Morbus Fahr

Die Fahr-Krankheit oder Morbus Fahr (auch striatodentale Kalzifikation oder Fahr-Syndrom) ist eine Verkalkung der Basalganglien des Gehirns, welche nicht auf arteriosklerotische Prozesse zurückzuführen ist. Die Krankheit wurde 1931 von Theodor Fahr (1877–1945) erstmals beschrieben.[1][2][3]

Klassifikation nach ICD-10
G23.8 Fahr-Syndrom, Sonstige näher bezeichnete degenerative Krankheiten der Basalganglien
- Kalzifikation der Basalganglien
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Morbus Fahr im Computertomogramm; Verkalkungen sind rot markiert

Formen

Die Fahr-Krankheit kann idiopathisch sporadisch oder als familiär gehäufte Erkrankung auftreten, sowohl autosomal dominant als auch rezessiv vererbt. Symptomatisch kann es zum Morbus Fahr auch im Rahmen von Hypoparathyreoidismus und Pseudohypoparathyreoidismus kommen.

„Unterschieden werden idiopathische, autosomal-dominant erbliche und symptomatische Formen.“[4]

Symptome

Als Zufallsbefund muss diese Basalganglienverkalkung bei jenen 40 % der Betroffenen bezeichnet werden, die keine Symptome aufweisen. Die Berechtigung als eigenständige Krankheit wird deshalb zum Teil auch bezweifelt.

Bei den symptomatischen Formen werden Kopfschmerzen, Sprachstörungen, eine langsam fortschreitende Demenz und extrapyramidale Symptome beschrieben. Eine Korrektur des Calciumspiegels kann letztere deutlich verbessern.[5]

Literatur

  • Theodor Fahr: Idiopathische Verkalkung der Hirngefäße. In: Zentralblatt für allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie. 1930–1931, 50, S. 129–133
  • Holger Grehl, Frank-Michael Reinhardt (Hrsg.): Checkliste Neurologie. 3. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2005, S. 509–510. 7. Auflage ISBN 978-3-13-243808-8
Commons: Morbus Fahr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Heinz Walter, Günter Thiele (Hrsg.): Reallexikon der Medizin und ihrer Grenzgebiete, Verlag Urban & Schwarzenberg, 3. Band (F–Hyperlysinämie), München / Berlin / Wien 1969, ISBN 3-541-84000-5, S. F 16.
  2. Peter Reuter: Springer Klinisches Wörterbuch 2007/2008. Springer-Verlag, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-34601-2, S. 566.
  3. Maxim Zetkin, Herbert Schaldach: Lexikon der Medizin, 16. Auflage, Ullstein Medical Verlag, Wiesbaden 1999, ISBN 3-86126-126-X, S. 605.
  4. Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 268. Auflage. Verlag Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2020, ISBN 978-3-11-068325-7, S. 513.
  5. Roche Lexikon Medizin. 5. Auflage, Verlag Urban & Fischer, München / Jena 1984, ISBN 3-437-15156-8, S. 588.

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