Montforthaus Feldkirch

Das Montforthaus Feldkirch ist ein Kultur- und Kongresszentrum in der österreichischen Stadt Feldkirch im Bundesland Vorarlberg. Es befindet sich am Rande der mittelalterlichen Feldkircher Altstadt und wurde nach einem umfangreichen Um- und Neubau im Jänner 2015 neu eröffnet.[1]

Haupteingang des Montforthauses in der Abenddämmerung
Seitliche Ansicht des Montforthauses

Der Name Montforthaus verweist auf das im Mittelalter in Feldkirch ansässige Adelsgeschlecht der Grafen von Montfort. Betreiber des Hauses ist die Montforthaus Feldkirch GmbH, eine Tochtergesellschaft der Stadt Feldkirch.

Geschichte

Der Architekt Lois Welzenbacher schuf 1925/1926 das architektonisch besonders wertvolle und damals einzigartige Gebäude der "Fest- und Markthalle" am Leonhardsplatz[2] im Hinblick auf die Vorarlberger Gewerbeausstellung 1927. Es wurde im August 1926 mit dem 2. Vorarlberger Sängerbundfest eingeweiht. Die Halle wird auch als Feldkirchner "Volkshalle" bezeichnet.

Der Ostteil des Gebäudes war dabei mit zwei charakteristischen 20 m hohen kegelförmigen Türmen besonders bekannt. Dieser Teil wurde ab 1933 als Tonhallenkino genutzt. Während der Zeit des Nationalsozialismus in Österreich wurde die „Volkshalle“ in der Folge teilweise als Heulager und Aufbewahrungsort für Lazarettgegenstände genutzt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in ihr von der französischen Besatzungsmacht kurzzeitig ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet.[3]

In der Nacht vom 6. auf den 7. Juli 1973 brannte das komplette Gebäude infolge eines Brandes durch einen Kugelblitz-Einschlag bis auf die Grundmauern nieder.[1][2] Die Stadtvertretung von Feldkirch beschloss deshalb den Neubau bzw. die Sanierung des Gebäudes, woraufhin dieses im Jahr 1975 nunmehr unter dem Namen „Stadthalle“ wiedereröffnet wurde. Einen weiteren Umbau verbunden mit einem Namenswechsel erfuhr das Gebäude im Jahr 1990, als es einen Anbau erhielt und auf den Namen „Montforthaus“ getauft wurde.[3]

Anfang des 21. Jahrhunderts wurde die Frage nach der Sanierung des in die Jahre gekommenen Gebäudes immer drängender. Nachdem klar wurde, dass eine solche unverhältnismäßig teuer und zudem nur als Übergangslösung möglich wäre, beschloss die Feldkircher Stadtvertretung am 3. Juli 2007 einstimmig, dass das Montforthaus neu errichtet werden solle. Als Architekten wurden im Rahmen eines internationalen Architekturwettbewerbs das Berliner Büro Hascher Jehle Architektur in Zusammenarbeit mit dem Bludenzer Architekturbüro Mitiska Wäger ausgewählt. Am 29. Juni 2010 erfolgte der Planungsbeschluss und die Vergabe der Planungen an die Wettbewerbsgewinner. Der eigentliche Baubeschluss wurde am 9. Oktober 2012 von der Stadtvertretung gefällt. Von Oktober bis Dezember 2012 wurden die Abrissarbeiten am alten Montforthaus durchgeführt.

Im April 2013 erfolgte die Grundsteinlegung für den Neubau, am 8. November desselben Jahres wurde das Richtfest gefeiert und im November 2014 erfolgte die Baufertigstellung.[1] Offiziell eröffnet wurde der Neubau am 2. Jänner 2015 im Beisein von Landeshauptmann Markus Wallner und Bürgermeister Wilfried Berchtold.[4]

Architektur

Das gesamte Gebäude umfasst eine Nutzfläche von rund 37.000 m². Im Großen Saal des Montforthauses finden – je nach Bestuhlung – zwischen 1.100 und 3.000 Personen Platz, im Kleinen Saal bis zu 270. Weiters umfasst das Gebäude vier Seminarräume für 60 bis 100 Personen, einen Gastronomiebetrieb im Dachgeschoss und eine dazugehörige Dachterrasse sowie eine öffentliche Tiefgarage mit 138 Parkplätzen für Autos und 30 Parkplätze für Fahrräder. Auch die öffentliche Touristeninformation der Stadt Feldkirch befindet sich im Foyer des Montforthauses.[1][5]

Die Architekten sind Hascher Jehle Architektur (Berlin) in Zusammenarbeit mit Mitiska Wäger Architekten (Bludenz).[6] Für die Tragwerksplanung zuständig war Bernard & Brunnsteiner (Hall), die akustische Planung übernahm Graner + Partner und die Lichtgestaltung erfolgte durch LDE.[7]

Außenarchitektur

Das Montforthaus befindet sich am Rande der mittelalterlichen Altstadt von Feldkirch. Während seine formale Artikulation betont modern ist, greift das Material den traditionellen Jura-Marmor der Region auf.[8]

Innenarchitektur

Das neue öffentliche Gebäude bietet insgesamt 12.700 m2 Bruttogeschossfläche. Die funktionalen Kernelemente des Gebäudes verteilen sich direkt um das Foyer und können je nach Bedarf verbunden oder getrennt werden.[8]

Auszeichnungen

Dem Montforthaus Feldkirch wurden die folgenden Auszeichnungen verliehen:[9]

Commons: Kultur Kongresszentrum Montforthaus, Feldkirch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Feldkirch Aktuell Sonderausgabe Dezember 2014 (Memento des Originals vom 20. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.feldkirch.at
  2. Archiv für Baukunst. Abgerufen am 25. Juli 2022.
  3. Von der Volkshalle zum Montforthaus. In: Vorarlberg Online (VOL.at). 12. August 2010, abgerufen am 9. März 2019.
  4. Emir T. Uysal: Montforthaus feierlich eröffnet. In: Vorarlberg Online (VOL.at). 5. Januar 2015, abgerufen am 9. März 2019.
  5. Feldkirch Aktuell - Sonderausgabe Dezember 2014. Stadt Feldkirch, 20. Mai 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Mai 2015; abgerufen am 21. Juni 2022 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.feldkirch.at
  6. Montforthaus Feldkirch Kultur- und Veranstaltungsneubau. In: Hascher-Jehle. 1. Januar 2015, abgerufen am 21. Juni 2022.
  7. Montforthaus In Feldkirch / Hascher Jehle Architektur + mitiska wäger architekten. 23. Juni 2015, abgerufen am 21. Juni 2022 (amerikanisches Englisch).
  8. Montforthaus Feldkirch | HASCHER JEHLE Architektur. Abgerufen am 21. Juni 2022 (englisch).
  9. MONTFORTHAUS FELDKIRCH. Abgerufen am 21. Juni 2022.

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