Weltmissionsausstellung

Papst Pius XI. veranlasste eine große Weltmissionsausstellung für das Heilige Jahr 1925 (Esposizione Missionaria Vaticana). Die Ausstellung sollte den Auftrag der katholischen Weltmission anschaulich machen und wurde am 21. Dezember 1924 in den vatikanischen Gärten eröffnet.

Gedenkbild zum Heiligen Jahr 1925 und zur Missionsausstellung

Thematische Schwerpunkte

Gezeigt wurden Zeugnisse alter Kulturen und Exponate christlichen Glaubens, Objekte zur Religion und Ethnologie. Wie Pius XI. in einem Brief vom 24. April 1923 an den mit der Organisation beauftragten Kardinal van Rossum erklärte, verfolgte die Ausstellung das doppelte Ziel, „die Arbeit der Missionen zu fördern und sie unter den Katholiken bekannter und beliebter zu machen“. Mit 24 temporär errichteten Pavillons, einer Ausstellungsfläche von insgesamt 17.000 m² und über 100.000 ausgestellten Objekten und Dokumenten nutzte der Vatikan erstmals das Medium einer Großausstellung. Die Ausstellung verzeichnete nach ihrer Schließung am 10. Januar 1926 über eine Million Besucher, 48 Kongregationen nahmen teil.[1]

Für den religiösen Teil war u. a. der Kapuzinerpater Calliste Lopinot verantwortlich. Für den ethnologischen Teil wurde eine Kommission unter Pater Wilhelm Schmidt beauftragt, der Michael Schulien und Martin Gusinde zur Mitarbeit nach Rom berief. Schon nach zwei Monaten erklärte der Papst, im Lateran ein „Missionarisch-ethnologisches Museum“ für die Dauerausstellung einrichten zu wollen, deren Ausgestaltung Schulien als Assistent Schmidts übernahm. 1927 eröffnete das Pontificio Museo Missionario-Etnologico Lateranense.

Literatur

  • Esposizione Missionaria (1925, Città del Vaticano): Missionary Vatican Exhibition 1925: Trincomalie Mission (Ceylon), Under the Fathers of the Society of Jesus, Province of Champagne, Assistance of France. 1925 (google.de [abgerufen am 22. August 2020]).
  • Luigi Gramatica (Hrsg.): Weltschau des Katholizismus. Bilder aus der vatikanischen Missionsausstellung, Verlag Franz A. Pfeiffer, München 1925
  • Robert Streit: Die Weltmission der katholischen Kirche: Zahlen und Zeichen auf Grund der Vatikan. Missionsausstellung 1925. Verlag der Oblaten, 1928 (google.de [abgerufen am 22. August 2020]).
  • Peter Rohrbacher, Völkerkunde und Afrikanistik für den Papst. Österreichische Missionsexperten und der Vatikan, in: Römische Historische Mitteilungen (54) 2012, S. 583–610.
  • Katharina Stornig: Globalisierte Körper ? Repräsentationen der Welt und ihrer Bevölkerung auf der vatikanischen Missionsausstellung 1925. In: Linda Ratschiller und Siegfried Weichlein (Hrsg.): Der schwarze Körper als Missionsgebiet. Böhlau Verlag, 2016, ISBN 978-3-412-50166-2, S. 123–152, doi:10.7788/9783412502744-006 (vr-elibrary.de [abgerufen am 22. August 2020]).
  • Laurick Zerbini: L’exposition vaticane de 1925. L’affirmation de la politique missionnaire de Pie XI., in: Le gouvernement pontifical sous Pie XI. Pratiques romaines et gestion de l’universel, Rom 2013, S. 649–671.

Einzelnachweise

  1. Luca Frepoli: L. Gramatica: L’insospettata odissea dei trasporti (1924) / Die unerwartete Odyssee der Transporte. In: Translocations. Anthologie. 2020, abgerufen am 22. August 2020 (deutsch).
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