Musée historique Lausanne
Das Musée historique Lausanne ist ein Stadtmuseum für die Geschichte in Lausanne in der Schweiz. Es gehört zu den Kulturgütern von nationaler Bedeutung.
Geschichte
Das Museum entstand dank der Initiative einiger Personen, die sich 1902 zur Gruppe Association du Vieux-Lausanne zusammenfanden, um angesichts der rasanten Zerstörung der alten Bausubstanz von Lausanne die Erinnerung an die alte Stadt wachzuhalten. Mit der Unterstützung durch die Stadtverwaltung konnte der Verein seit dem 27. Dezember 1918 im ehemaligen Bischofssitz bei der Kathedrale Notre-Dame seine Sammlung stadtgeschichtlicher Objekte ausstellen. Zuerst hiess das Haus Musée du Vieux-Lausanne, später Musée de l’Évêché und dann Musée historique de Lausanne.
Mit der Zeit erweiterte das Museum seine Tätigkeit und dokumentiert unter dem neuen Namen Musée historique Lausanne sowohl die Geschichte der Stadt als auch die gegenwärtigen Entwicklungen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Architektur. Archäologische Fundstücke, Baufragmente ehemaliger Gebäude, Bildquellen und überlieferte Objekte dienen dazu, die Geschichte von der römischen Siedlung Lousonna am Genfersee zur kleinen mittelalterlichen Bischofsstadt, dann der Landstadt im Herrschaftsbereich der Stadt und Republik Bern und schliesslich zur modernen Hauptstadt des Kantons Waadt in der Metropolregion Genf-Lausanne darzustellen.
In den zahlreichen Räumen im verwinkelten ehemaligen Bischofspalast richtete das Museum nach der Sanierung des Bauwerks 2018 seine neue Dauerausstellung mit dem Titel Lausanne, l’Exposition ein. An zwölf thematischen Stationen erklärt die Ausstellung Aspekte der Stadtgeschichte und des Alltagslebens in Lausanne. Nun ist auch die Geschichte der Stadt im 20. und 21. Jahrhundert mit eingeschlossen.[1]
Ein Hauptexponat im Museumsrundgang bildet das grosse Stadtmodell von 1990, welches die Architektur der Stadt in ihrer Landschaft zur Zeit des Ancien Régime zeigt. Die dreidimensionale Abbildung im Massstab 1:200 entstand mit der Hilfe des Stadtarchivs, des Staatsarchivs, der kantonalen Denkmalpflege und von Archäologen.
Die Sammlung des Museums umfasst mehr als 550'000 Objekte. Sie sind in drei Bereiche gegliedert: Bilddokumente, Porträts und Grafik; Fotografie; kulturgeschichtliche Objekte. In der Bildersammlung befinden sich Gemälde des Kunstmalers Felix Vallotton.
Direktor des Museums ist seit 2003 als Nachfolger von Olivier Pavillon (* 1938) der Kunsthistoriker Laurent Golay (* 1964).[2][3]
Objekte aus der Museumssammlung
- Spitzenkleid (Detail)
- Römischer Krug
- Petschaft des helvetischen Kantons Léman
- François Bocion: Jeux nautiques sur le lac Léman (La fête de la Navigation). Öl auf Leinwand. 1870
- Der Platz Riponne. Lithographie. 1842
- Felix Vallotton: Der Bildhauer Raphaël Lugeon. Öl auf Leinwand. 1890
- Jacques-Augustin Pajou: Frédéric-César de La Harpe. Öl auf Leinwand. 1803
Literatur
- Laurent Golay, Sylvie Costa, Claude-Alain Künzi, Diana Le Dinh: Musée historique Lausanne 100 ans. Lausanne 2018, ISBN 978-2-8289-1701-2.
Weblinks
Einzelnachweise
- Le Musée historique de Lausanne fait peau neuve. In: 24 heures. 12. März 2018.
- Laurent Golay. auf patrinum.ch. Abgerufen am 23. September 2021.
- Le Musée historique a rouvert. Son directeur Laurent Golay explique ses choix. auf bilan.ch, 16. August 2018. Abgerufen am 23. September 2021.