Musculi interossei (Hand)
Die Musculi interossei (lat. für „Zwischenknochenmuskeln“) sind eine Gruppe von Skelettmuskeln im Bereich der Mittelhand, eine entsprechende Gruppe von Musculi interossei kommt jedoch auch am Fuß vor.
Musculi interossei dorsales
Musculi interossei dorsales manus 1 bis 4 |
---|
Ursprung |
Einander zugewandte Seiten benachbarter Ossa metacarpalia |
Ansatz |
Einstrahlung in die Dorsalaponeurose |
Funktion |
Flexion in den Fingergrundgelenken, Extension in den Interphalangealgelenken und Abduktion der Finger |
Innervation |
Nervus ulnaris, Ramus profundus |
Spinale Segmente |
C8, Th1 |
Die Musculi interossei dorsales der Hand spreizen die Finger voneinander ab, beugen die Fingergrundgelenke und strecken die Fingergelenke. Die darüberliegenden Sehnen der Fingerstrecker gehören alle zu Muskeln, die vom Nervus radialis innerviert werden. Bei einer Läsion des Nervus ulnaris lassen sich auf dem Handrücken tiefe Gruben zwischen diesen Sehnen beobachten. Diese Gruben entstehen durch die nicht mehr vorhandene Innervation und darauf folgende Atrophie der Musculi interossei dorsales und sind ein wichtiges diagnostisches Merkmal für eine Schädigung des Nervus ulnaris auch bei entspannter Hand, im Gegensatz zur Krallhand, die nur bei Muskelanspannung entsteht.
Musculi interossei palmares
Musculi interossei palmares 1 bis 3 |
---|
Ursprung |
Ulnare Seite des Os metacarpi II (Musculus interosseus palmaris 1) Radiale Seite der Ossa metacarpi IV und V (Musculi intersossei palmares 2 und 3) |
Ansatz |
Einstrahlung in die Dorsalaponeurose der Finger II, IV und V |
Funktion |
Adduktion der Finger II, IV und V zum Mittelfinger hin, Flexion in den Fingergrundgelenken und Extension in den Fingergelenken |
Innervation |
Nervus ulnaris, Ramus profundus |
Spinale Segmente |
C8, Th1 |
Da der Musculus interosseus palmaris tertius am kleinen Finger ansetzt, existiert beim Menschen kein separater Musculus adductor digiti minimi. Gegensätzlich hierzu verhält es sich beim Daumen, der keinen Musculus interosseus palmaris besitzt, dafür jedoch einen separaten Musculus adductor pollicis.
Literatur
- K.-P. Valerius et al.: Das Muskelbuch. 7. erw. Auflage. Hippokrates, 2014, ISBN 978-3-86867-239-8.