Mistel (Roter Main)

Die Mistel ist ein knapp 14 km langer, linker und westlicher Zufluss des Roten Mains in Oberfranken. Sie wird in Bayreuth „Mistelbach“ genannt.

Mistel
Mistelbach in Bayreuth mit Brücke Carl-Burger-Straße

Mistelbach in Bayreuth mit Brücke Carl-Burger-Straße

Daten
Gewässerkennzahl DE: 24126
Lage Oberpfälzisch-Obermainisches Hügelland
  • Nordöstliches Frankenalbvorland

Deutschland


Fränkische Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Roter Main Main Rhein Nordsee
Quelle aus zwei Quellbächen südlich von Hummeltal-Bärnreuth
49° 51′ 50″ N, 11° 29′ 37″ O
Quellhöhe ca. 505 m ü. NN
Mündung in Bayreuth in den Roten Main
49° 56′ 53″ N, 11° 34′ 6″ O
Mündungshöhe ca. 335 m ü. NN
Höhenunterschied ca. 170 m
Sohlgefälle ca. 12 
Länge 13,8 km[1]
Einzugsgebiet 65,77 km²[2]

Geographie

Verlauf

Renaturierter Mistelbach in Bayreuth-Altstadt, im Hintergrund das Y-Haus
Die Mistel in Mistelbach
Brücke der einstigen Bahnstrecke Bayreuth–Hollfeld über den Mistelbach in Bayreuth – im Vordergrund der Kanal zur Rückleinsmühle

Die Mistel hat zwei Quellbäche, die sich am südlichen Ortsrand des zu Hummeltal gehörenden Dorfs Bärnreuth vereinigen. Sie mündet in Bayreuth in den Roten Main. Im Bayreuther Stadtgebiet hatte die Mistel zwei künstliche Seitenkanäle. Beim Gemeindeteil Geigenreuth zweigte ein Mühlkanal zur Rückleinsmühle rechts vom Bachlauf ab und erreichte ihn kurz vor der Thurnauer Bahnbrücke wieder. Am Hetzennest befand sich, nach links, der Abzweig zum Mühlgraben (auch Rießenbach genannt), an den die Straße Am Mühlgraben erinnert. Er versorgte die Mühlräder der Stein- und der Spiegelmühle im Stadtteil Kreuz und stieß kurz vor dem Zufluss des Sendelbachs wieder zum Hauptlauf.

Im Bayreuther Stadtgebiet wurde der lange in eine Betonrinne gezwängte Mistelbach renaturiert. 1987 begannen die entsprechenden Bauarbeiten, zunächst wurde mit Kosten von 400.000 DM der Abschnitt zwischen der Mündung in den Roten Main und der Carl-Burger-Straße zurückgebaut. Die Fertigstellung von dort bis zum Y-Haus wurde im November 1994 abgeschlossen, sie kostete 450.000 DM. Für den Hochwasserschutz wurden Sohlrampen angelegt, die den Fischen zugleich als Aufstiegshilfe dienen.[3] Zu diesem Zweck wurde 1998 zudem nördlich der Brücke der Scheffelstraße ein unterirdisches Regenüberlaufbecken (RÜB) errichtet.[4]

Zuflüsse

Direkte und indirekte Zuflüsse

Nur direkte Zuflüssse:

  • Näßgraben (links), 1,1 km[5]
  • Schneckengraben (rechts), 1,2 km[5]
  • Röthelbach (rechts), 1,3 km[5]
  • Hohenreuthbächlein (links)
  • Frauenbach (rechts)
  • Theuersbach (rechts)
  • Weidesbach (links)
  • Talbach (rechts)
  • Hackersbach (links)
  • Sonnleitenbach (rechts)
  • Hermannsbach (links)
  • Forkendorfer Bach (rechts)
  • Talmühlbach (links)
  • Teufelsgraben (links)
  • Sendelbach (mit Tappert) (rechts), 9,78 km, 19,83 km²

Flusssystem Roter Main

Orte

Die Mistel fließt durch die folgende Gemeindegebiete bzw. Gemeindeteile:

Natur und Umwelt

Im Frühjahr 2023 stufte das in Hof ansässige Wasserwirtschaftsamt den Zustand der Mistel als unbefriedigend ein. Auf der von 1 (sehr gut) bis 5 (schlecht) reichenden Skala der EU-Wasserrahmenrichtlinie erreichte sie nur die Note 4.[6]

Verkehr

Mistelbach an der Brücke Kulmbacher Straße in Bayreuth

Die Sandsteinbrücke über den Mistelbach im Zuge der Kulmbacher Straße in Bayreuth wurde infolge eines Luftangriff im April 1945 unpassierbar[7] und nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut.

Einzelnachweise

  1. Länge nach: Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 10 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
  2. Einzugsgebiet nach: Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 10 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
  3. Vor 25 Jahren. Mistelbach aus Betonbett befreit in: Nordbayerischer Kurier vom 23./24. November 2019, S. 10.
  4. Vor 25 Jahren. Das Geld fließt in den Boden in: Nordbayerischer Kurier vom 8. August 2023, S. 10.
  5. Eigenmessung
  6. Meist schwache Noten für Bach und Fluss in: Nordbayerischer Kurier vom 20. April 2023, S. 13.
  7. Riesige Schuttberge in der Stadt in: Nordbayerischer Kurier vom 9./10. Mai 2020, S. 9.
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