Mus

Mus (von mittelhochdeutsch muos) ist ein Brei oder Püree (französisch: Purée) aus gekochtem Obst, Gemüse, in manchen Gegenden auch aus anderen Lebensmitteln.

Obstmuse

Andere Muse

In Ulm mussten ertappte Ehebrecher früher öffentlich gemeinsam Hafermus essen; diese Strafe wurde als „Musen“ bezeichnet.[1]

Ältere Bedeutungen

Früher war Mus auch ein Synonym für jede gekochte Speise und wurde in der Alltagssprache oft nicht von Brei oder Suppe unterschieden. Außerdem war es eine regionale Bezeichnung für Gemüse, so dass in manchen Regionen der Gemüsegarten auch als „Musgarten“ bezeichnet wurde.[1]

So heißt es im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm: „(…) es ist, nach seinem gebrauch seit den frühesten vergleichbaren zeiten, anzunehmen, das wir es bei mus und bei brei mit zwei ausdrücken einer vorgeschritteneren germanischen kochkunst zu thun haben, die beide zunächst auf eine schwerflüssig hergestellte speise, die letztere aus mehl, die erstere aus kernfrüchten und obst, zielen, als zukost zu fleisch und brot. dabei ist mus die manigfaltigere speise, aus vielerlei darstellbar, und so kann man es verstehen, wenn es den allgemeinern sinn speise, zukost überhaupt erlangt“.[2]

Siehe auch

Wiktionary: Mus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Mus. In: Johann Georg Krünitz: Oeconomische Encyclopädie. Band 98. Berlin 1805, S. 204 f.
  2. Mus, n. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 12: L, M – (VI). S. Hirzel, Leipzig 1885 (woerterbuchnetz.de).
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