Miles Merlin

Die Miles M.4A Merlin war ein fünfsitziger Tiefdecker des britischen Herstellers Miles Aircraft.

M.4A Merlin
TypKleinflugzeug
Entwurfsland

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Hersteller Miles Aircraft
Erstflug 11. Mai 1935
Stückzahl 4

Entwicklung und Konstruktion

Die M.4 Merlin wurde von Frederick George Miles bei Phillips and Powis in Zusammenarbeit mit Birkett Air Service und dem indischen Unternehmen Tata Airlines entwickelt. Gefordert wurde ein fünfsitziges Flugzeug mit einer Reisegeschwindigkeit von 224 km/h. Miles hielt es für möglich, die Vorgaben mit einem 200 PS leistenden de Havilland Gipsy Six und der Verwendung eines Verstellpropellers zu erreichen.

Die Merlin basierte auf den drei- und viersitzigen Versionen der M.3 Falcon, verfügte aber über einen breiteren Rumpf und eine entsprechend größere Spannweite. Die Kabinenabmessungen betrugen 2,01 m × 1,25 m (Länge × Breite). Das Flugzeug war ein Tiefdecker mit starrem, verkleidetem Spornradfahrwerk. Es bestand hauptsächlich aus Holz. Das Flugwerk war aus Fichtenholzspanten gefertigt, die mit dreilagigem Birkensperrholz verkleidet waren. Die Tragflächen verfügten über hydraulisch angetriebene Spreizklappen, die 10 % der Tragflächentiefe einnahmen und so eine Landegeschwindigkeit von unter 80 km/h ermöglichten.[1] Als Triebwerk kam ein de Havilland Gipsy Six mit einer Nennleistung von 200 PS (147 kW) zum Einsatz. Die ursprüngliche Bezeichnung des Flugzeugs lautete M.4 Merlin, aber alle vier gebauten Exemplare wurden als M.4A Merlin mit einem Festpropeller statt des geplanten Verstellpropellers fertiggestellt.[2][3][4]

Nutzung

Am 11. Mai 1935 absolvierte der Prototyp mit dem vorläufigen Kennzeichen U-8 (später G-ADFE) mit Frederick Miles am Steuer seinen Jungfernflug vom Flugplatz Woodley. Wenige Wochen später wurde die erste Merlin an Birkett Air Service übergeben. Dort wurde sie als Lufttaxi und für den Charterverkehr auf dem Heston Aerodrome stationiert. Zwei Maschinen wurden an die Fluggesellschaft Tata Airlines von Tata Sons für deren Route von Karachi nach Madras ausgeliefert. Die vierte Merlin wurde von E. Chaseling von der Victorian and Interstate Airways in Australien für die Route Melbourne-Hay gekauft. Im Jahr 1940 wurde diese Maschine von der Royal Australian Air Force für den militärischen Dienst requiriert.[2][3]

Betreiber

Australien Australien
Indien Indien
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
  • Birkett Air Services

Technische Daten

Dreiseitenansicht
Kenngröße Daten
Besatzung1
Passagiere4
Länge25,83 ft (7,87 m)
Spannweite37 ft (11,28 m)
Höhe9,58 ft (2,92 m)
Flügelfläche196 ft² (18,21 )
Flügelstreckung7,0
Leermasse1.700 lb (771 kg)
max. Startmasse3.000 lb (1.361 kg)
Reisegeschwindigkeit145 mph (233 km/h)
Höchstgeschwindigkeit155 mph (249 km/h)
Dienstgipfelhöhe18.000 ft (5.486 m)
Reichweite700 mi (1.127 km)
Triebwerke1 × de Havilland Gipsy Six mit 200 PS (147 kW)

Siehe auch

Literatur

  • Peter Amos, Don Lambert Brown: Miles Aircraft Since 1925, Volume 1. Putnam, London 2000, ISBN 0-85177-787-2 (englisch).
  • Don Lambert Brown: Miles Aircraft Since 1925. Putnam, London 1970, ISBN 0-370-00127-3 (englisch).
  • A. J. Jackson: British Civil Aircraft since 1919. Putnam, London 1974, ISBN 0-370-10014-X (englisch).
  • A. J. Jackson: British Civil Aircraft since 1919, Volume 3. Putnam, London 1988, ISBN 0-85177-818-6 (englisch).
  • A. H. Lukins, D. A. Russel: The book of Miles aircraft. Harborough, 1945 (englisch).
  • Arthur W. J. G. Ord-Hume: British Light Aeroplanes–Their Evolution, Development and Perfection 1920–1940. GMS Enterprises, Peterborough 2000, ISBN 1-870384-76-8 (englisch).
Commons: Miles Merlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ord-Hume, 2000, S. 419
  2. Don Lambert Brown: Miles Aircraft Since 1925. Putnam, London 1970, ISBN 0-370-00127-3, S. 87, 88 (englisch).
  3. A. J. Jackson: British Civil Aircraft since 1919, Volume 3. Putnam, London 1988, ISBN 0-85177-818-6, S. 57, 58 (englisch).
  4. The Miles Merlin. In: Flight International. Reed Business Information, 4. April 1935, S. 351, 352 (englisch, archive.org).
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