Venushügel
Als Venushügel (nach der römischen Göttin Venus) – auch als Schamhügel, Schamberg, Venusberg (letzteres kann auch andere Bedeutungen haben) oder in der medizinischen Fachsprache als Mons pubis oder Mons veneris – wird die leichte Erhebung über dem weiblichen Schambein direkt oberhalb der Schamlippen bezeichnet. Sie wird durch eine Ansammlung von subkutanem Fettgewebe auf der Schambeinfuge verursacht. Der Venushügel Mons pubis ist in natürlichem Zustand ab der Pubertät zumeist mit Schamhaar bedeckt.
Anatomie
Der Venushügel ist die Körperregion direkt oberhalb der Schamlippen, er beginnt an der Stelle, wo die äußeren Schamlippen vorne zusammenlaufen (Commissura labiorum anterior). Die Erhebung des Hügels besteht aus subkutanem Fettgewebe. Ab der Pubertät bedecken Schamhaare den Venushügel – sofern man diese nicht entfernt. Die Entwicklung und das Aussehen der großen Schamlippen, der Labia majora und des Mons pubis sowie der Schambehaarung (Tanner-Stadien) werden insbesondere von den Androgenen beeinflusst.[1]
Aufgrund der Vielzahl dort verlaufender Nervenverbindungen kann der Venushügel als eine erogene Zone betrachtet werden.[2]
Schönheitsideale und Gestaltung
In zahlreichen Kulturkreisen ist die teilweise oder vollständige Schamhaarentfernung üblich, in jüngerer Zeit ist sie auch im westlichen Kulturkreis verbreitet.[3][4]
Durch Haarentfernung und knappere Bademode wird der Venushügel zunehmend dem Blick unterworfen und soll ästhetischen Idealen genügen.[5][6][7][8] Entsprechend werden Schönheitsoperationen angeboten, welche die Form des Venushügels einem gewünschten Ideal anpassen.[9][10]
Das Nefertiti-Piercing und das Christina-Piercing werden auf dem Venushügel platziert und zu den Intimpiercings gezählt.[11]
Trivia
- Beim Handlesen wird der Thenar auch als Venushügel bezeichnet. Dort soll der Sitz der Gerechtigkeit und Sinnlichkeit sein.
Literatur
- Marion Kiechle: Gynäkologie und Geburtshilfe. Elsevier, München 2007, ISBN 978-3-437-42406-9, S. 11 (Auszug (Google)).
- Ethel Sloane: Biology of Women. 4. Ausgabe. Delmar Thomson Learning, Albany NY 2002, ISBN 0-7668-1142-5, S. 30 (Auszug (Google)).
- Henry Gray: Anatomy of the Human Body. 20. Ausgabe, thoroughly revised and re-edited. Lea & Febiger, Philadelphia PA 1918 (Online-Kopie).
Weblinks
Einzelnachweise
- Gunther Göretzlehner, Christian Lauritzen, Ulf Göretzlehner: Praktische Hormontherapie in der Gynäkologie. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 3-1101-9044-3, S. 16.
- Unterschätzter Lustbringer: Der Venushügel - Freundin
- Schamlos – Eine Mode wird zur Norm: Alle rasieren sich, Süddeutsche Zeitung
- Schönheit unter der Gürtellinie: Die Schamhaare zu rasieren gehört zum modischen Diktat, dem sich inzwischen eine Mehrheit unterwirft. Auch Intimchirurgie ist kein Tabu. Ein nicht ungefährlicher Trend und seine Ursachen. In: Die Zeit.
- Neuster Vagina-Trend: Der perfekte „#Mons Pubis“ (Memento vom 22. Februar 2015 im Internet Archive), Fem
- Neuer Hashtag-Trend über Venushügel macht die Runde, Miss
- Thigh Gap? Jetzt kommt der #monspubis! (Memento vom 27. Oktober 2018 im Internet Archive), Woman
- Wegen dieses Fotos gehen Frauen nun zum Beauty-Doc, Kronenzeitung
- Jetzt muss der Schamhügel weg! Brustoperationen und Nasenkorrekturen waren gestern. Die neue Problemzone heisst Venushügel – und der soll möglichst flach sein, Blick
- Chirurgin zur Venushügel-Verkleinerung: «Das Fett lässt sich in den Busen spritzen», Blick
- „Intimpiercings für Frauen: Nefertiti, Christina & Co.“, Yaacool