Mud (Band)

Mud (deutsch: Matsch) war eine britische Glam-Rock-Band der 1970er Jahre.

Mud

Mud 1974
Allgemeine Informationen
Genre(s) Rock, Glam-Rock
Gründung 1966
Auflösung 1980
Letzte Besetzung
Les Gray, * 9. April 1946, † 21. Februar 2004
Rob Davis, * 1. Oktober 1947
Dave Mount, * 3. März 1947, † 2. Dezember 2006
Ray Stiles, * 20. November 1946

Bandgeschichte

Die Gruppe wurde 1966 in Carshalton in der englischen Grafschaft Surrey von den Schulfreunden Les Gray, Dave Mount, Ray Stiles und Rob Davis gegründet. Zunächst war sie eine von vielen drittklassigen, schlecht bezahlten britischen Clubbands, bis sie 1972 bei der Plattenfirma RAK Records von Mickie Most einen Vertrag bekam.

Die Produzenten Nicky Chinn und Mike Chapman (Chinnichap) bauten Mud als weitere Glamrockband neben ihren anderen erfolgreichen Produkten wie The Sweet und etwa zeitgleich Suzi Quatro und Smokie auf.

Rock-and-Stomp-Nummern wie Crazy, Dyna-Mite, Tiger Feet, The Cat Crept In, Rocket und das Buddy-Holly-Cover Oh Boy stürmten die europäischen Charts. Zwischen 1973 und 1976 platzierte Mud elf Titel in den britischen Top Ten, in Deutschland gelang dieser Erfolg fünf Mal. Weniger bekannt ist ihre Version von Glenn Millers In the Mood, die 1974 unter dem Bandnamen Dum als Single erschienen ist. Nachdem die Zusammenarbeit mit RAK Records und dem Duo Chinn/Chapman Mitte 1975 endete (letzte Original-Single auf RAK war One Night), stand die Gruppe unter anderem noch bei Private Stock Records (ab L'L'Lucy), RCA Records und Carrere unter Vertrag. Als weitere Erfolge ausblieben, löste sich die Band 1980 auf.

Äußere Markenzeichen waren die Pilotenbrille des Leadsängers, die gleichförmigen Bewegungen und Tanzschritte und der uniformierte Auftritt in gleichfarbigen Partyanzügen oder Overalls (der damaligen Mode entsprechend mit breitem Hemdkragen und Schlaghosen), wovon lediglich der Gitarrist Rob Davis abwich, der zwar farblich übereinstimmend, jedoch in den ersten Jahren mit einer Art Damenkleid, schillerndem Ohrgehänge und ebensolchen Halsketten einen androgynen Charakter verkörpern sollte, wie er für Bands des Glamrocks typisch war.[1] Dazu zeigten Bandmitglieder (oder begleitende Tänzer) oftmals einen besonderen Bühnentanz, bei dem zwei Personen gegenüber stehen und diese sich mit ruckartigen Bewegungen der Oberkörper zueinander und so abwechselnd einander vorbei bewegten, die Daumen lässig im eigenen Gürtel verhakt. Hatte einer der Beteiligten eine Gitarre in der Hand, waren die Bewegungen weniger ausladend.

Rob Davis trat später als Co-Autor von Hits wie Groovejet (If This Ain’t Love) (Spiller, 2000) oder Can’t Get You out of My Head (Kylie Minogue, 2001) in Erscheinung. Bassist Ray Stiles ist seit 1986 Mitglied der Hollies.

Der Sänger Les Gray erlag im Februar 2004 einem Herzinfarkt, nachdem er an Krebs erkrankt war. Im Dezember 2006 starb der Schlagzeuger Dave Mount.

Diskografie

Alben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK
1974 Mud Rock DE16
(16 Wo.)DE
AT9
(8 Wo.)AT
UK8
Gold
Gold

(35 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 1974
1975 Mud Rock Vol. 2 DE34
(12 Wo.)DE
UK6
Gold
Gold

(12 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juli 1975
Use Your Imagination UK33
Silber
Silber

(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Dezember 1975

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Alben

  • 1976: It’s Better Than Working
  • 1978: Rock On
  • 1979: As You Like It
  • 1990: Sealed with a Kiss (feat. Les Gray)

Kompilationen

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK
1975 Mud’s Greatest Hits DE43
(4 Wo.)DE
UK25
Silber
Silber

(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Oktober 1975

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Kompilationen

  • 1976: Mud Rocks
  • 1976: BRAVO präsentiert: Mud
  • 1977: Mudpack
  • 1990: Let’s Have a Party – The Best of Mud
  • 1993: Mud Is Back
  • 1993: The Night Has a 1000 Eyes
  • 1993: Mud
  • 1994: L-L-Lucy
  • 1994: Dynamite
  • 1995: Gold
  • 1995: Original Hits
  • 1996: The Gold Collection
  • 1997: Rock ’n’ Roll Stars (Del Shannon, Fats Domino, Little Richard und Les Gray’s Mud) (Box mit 4 CDs)
  • 1998: The Very Best of Mud
  • 1998: Oh Boy
  • 1998: Careless Love
  • 2000: Greatest Hits
  • 2000: Best of the 70’s
  • 2004: A’s, B’s & Rarities
  • 2009: Rock On / As You Like It

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK
1973 Crazy
Mud’s Greatest Hits
DE40
(1 Wo.)DE
UK12
(12 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 26. Januar 1973
Hypnosis
Mud’s Greatest Hits
UK16
(13 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 8. Juni 1973
Dyna-mite
Mud Rock
DE37
(7 Wo.)DE
UK4
Silber
Silber

(12 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 5. Oktober 1973
1974 Tiger Feet
Mud Rock
DE6
(20 Wo.)DE
AT6
(16 Wo.)AT
CH5
(10 Wo.)CH
UK1
Gold
Gold

(11 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 4. Januar 1974
The Cat Crept In
Mud Rock
DE5
(14 Wo.)DE
AT12
(4 Wo.)AT
UK2
Silber
Silber

(9 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 5. April 1974
Rocket
Mud Rock
DE8
(20 Wo.)DE
AT3
(16 Wo.)AT
UK6
(9 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 19. Juli 1974
Lonely This Christmas
Mud’s Greatest Hits
UK1
Platin
Platin

(40 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 22. November 1974
1975 The Secrets That You Keep
Mud Rock Vol. 2
DE28
(3 Wo.)DE
UK3
Silber
Silber

(9 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 21. Februar 1975
Oh Boy
Mud Rock Vol. 2
DE2
(23 Wo.)DE
AT5
(16 Wo.)AT
UK1
Silber
Silber

(9 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 27. März 1975
Moonshine Sally
Mud’s Greatest Hits
DE8
(12 Wo.)DE
UK10
(7 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 13. Juni 1975
One Night
Mud Rock Vol. 2
DE34
(1 Wo.)DE
UK32
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 18. Juli 1975
L-L-Lucy
Use Your Imagination
DE19
(13 Wo.)DE
UK10
(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 29. September 1975
Show Me You’re a Woman
Use Your Imagination
DE43
(2 Wo.)DE
UK8
(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 14. November 1975
1976 Hula Love
Mud Rock Vol. 2
DE38
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 23. Februar 1976
Shake It Down
Mud Pack
DE45
(2 Wo.)DE
UK12
(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 7. Mai 1976
Lean on Me
Mud Pack
UK7
Silber
Silber

(9 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 19. November 1976

Weitere Singles

  • 1967: Flower Power
  • 1968: Up the Airy Mountain
  • 1969: Shangri-La
  • 1970: Jumping Jehosaphat
  • 1974: In the Mood (als Dum)
  • 1975: Use Your Imagination
  • 1976: Living Doll
  • 1976: Let’s Have a Party
  • 1976: Nite on the Tiles
  • 1977: Slow Talking Boy
  • 1977: Just Try (A Little Tenderness)
  • 1977: Beating Round the Bush
  • 1978: Cut Across Shorty
  • 1978: Drift Away
  • 1978: Why Do Fools Fall in Love
  • 1979: Drop Everything and Run
  • 1979: You’ll Like It
  • 1980: Rico (als Ring)
  • 1983: Lipstick on Your Collar

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

  • Finnland Finnland
    • 1976: für das Album Mud Rock

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Silber Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Finnland (IFPI) 0! S  Gold1 0! P 20.000 ifpi.fi
 Vereinigtes Königreich (BPI)   Silber7   Gold3  Platin1 2.670.000 bpi.co.uk
Insgesamt   Silber7   Gold4  Platin1

Quellen

  1. Julian Thiele: Spielarten mit Männlichkeitsbedeutungen im Glam-Rock, Hausarbeit von 2008, München 2008, GRIN Verlag, Seitenzahl: 20, ISBN 9 783 64083 059 6
  2. Chartquellen: DE AT CH UK
Commons: Mud – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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