Mordfall Ursula Glück-Tesler

Der Mordfall Ursula Glück-Tesler war ein Mordfall in Peru.

Vorgeschichte

Glück-Tesler[1] war eine zur Tatzeit 34-jährige deutsche Biochemikerin und Krebsforscherin aus München, die mit dem Israeli Ilan Kan Sandy Tesler verheiratet war. Die Hochzeit fand ohne Wissen beider Elternteile am 1. August 1995 in New York City statt. Sie lebte aus beruflichen Gründen (Promotion) zunächst ohne ihn in New York.

Tat

Das Paar machte 1997 eine gemeinsame Reise nach Peru. Der Ehemann schoss ihr aus Habgier auf dem Inka-Pfad (Pacamayo) am 7. Januar 1997 um 5 Uhr morgens[2] in den Kopf, als sie sich im gemeinsamen Zelt befanden. Das Mordopfer starb am 13. Januar 1997 in Lima.[3]

Ermittlungen, Prozess und Verurteilung

Wie Ermittlungen ergaben, wollte Ilan Tesler durch den Mord 1,5 Millionen DM aus fünf Risikolebensversicherungen erhalten.[4]

Zu den sehr aufwändigen Ermittlungen gehörte im März 2000 auch eine Dienstreise von München zum Tatort mit Experten verschiedener Fachrichtungen sowie einer Staatsanwältin, einem Richter, einem Gerichtsschreiber, den beiden Sachbearbeitern der Kriminalpolizei des PP München, 5 Angehörigen der örtlichen Polizei, einem Fremdenführer und 19 Trägern; das Team bestand aus fast 40 Personen.[5] Ilan T. wurde 33 Mal von der Polizei vernommen.[6] Das Landgericht München I – Schwurgericht I – erkannte in einem einjährigen Verfahren (Beginn 8. Januar 2001[7]) und 56 Verhandlungstagen[8] auf lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes. Der Täter wurde 1999 im Flughafen München verhaftet. Ilan T. war ob der eindeutigen Beweislage gegenüber den Behörden nicht geständig. Das Urteil ist seit März 2003 rechtskräftig. Ilan T. wurde inzwischen in ein Gefängnis nach Israel überstellt.

Literatur

  • Mark Benecke: Mordspuren: Neue spektakuläre Kriminalfälle - erzählt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt. Bastei Lübbe, 2009, 496 Seiten, ISBN 978-3404606184, Kapitel 4. Die ewige Suche nach dem perfekten Verbrechen, Unterkapitel Ein fast perfekter Mord: Tod auf dem Inka-Pfad (online)
  • Josef Wilfing (2005) Ein fast perfekter Mord: Tod auf dem Inka-Pfad. In: Der Kriminalist, Mai 2005, H. 5, S. 197–206.

Verfilmung

Diwafilm[9] produzierte 2004 den Dokumentarfilm Mord auf dem Inka-Pfad.[10]

Einzelnachweise

  1. eine Verwandte des Politikers Alois Glück
  2. Krebsforscherin in Peru ermordet: Ehemann steht ab heute vor Gericht. In: welt.de. 7. Januar 2001, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  3. Mark Benecke: Mordspuren: Neue spektakuläre Kriminalfälle - erzählt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt. Bastei Lübbe, 2009, 496 Seiten, ISBN 978-3404606184, Kapitel 4. Die ewige Suche nach dem perfekten Verbrechen, Unterkapitel Ein fast perfekter Mord: Tod auf dem Inka-Pfad
  4. www.sueddeutsche.de Trotz lebenslanger Haft: Mörder darf in seine Heimat, 8. Dezember 2008. Aufgerufen am 19. Januar 2016.
  5. Mark Benecke: Mordspuren: Neue spektakuläre Kriminalfälle - erzählt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt. Bastei Lübbe, 2009, 496 Seiten, ISBN 978-3404606184, Kapitel 4. Die ewige Suche nach dem perfekten Verbrechen, Unterkapitel Ein fast perfekter Mord: Tod auf dem Inka-Pfad
  6. Mark Benecke: Mordspuren: Neue spektakuläre Kriminalfälle - erzählt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt. Bastei Lübbe, 2009, 496 Seiten, ISBN 978-3404606184, Kapitel 4. Die ewige Suche nach dem perfekten Verbrechen, Unterkapitel Ein fast perfekter Mord: Tod auf dem Inka-Pfad
  7. Mark Benecke: Mordspuren: Neue spektakuläre Kriminalfälle – erzählt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt. Bastei Lübbe, 2009, 496 Seiten, ISBN 978-3404606184, Kapitel 4. Die ewige Suche nach dem perfekten Verbrechen, Unterkapitel Ein fast perfekter Mord: Tod auf dem Inka-Pfad
  8. „Anden-Mord“ soll neu aufgerollt werden. In: merkur.de. 2. September 2009, abgerufen am 28. Februar 2024.
  9. https://www.diwafilm.de/filmographie/
  10. www.imdb.com Mord auf dem Inka-Pfad (3. August 2004). Aufgerufen am 19. Januar 2016.
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