Mittelneufnach

Mittelneufnach ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Augsburg. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung und liegt an der Neufnach.

Wappen Deutschlandkarte
Mittelneufnach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Mittelneufnach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 11′ N, 10° 36′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Augsburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Stauden
Höhe: 613 m ü. NHN
Fläche: 16,92 km2
Einwohner: 1089 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner je km2
Postleitzahl: 86868
Vorwahl: 08262
Kfz-Kennzeichen: A, SMÜ, WER
Gemeindeschlüssel: 09 7 72 179
Gemeindegliederung: 3 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Alpenstr. 10
86868 Mittelneufnach
Website: www.mittelneufnach.de
Erste Bürgermeisterin: Cornelia Thümmel (Fortschritt Mittelneufnach)
Lage der Gemeinde Mittelneufnach im Landkreis Augsburg
Karte
Karte
Mittelneufnach in den Stauden
Mittelneufnach von Süden

Gemeindeteile

Die Gemeinde hat drei Gemeindeteile:[2][3]

Geschichte

Ortsname

Erster Beleg des Siedlungsnamens ist 1309 Mitelnnifnachl. Als latinisierte Herkunftsbezeichnung begegnet 1692 Mittleiffensis Suevus. Grundwort des ursprünglichen Gewässernamens ist althochdeutsch aha ‹Wasser, Wasserlauf, Fluss›; als Bestimmungswort lässt sich germanisch *nīfo ‹Steilabsturz› erschließen, das auf den senkrechten Abbruch des Ufers zurückzuführen ist. Der Zusatz mitdes mittelhochdeutschen Adjektivs mittel ‹in der Mitte, mittler› bezieht sich auf die Lage des Dorfes und soll vom nördlich gelegenen Pfarrdorf Langenneufnach im selben Landkreis und vom Dorf Oberneufnach im Landkreis Unterallgäu unterscheiden.[4]

Bis zur Gemeindegründung

Seit 1410 hatte das Heilig-Geist-Spital Augsburg die Ortsherrschaft inne und war bis ins 19. Jahrhundert im Gemeindegebiet der alleinige Grundherr. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 907 auf 1043 um 136 Einwohner bzw. um 15 %.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Reichertshofen eingegliedert.[5]

Politik

Gemeinderat

Nach der letzten Kommunalwahl am 15. März 2020 hat der Gemeinderat zwölf Mitglieder, eine Frau und elf Männer, die alle zur Fraktion CSU/Freie Wähler Vereinigung gehören. In der vorausgehenden Amtszeit 2014 bis 2020 hatte ebenfalls die CSU/Freie Wähler Vereinigung die einzige Bewerberliste vorgelegt und alle zwölf Sitze erhalten. Weiteres Mitglied und Vorsitzende des Gemeinderates ist die Bürgermeisterin.

Bürgermeisterin

Cornelia Thümmel ist seit 2014 Erste Bürgermeisterin;[6] diese wurde am 15. März 2020 mit 63,4 % der Stimmen für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Ihr Vorgänger war Franz Xaver Meitinger (CSU/FWV) (1978–2014).

Verwaltung

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Stauden mit Sitz in Langenneufnach.

Wappen

Wappen von Mittelneufnach
Wappen von Mittelneufnach
Blasonierung:Gespalten von Rot und Silber; vorne ein goldenes Radkreuz, hinten ein roter Steinbockkopf.“[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

Bodendenkmäler

Besinnungsweg

Im Zuge des Mittelneufnacher Flurneuordnungsverfahrens entstand unter den Beteiligten die Idee, einen „Weg der Besinnung“ einzurichten und so den Erhalt der Kulturlandschaft auf eine besondere Art zu würdigen. Daraufhin wurde unter Mitwirkung des Landschaftsarchitekten Rainer Söhmisch aus Freising mit der Umsetzung begonnen und im Oktober 2007 schließlich die Erstbegehung vorgenommen.[8] Der Besinnungsweg besteht aus 20 Stationen und gliedert sich in zwei Abschnitte. Der westlich des Ortskerns liegende Abschnitt wird als „Weg der Gemeinschaft“ bezeichnet und ist etwa 3,6 Kilometer lang. Östlich des Ortskerns befindet sich dagegen der als „Mein persönlicher Weg“ benannte Abschnitt mit einer Länge von rund 4,2 Kilometern.[9] Ausgangspunkt für den Weg bildet die Pfarrkirche St. Johannes Evangelist in der Ortsmitte. Anschließend passieren die Wanderer im weiteren Verlauf verschiedene Feldkreuze, Kapellen und Skulpturen, die jeweils mit Texttafeln versehen sind. Seinen Abschluss findet der Weg am Obsthain am Böcklesberg.

Sonstiges

Der Ort Mittelneufnach war der Drehort des 1985 gedrehten Films Xaver und sein außerirdischer Freund.

Verkehr

Der Haltepunkt Mittelneufnach liegt an der Staudenbahn (Bahnstrecke Gessertshausen–Türkheim). Die Strecke wird seit der Reaktivierung im Jahre 2003 von einzelnen Sonderzügen (SVG-Ausflugsverkehr) befahren.

Commons: Mittelneufnach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Mittelneufnach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 20. August 2019.
  3. Gemeinde Mittelneufnach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  4. Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon schwäbischer Ortsnamen Herkunft und Bedeutung; Bayerisch-Schwaben. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-65208-0, S. 252.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 768.
  6. Frau Cornelia Thümmel. Gemeinde Mittelneufnach/RIS Verwaltungsgemeinschaft Stauden, abgerufen am 25. September 2020.
  7. Eintrag zum Wappen von Mittelneufnach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. Informationen zum Besinnungsweg auf den Seiten der Gemeinde Mittelneufnach, abgerufen am 9. Februar 2020.
  9. Informationsbroschüre zum Besinnungsweg. Herausgegeben von der Gemeinde Mittelneufnach im Jahre 2007.
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