Monterotondo Marittimo

Monterotondo Marittimo ist eine italienische Gemeinde mit 1283 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Grosseto in der Region Toskana.

Monterotondo Marittimo
Monterotondo Marittimo (Italien)
Monterotondo Marittimo (Italien)
Staat Italien
Region Toskana
Provinz Grosseto (GR)
Koordinaten 43° 9′ N, 10° 51′ O
Höhe 539 m s.l.m.
Fläche 102,51 km²
Einwohner 1.283 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 58025
Vorwahl 0566
ISTAT-Nummer 053027
Bezeichnung der Bewohner Monterotondini
Schutzpatron San Lorenzo
(10. August)
Website Monterotondo Marittimo

Monterotondo Marittimo

Geografie

Lage der Gemeinde Monterotondo Marittimo in der Provinz Grosseto

Die Gemeinde erstreckt sich über rund 103 km². Sie liegt etwa 45 km nordwestlich der Provinzhaupt Grosseto und 80 km südwestlich der Regionalhauptstadt Florenz in den Colline Metallifere und im Corniatal (Val di Cornia). Monterotondo Marittimo befindet sich in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E, 2 270 GG[2]. Durch das Ortsgebiet fließt der Fluss Cornia (9 von 49 km im Gemeindegebiet) und der Torrente Milia (12 von 20 km im Gemeindegebiet).[3]

Zu den Ortsteilen zählen Frassine (168 m s.l.m., ca. 30 Einwohner) und Lago Boracifero (208 m s.l.m., ca. 50 Einwohner). Der Hauptort selbst hat ca. 800 Einwohner.[4]

Die Nachbargemeinden sind Castelnuovo di Val di Cecina (PI), Massa Marittima, Monteverdi Marittimo (PI), Montieri, Pomarance (PI) und Suvereto (LI).

Geschichte

Der Ort entstand im Mittelalter als Teil der Abtei von Monteverdi Marittimo und wurde erstmals am 30. Dezember 1128 als Mons Ritundus erwähnt.[5] Zu dieser Zeit stand der Ort unter der Kontrolle der Familie Alberti, die am Anfang des 13. Jahrhunderts Verträge mit Massa Marittima und Volterra aushandelte. Ab 1262 herrschte Massa Marittima durch den Ankauf beider Ortshälften[6] über den Ort, der sich 1331 an der Seite Pisas gegen Siena stellte, den Krieg verlor und Teile der Burg einbüßte. Zwei Jahre später unterstand der Ort wieder der Gemeinde Massa Marittima, der ihn nach seiner Niederlage gegen die Republik Siena an dieselbige abgab.[5] Nach der Niederlage der Seneser Republik 1555 gegen die Republik Florenz fiel der Ort dem Herzogtum Toskana zu. Monterotondo Marittimo unterstellte sich dabei den Herren aus Florenz am 7. Dezember 1554.[7]

Monterotondo Marittimo war am 19. August 1970 das Epizentrum eines Erdbebens der Stärke 5 auf der Richterskala (Grad 6 der Mercalliskala), welches die Colle Metallifere erschütterte.

Sehenswürdigkeiten

Palazzo delle Logge
Biancane und Fumarole im Parco naturalistico delle Biancane
Madonna di Montenero nahe dem Ortsteil Lago Boracifero
Santa Croce am Monte Santa Croce
  • Palazzo comunale (früher Palazzo della Giustizia), Rathaus aus dem frühen 16. Jahrhundert im Ortskern, das 1578 erwähnt wurde. Der Uhrturm stammt aus dem Jahr 1613.[8]
  • Palazzo delle Logge, historisches Gebäude im Ortskern, das 1578 dokumentiert wurde.[8]
  • Chiesa di San Lorenzo, Hauptkirche im Ortskern, die wahrscheinlich im 15./16. Jahrhundert restauriert wurde und ältere Ursprünge hat. Enthält das Werk Madonna col Bambino in trono e angeli des sogenannten Maestro di Monterotondo Marittimo (auch Maestro di Pomerance).[9]
  • Cassero, auch Castello oder Rocca degli Alberti genannt, Ruine einer Befestigungsanlage im Ortskern. Entstand im 12. Jahrhundert und befand sich 1164 im Besitz der Grafen Conti Alberti da Prato. Nach der Zerstörung durch Seneser Truppen wurde die Rocca 1399 von Barna di Torino wieder aufgebaut[7] und unter der Herrschaft von Siena 1552 von Bartolomeo Neroni (Il Riccio) restauriert.[6]
  • Porta alla Torre, heute noch vorhandenes Wehrtor der Befestigungsanlagen. Das zweite Wehrtor, Porta all’Olmo, existiert heute nicht mehr.[8]
  • Parco naturalistico delle Biancane, Naturpark mit Fumarolen.[10]
  • Castello di Cugnano, Burgruine ca. 2 km südöstlich vom Hauptort, die ab dem 13. Jahrhundert als Besitz der Aldobrandeschi dokumentiert ist.[11]
  • Castiglion Bernardi, Burgruine, die bereits 770 erwähnt wurde. Wurde im 14. Jahrhundert von Pisa zerstört.[11]
  • Rocchetta dei Pannocchieschi, liegt ca. 3 km südöstlich vom Hauptort, Burgruine der Seneser Familie Pannocchieschi aus dem 13. Jahrhundert.[11]
  • Lago Boracifero, geothermische Anlagen mit natürlichem Geysir nahe dem gleichnamigen Ortsteil.
  • Oratorio della Madonna di Montenero, Oratorium nahe der Fattoria del Lage nahe dem Ortsteil Lago Boracifero. Entstand 1853 auf Initiative von François Jacques de Larderel.[9]
  • Santuario della Madonna del Frassine, Sanktuarium im Ortsteil Frassine, das im 17. und 18. Jahrhundert vergrößert und 1934 restauriert wurde.[9]
  • Santa Croce, Kirche am Berg Monte Santa Croce, die wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert stammt und früher eine Einsiedelei (Eremo) des Augustinerordens war.[9]

Literatur

  • Giuseppe Guerrini/Amministrazione Provinciale di Grosseto: Torri e Castelli della provincia di Grosseto. Nuova Immagine Edizioni, Siena 1999, ISBN 88-7145-154-6
  • Emanuele Repetti: MONTE ROTONDO, e MONTE RITONDO (Mons Ritundus) in Val di Cornia. In Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), Onlineausgabe der Universität Siena (PDF, italienisch)
  • Touring Club Italiano: Toscana. Mailand 2003, ISBN 978-88-365-2767-0, S. 487
Commons: Monterotondo Marittimo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA), abgerufen am 27. Juli 2013 (italienisch) (PDF; 330 kB)
  3. Offizielle Webseite des Sistema Informativo Ambientale della Regione Toscana (SIRA) zu den Flüssen in Monterotondo Marittimo, abgerufen am 27. Juli 2013 (italienisch)
  4. Offizielle Webseite des ISTAT (Memento des Originals vom 27. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dawinci.istat.it (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Grosseto, abgerufen am 27. Juli 2013 (italienisch)
  5. Webseite der Gemeinde - Turismo Monterotondo Marittimo: La Storia. Notizie storiche su Monterotondo Marittimo e il suo territorio. Abgerufen am 8. September 2018 (italienisch)
  6. Webseite der Gemeinde - Turismo Monterotondo Marittimo: Siti archeologici. Abgerufen am 8. September 2018 (italienisch)
  7. Emanuele Repetti: MONTE ROTONDO, e MONTE RITONDO (Mons Ritundus) in Val di Cornia.
  8. Webseite der Gemeinde - Turismo Monterotondo Marittimo: Centro Storico. Abgerufen am 8. September 2018 (italienisch)
  9. I Luoghi della Fede.
  10. Webseite der Gemeinde - Turismo Monterotondo Marittimo: Le Biancane. Abgerufen am 8. September 2018 (italienisch)
  11. Giuseppe Guerrini: Torri e Castelli della provincia di Grosseto.
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