Miro Sikora

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  Miro Sikora

Geburtsdatum 5. Oktober 1957
Geburtsort Katowice, Polen
Größe 180 cm
Gewicht 80 kg

Position Stürmer
Schusshand Links

Karrierestationen

1974–1977 GKS Katowice
1979–1994 Kölner EC

Miroslav „Miro“ Sikora (polnisch Mirosław Sikora; * 5. Oktober 1957 in Katowice) ist ein ehemaliger deutsch-polnischer Eishockeyspieler und -funktionär.

Karriere

Mirosław Sikora begann seine Karriere im Nachwuchsbereich des GKS Katowice und gehörte in der Saison 1976/77 zu den fünf besten Scorern der polnischen Eishockeyliga.

Als die polnische U20-Nationalmannschaft im August 1977 zu einem Trainingslager in Köln weilte, setzte er sich am 10. August 1977 an einem freien Nachmittag von seinem Team ab und versteckte sich den ganzen Tag in einem Kino, bis er einen anderen polnischen Spieler kontaktierte, der zu diesem Zeitpunkt bereits in Deutschland spielte. Daraufhin wurde er zunächst für 18 Monate[1] für sämtliche Spiele in der Bundesliga sowie für Spiele im Europapokal und in Nationalmannschaften gesperrt.

Nachdem seine Sperre abgelaufen war, spielte er aktiv von 1979 bis 1994 für den Kölner EC. Mit dem Team der Haie wurde er fünfmal Deutscher Meister und errang 1985 den zweiten Platz im Europapokal. Insgesamt spielte Sikora 644 Spiele in der Bundesliga für die Kölner, wobei er mit 838 Scorerpunkten zu den erfolgreichsten Spielern der Liga-Geschichte gehört. Die Rückennummer 11, mit der Sikora 15 Jahre für den Kölner EC spielte, wird zu seinen Ehren beim KEC an keinen weiteren Spieler mehr vergeben. Im Jahr 1986 war er Topscorer der Bundesliga-Hauptrunde und wurde in das All-Star Team der Liga gewählt. Zudem war er 1982 und 1987 jeweils Topscorer der Bundesliga-Playoffs.

Im Anschluss an seine Karriere als Spieler war er vier Jahre als Manager der Kölner Haie tätig, bis er 1998 entlassen wurde und sich vom Eishockey zurückzog.

International

Unter dem Namen Miroslaw Sikora[2] trat er bei der Europameisterschaft der U19-Junioren 1976 und der Weltmeisterschaft der Junioren 1977 für sein Geburtsland Polen an. 1986 wurde in der Bundesrepublik Deutschland eingebürgert[3] und nahm mit der DEB-Auswahl an der Weltmeisterschaft 1987 teil. Nach der Niederlage des finnischen Nationalteams gegen das deutsche legten die Finnen Protest ein, da damals eine Nationenwechsel laut IIHF-Statuten nicht möglich war. Dem Protest der Finnen wurde von der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF zunächst stattgegeben, jedoch später durch das Landgericht Wien abgewiesen. Miroslav Sikora musste das Turnier jedoch nach vier Spielen der Vorrunde verlassen.

Erfolge und Auszeichnungen

  • 1986 Bundesliga All-Star Team
  • 1987 Deutscher Meister mit dem Kölner EC
  • 1987 Topscorer der Bundesliga-Playoffs
  • 1988 Deutscher Meister mit dem Kölner EC

Karrierestatistik

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1974/75GKS KatowiceI liga polska
1975/76GKS KatowiceI liga polska
1976/77GKS KatowiceI liga polska42
1979/80Kölner ECBL4632366837
1980/81Kölner ECBL443621574961891710
1981/82Kölner ECBL1715112631888162
1982/83Kölner ECBL181114251871348
1983/84Kölner ECBL42252550748120124
1984/85Kölner ECBL272683416965112
1985/86Kölner ECBL3645236818101282014
1986/87Kölner ECBL34212041339109190
1987/88Kölner ECBL31273360341168148
1988/89Kölner ECBL321538531894377
1989/90Kölner ECBL3320153514864104
1990/91Kölner ECBL403122534014961512
1991/92Kölner ECBL358142226421310
1992/93Kölner ECBL3813213481288162
1993/94Kölner ECBL4315193422108194
Bundesliga gesamt 5163403206604381191007317387

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

International

Jahr Team Veranstaltung Sp T V Pkt SM
1976PolenU19-EM42020
1977PolenU20-WM70336
1987DeutschlandWM42132

Privates

Im August 1984 wurde seine Tochter geboren. 1988 heiratete er seine Frau, mit der er bis heute zusammenlebt.

Seit seinem Karriereende spielt er in seiner Freizeit Golf im Golfclub am alten Fliess nahe bei Köln. Dort wurde er 2004 Clubmeister und 2007 Vizeclubmeister. Im Jahr 2014 gelang ihm mit der Clubmannschaft der Aufstieg in die Regionalliga der Deutschen Golf Liga. Zusätzlich unterstützt er die Mannschaft AK 50 (ehemals Senioren) in den jeweiligen Ligaspielen als Spieler.

Einzelnachweise

  1. Warum ich? in Der Spiegel vom 4. Mai 1987, abgerufen am 13. November 2016.
  2. "Sikora case" – Vienna court decides the 1987 Worlds medal race (englisch) auf iihf.com, abgerufen am 13. November 2016.
  3. Herr Rücksicht in Der Spiegel vom 27. April 1984, abgerufen am 13. November 2016.
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