Muji

K.K. Ryōhin Keikaku (jap. 株式会社良品計画, Kabushiki kaisha Ryōhin Keikaku; engl. Ryohin Keikaku Co. Ltd.) ist eine japanische Lifestylekette mit Sitz in Toshima, Präfektur Tokio, die im Jahre 1980 gegründet wurde. Unter der Marke mujirushi ryōhin (無印良品, dt. etwa „Markenlose Qualitätsware“), kurz MUJI, ist sie mit über 800 Filialen in 26 Ländern vertreten.[2] Ihre Aktien werden im ersten Segment der Tokioter Börse gehandelt.

Ryōhin Keikaku
Logo
Rechtsform Kabushiki kaisha (Aktiengesellschaft)
ISIN JP3976300008
Gründung Dezember 1980
Sitz Toshima, Präfektur Tokio
Mitarbeiterzahl Rund 18.000 (2021)[1]
Umsatz 453 Mrd. Yen (2,7 Mrd. EUR) (2021)[1]
Branche Einzelhandel, Möbelhandel
Website muji.com
MUJI Store in Düsseldorf
MUJI Store in Düsseldorf

In Deutschland gibt es acht „Lifestyle-Stores“ des Unternehmens – je einen in Düsseldorf, München, Köln, Hamburg und Frankfurt am Main und zwei in Berlin.[3]

Geschichte

Das Unternehmen wurde im Dezember 1980 als Eigenmarke der Kaufhauskette Seibu gegründet. 1983 wurde das erste Ladengeschäft Mujirushi Ryōhin Aoyama (無印良品青山) im Stadtteil Aoyama des Tokioter Bezirks Minato eröffnet.[4] Im Juni 1989 wurde der Unternehmensteil als K.K. Ryōhin Keikaku ausgegliedert und im März 1990 vollständig von Seibu unabhängig. Im Mai 1991 wurde die Auslandstochter Mujirushi Ryohin Europe gegründet und im Juli das erste Ladengeschäft außerhalb Japans in London unter dem Namen Muji West Soho eröffnet. Im Oktober folgte die Gründung der Tochter Mujirushi Ryohin Bermuda Ltd. und im November Mujirushi Ryohin Hong Kong Ltd. Im März 1994 folgte die Gründung der Ryohin Keikaku Europe Ltd. für die Europa-Geschäfte. Im Dezember 1998 wurde das Unternehmen im 2. Segment der Tokioter Börse gelistet und stieg August 2000 in das 1. Segment auf.[4] 2005 gewann das Unternehmen 5 iF product design gold awards. Im Juli wurde die Tochter Muji Deutschland GmbH gegründet und das erste Ladengeschäft in Deutschland in der Düsseldorfer Kö-Galerie eröffnet.[5] 2006 folgte München, 2008 Berlin, 2009 Köln, 2010 Hamburg[6] und 2012 Frankfurt am Main und Hannover (Seit Juli 2016 geschlossen).[7] 2014 eröffnete dann die zweite Berliner Filiale am Leipziger Platz.[8] Im Jahr 2019 wurde im Glattzentrum eine Filiale in der Schweiz eröffnet.[9] Im Jahr 2021 wurde in einer Migros-Filiale in Zürich eine Muji-Shop-in-shop-Filiale eröffnet.[10][11][12] Das Konzept mit der Migros konnte sich allerdings nicht lange halten und wurde bereits im Jahr 2023 beendet.[13] In Dezember 2023 wurde bekanntgegeben, dass die Muji-Filiale in Zürich in April 2024 geschlossen wird.[14]

Im Juli 2020 musste der US-amerikanische Zweig des Unternehmens aufgrund der COVID-19-Pandemie Insolvenz anmelden.[15]

Die Aktien von Ryohin Keikaku wurden erstmals im August 1995 im Freiverkehr der Japanischen Börse notiert.[16] Die größten Eigentümer sind The Master Trust Bank of Japan (9,65 %), Custody Bank of Japan (8,55 %), Mitsubishi Corporation (3,84 %) und Credit Saison (2,25 %).[17]

Konzept

Der Name ist die Kurzform von Mujirushi Ryōhin, was übersetzt soviel bedeutet wie: „Keine Marke, gute Produkte“. MUJI ist geprägt von der Materialwahl, dem rationellen Herstellungsprozess und der generellen Einfachheit seiner Produkte und ihrer Verpackungen.[18] Die Angebotspalette umfasst Schreibwaren, Büroartikel, Kosmetika, Haushaltsgeräte, Kleidung und Möbel. Namhafte Designer auf der ganzen Welt arbeiten für das japanische Unternehmen, allerdings anonym, so dass bei jedem Produkt unklar bleibt, wer es entworfen hat, da lediglich das Design und die pure Nützlichkeit der Produkte den Kunden überzeugen sollen, nicht aber bekannte Namen.

Der Konzern unterhält unter anderem auch Cafés, Restaurants und Blumenläden. Einige Produkte werden im Londoner Victoria and Albert Museum sowie im New Yorker Museum of Modern Art ausgestellt und verkauft.

Einzelnachweise

  1. Information | Ryohin Keikaku Co. Ltd. Abgerufen am 24. November 2021.
  2. Corporate Information. Ryōhin Keikaku, abgerufen am 25. Juli 2017 (englisch).
  3. MUJI Filialfinder. Abgerufen am 15. November 2023.
  4. 沿革 1980年. Ryōhin Keikaku, abgerufen am 1. April 2010 (japanisch).
  5. 沿革 2005年. Ryōhin Keikaku, abgerufen am 1. April 2010 (japanisch).
  6. MUJI HISTORY. MUJI Deutschland GmbH, abgerufen am 14. Mai 2012.
  7. Muji: Weiterer Store in Deutschland steht in den Startlöchern. In: möbel kultur online. Ferdinand Holzmann Verlag GmbH, 20. Januar 2012, abgerufen am 14. Mai 2012.
  8. StackPath. Abgerufen am 11. Juli 2020.
  9. Julia Fritsche, Noé Waldmann: Muji: Erste Schweizer Filiale jetzt im Glattzentrum offen. In: blick.ch. 5. April 2019, abgerufen am 24. November 2021.
  10. Migros holt sich die japanische Kultmarke Muji ins Haus. In: handelszeitung.ch. 22. November 2021, abgerufen am 24. November 2021.
  11. Migros und Muji: Produkte der japanische Kult-Kette nun beim Dutti-Konzern. In: blick.ch. 23. November 2021, abgerufen am 24. November 2021.
  12. Shop-in-Shop – Jetzt eröffnet erster in einer Migros. In: 20min.ch. 23. November 2021, abgerufen am 24. November 2021.
  13. Japanische Kultmarke Muji verlässt das Glattzentrum. In: zuonline.ch. 6. Dezember 2023, abgerufen am 30. Januar 2024.
  14. Muji & Migros: Shop-in-Shop-Übung abgebrochen. In: konsider.ch. 21. April 2023, abgerufen am 18. Juli 2023.
  15. Internal Submission: Muji U.S.A. files for bankruptcy, citing pandemic shutdowns. 10. Juli 2020, abgerufen am 10. Juli 2020 (amerikanisches Englisch).
  16. FAQ | Investor Relations | Ryohin Keikaku Co. Ltd. Abgerufen am 24. November 2021.
  17. Stock Information | Investor Relations | Ryohin Keikaku Co. Ltd. Abgerufen am 24. November 2021.
  18. What is MUJI. Abgerufen am 5. Oktober 2019 (englisch).
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