Mochau (Oberglogau)
Mochau (polnisch Mochów) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Mochau liegt in der Gemeinde Oberglogau (Głogówek) im Powiat Prudnicki (Kreis Neustadt O.S.) in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.
Mochau Mochów | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Powiat: | Prudnik | ||
Gmina: | Oberglogau | ||
Geographische Lage: | 50° 21′ N, 17° 50′ O | ||
Höhe: | 190 m n.p.m. | ||
Einwohner: | |||
Postleitzahl: | 48-250 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OPR | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | DK 40 Głuchołazy–Pyskowice | ||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Geographie
Geographische Lage
Das Straßendorf Mochau liegt drei Kilometer nordwestlich vom Gemeindesitz Oberglogau, 20 Kilometer östlich von der Kreisstadt Prudnik (Neustadt O.S.) und 35 Kilometer südlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Kotlina Raciborska (Ratiborer Becken). Durch den Ort fließt die Hotzenplotz. Durch den Ort führt die Woiwodschaftsstraße Droga krajowa 40.
Nachbarorte
Nachbarorte von Mochau sind im Westen Deutsch Müllmen (Wierzch), im Nordwesten Polnisch Müllmen (Mionów), im Norden Blaschewitz (Błażejowice Dolne) und Leschnig (Leśnik), im Osten die Stadt Oberglogau und im Süden Dirschelwitz (Dzierżysławice).
Geschichte
Der Ort wurde 1358 urkundlich als „Mochow“ erwähnt.[1] 1388 wurde das Dreifaltigkeitsklosters gegründet.[2]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Mochau 1742 mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Mochau ab 1816 zum Landkreis Neustadt O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. Mochau bestand lange Zeit aus drei zusammenhängenden Teilen: Mochau-Freiherrlich, Mochau-Pauliner und Mochau-Gräflich. 1845 bestanden in Mochau-Freiherrlich eine Wassermühle, einen Kretscham, ein Wirtshaus und 68 Häuser. Im gleichen Jahr zählte Mochau-Freiherrlich 397 Einwohner, davon allesamt katholisch. Im gleichen Jahr zählte Mochau-Gräflich eine katholische Schule, eine Wassermühle, acht Häuser und 99 katholische Einwohner. 1845 zählte Mochau-Pauliner 34 Häuser und 266 katholische Einwohner.[3] 1865 hatte Mochau-Freiherrlich dreizehn Bauern-, zwanzig Gärtner- und acht Häuslerstellen. Der Ort besaß eine Mühle und einen Kretscham (Gaststätte). Mochau-Pauliner hatte zehn Gärtner- und siebzehn Häuslerstellen. Mochau-Gräflich hatte eine Bauernstelle und drei Gärtner- und fünf Häuslerstellen sowie eine Mühle und einen Kretscham.[1] 1874 wurde der Amtsbezirk Schloß Ober Glogau II gegründet, welcher die Landgemeinden Blaschewitz, Freiherrlich Dirschelwitz, Gräflich Dirschelwitz, Kerpen, Freiherrlich Mochau, Gräflich Mochau, Pauliner Mochau, Pauliner Wiese, Pleitersdorf, Rzeptsch und Schreibersdorf und die Gutsbezirke Adelenhof, Blaschewitz, Freiherrlich Dirschelwitz, Freiherrlich Mochau, Gräflich Dirschelwitz, Kerpen, Pauliner Wiese, Rzeptsch und Schreibersdorf umfasste.[4]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 548 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 31 für Polen.[5] Mochau verblieb beim Deutschen Reich. 1933 lebten im Ort 741, 1939 wiederum 745 Einwohner.[6] Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neustadt O.S.
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Mochów umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln und seit 1999 gehört er zum Powiat Prudnicki. Am 22. April 2009 wurde in der Gemeinde Oberglogau, der Mochau angehört, Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 1. Dezember 2009 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Mochau.
Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit und Kloster
Die römisch-katholische Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit (poln. Kościół Świętej Trójcy) und das Paulinenkloster (poln. Klasztor Paulinów) sind eine ehemalige Kirche und Kloster der Pauliner. 1388 ließen sich die Pauliner in Mochau nieder. Der Kirchenbau stammt aus dem 18. Jahrhundert und entstand im barocken Stil. Zwischen 1910 und 1911 wurde der Kirchenbau im neobarocken Stil ausgebaut. Das Klostergebäude wurde ebenfalls im 18. Jahrhundert errichtet. Der Kirchenbau steht seit 1959 unter Denkmalschutz, das Kloster wiederum seit 1958.[7]
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Wegkapelle mit Glockenturm aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
- Wegkapelle mit einer Figur des Heiligen Nepomuk
- Mehrere Wegkapellen
- Mehrere Wegkreuze
- Bildstöcke
- Sonnenuhr
Vereine
- Deutscher Freundschaftskreis
- Freiwillige Feuerwehr OSP Mochów
Literatur
- Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 628–629.
Weblinks
Einzelnachweise
- Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
- Geschichte der Dörfer in der Gemeinde Oberglogau (poln.)
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 414.
- Territorial Amtsbezirk Schloß Ober Glogau I/Mochau
- Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 (Memento vom 29. Januar 2017 im Internet Archive)
- Michael Rademacher: Landkreis Neustadt in Oberschlesien. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- Denkmäler Woiwodschaft Opole (Memento des vom 14. Januar 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. S. 37 (poln.)