Moléson

Der Moléson [mɔleˈzɔ̃] ist ein Berggipfel in der Schweiz. Er liegt im Süden des Kantons Freiburg, in der Romandie, unmittelbar am nordwestlichen Rand der Alpen, 8 km südsüdwestlich von Bulle. Er bildet den nördlichsten Eckpunkt einer nahezu von Süden nach Norden gerichteten Bergkette der Freiburger Voralpen, die beim Col de Jaman beginnt und das Saanetal im Osten vom Tal der Veveyse im Westen trennt. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Bergname bereits um das Jahr 1000 als Moleisum. Später erschienen die Bezeichnungen Moleisun (1228), Moleyson (1237) und Moleson (1238).

Moléson

Moléson aus Nordosten (rechts) mit La Vudalla und Vanil Blanc links, im Tal der Schlosshügel von Gruyères.

Höhe 2002 m ü. M.
Lage Kanton Freiburg, Schweiz
Gebirge Freiburger Voralpen
Dominanz 4,68 km Dent de Lys
Schartenhöhe 510 m Belle Chaux
Koordinaten 567658 / 155376
Topo-Karte Landeskarte 1:25'000
Moléson (Kanton Freiburg)
Moléson (Kanton Freiburg)
Besonderheiten Triangulationspunkt 1. Ordnung
Vorlage:Infobox Berg/Wartung/TOPO-KARTE

Geographie

Lage

Luftbild (1967)

Der Moléson erreicht eine Höhe von 2002 m ü. M. und bildet zusammen mit dem südwestlich gelegenen Teysachaux (1909 m ü. M.) einen markanten Gebirgsstock, der vor allem gegen Norden und Osten mit Felswänden steil abfällt. Er ist Quellgebiet der Bäche La Trême, L’Albeuve und La Marive, die alle zur Saane fliessen. Dem Moléson östlich vorgelagert sind die Gipfel La Vudalla (1670 m ü. M.), Vanil Blanc (1573 m ü. M.) und Entre Deux Dents (1619 m ü. M.).

Klima

Für die Normalperiode 1991–2020 beträgt die Jahresmitteltemperatur 3,2 °C, wobei im Februar mit −3,4 °C die kältesten und im August mit 10,8 °C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier rund 168 Frosttage und 70 Eistage zu erwarten. Mit einem Sommertag ist im Mittel alle 3 Jahre zu rechnen. Hitzetage sind keine zu verzeichnen. Die Messstation von MeteoSchweiz liegt auf einer Höhe von 1974 m ü. M.

Le Moléson
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
60
 
0
-6
 
 
66
 
-1
-6
 
 
72
 
2
-4
 
 
80
 
4
-2
 
 
128
 
9
2
 
 
130
 
12
6
 
 
146
 
15
8
 
 
140
 
15
8
 
 
103
 
11
5
 
 
91
 
8
2
 
 
80
 
3
-2
 
 
90
 
1
-5
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[3]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Le Moléson
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −2,9 −3,4 −1,5 1,0 4,9 8,6 10,6 10,8 7,4 4,8 0,4 −1,9 3,3
Mittl. Tagesmax. (°C) −0,3 −0,5 1,6 4,4 8,5 12,3 14,5 14,5 11,0 8,1 3,3 0,9 6,6
Mittl. Tagesmin. (°C) −5,6 −6,1 −4,1 −1,6 2,1 5,7 7,6 8,0 4,8 2,2 −2,2 −4,7 0,5
Niederschlag (mm) 60 66 72 80 128 130 146 140 103 91 80 90 Σ 1186
Sonnenstunden (h/d) 4,1 4,7 5,2 5,5 5,3 6,0 6,4 6,4 5,6 5,1 3,9 3,5 5,1
Regentage (d) 9,6 8,6 10,1 10,1 13,5 12,7 11,5 11,8 10,0 10,4 9,8 11,2 Σ 129,3
Luftfeuchtigkeit (%) 65 67 73 77 81 82 81 79 80 72 70 67 74,5
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
−0,3
−5,6
−0,5
−6,1
1,6
−4,1
4,4
−1,6
8,5
2,1
12,3
5,7
14,5
7,6
14,5
8,0
11,0
4,8
8,1
2,2
3,3
−2,2
0,9
−4,7
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
60
66
72
80
128
130
146
140
103
91
80
90
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[4]

Geologie

Geologisch gehört der Moléson zu den Préalpes romandes, den Abscherungsdecken aus mesozoischen und tertiären Sedimenten. Er ist ein sogenannter Synklinalberg, d. h. der Rest einer ehemaligen Faltenmulde der präalpinen Decken, die auf allen Seiten erodiert wurde. Der Berg besteht vor allem aus Malmkalk. Die Waldgrenze liegt beim Moléson bei rund 1600 m, darüber befinden sich Bergweiden.

Felsmassiv des Moléson inklusive Fragment im Vordergrund (Nordseite von Petit Plané aus gesehen)

Tourismus

Anfang des 20. Jahrhunderts gab es drei konkurrierende Pläne, eine Eisenbahn auf den Gipfel des Moléson zu bauen, darunter eine aus dem Les Avants (Kanton Waadt) über den Col de Sonloup und den Col de Soladier, sowie zwei aus dem Kanton Freiburg. Diese Projekte wurden allerdings nicht verwirklicht.[5][6][7]

Der bekannte Aussichtsberg ist heute durch eine Seilbahn erschlossen. Vom Feriendorf Moléson-Village an seinem Nordostfuss führt zunächst eine Standseilbahn (Funiculaire Moléson-sur-Gruyères - Plan-Francey) auf die Höhe von Plan-Francey (1517 m ü. M.) und dann eine Luftseilbahn weiter bis auf den Gipfel. Von Plan-Francey führt auch ein gebührenpflichtiger und stark eisenhaltiger Klettersteig durch die Nordwestwand des Nordgipfels hinauf. Der nahegelegene Gipfel La Vudalla war früher ebenfalls durch eine Seilbahn erschlossen. Diese ist jedoch seit dem Jahr 2001 abgebrochen. Das Massiv des Moléson ist ein beliebtes Wander- und Skigebiet. Im Gipfelrestaurant gibt es ein Observatorium mit vier Teleskopen für Hobbyastronomen.

Panoramabild auf dem Gipfel des Moléson

Kultur

Das Volkslied L'Armailli du Moléson besingt den Berg und die Bergbauern des Greyerzer Landes.

Commons: Le Moléson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schweiz. Bundesamt für Landestopografie: Château-d'Oex. Le Moléson - Grandvillard - Rougemont (= Landeskarte der Schweiz 1:25'000. Blatt 1245). Bundesamt für Landestopografie swisstopo, Wabern, ISBN 978-3-302-01245-2 (Digitalisat).
  2. Schweiz. Bundesamt für Landestopografie: Châtel-St-Denis. Mont Pèlerin - Palézieux - Les Pléiades (= Landeskarte der Schweiz 1:25'000. Blatt 1244). Bundesamt für Landestopografie swisstopo, Wabern, ISBN 978-3-302-01244-5 (Digitalisat).
  3. Klimanormwerte Le Moléson. Normperiode 1991–2020. (PDF) In: meteoschweiz.admin.ch. Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, abgerufen am 27. Januar 2022.
  4. Klimanormwerte Le Moléson. Normperiode 1991–2020. (PDF) In: meteoschweiz.admin.ch. Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, abgerufen am 27. Januar 2022.
  5. Les chemins de fer au Moléson. In: Gazette de Lausanne, 30. Juni 1908, S. 2.
  6. En voiture pour le Moléson. In: Journal de Genève, 30. Juni 1908, S. 2.
  7. Delphine Guex, Johann Roy, Géraldine Sauthier: La trajectoire historique du développement touristique de Montreux entre 1850 et 2010. Working Paper N° 2, Institut Universitaire Kurt Bösch, November 2012, S. 43–44.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.