Mikrowellenlandesystem
Das Mikrowellenlandesystem (MLS), engl. microwave landing system, ist eine Landehilfe für Flugzeuge, das Positionierungssignale im Bereich von 5 GHz sendet. Es war ursprünglich (in den 1980er Jahren) als Nachfolgesystem zu Instrumentenlandesystem ILS vorgesehen, das im UKW-Bereich arbeitet. Die International Civil Aviation Organization standardisierte das Verfahren 1984. Die Nachfolgeentscheidung wurde 1995 ausgesetzt, da GPS-basierte Systeme eine kostengünstigere Alternative versprachen. Gegenüber dem Instrumentenlandesystem bietet das MLS primär den Vorteil, dass Anflugkurs und Gleitwegebene frei wählbar sind. Somit sind auch segmentierte oder gekrümmte Anflugwege möglich.
Funktionsweise
Je ein eng gebündelter Strahl bestrahlt den Anflugbereich in horizontaler und vertikaler Ebene. Der MLS-Empfänger im Luftfahrzeug stellt fest, wann er von dem bodenseitigen Sender erfasst wird. Anhand der Präambel, die wie auch andere allgemeine Daten in alle Richtungen abgestrahlt werden, ist der Startzeitpunkt bekannt. Der Empfänger errechnet aus den Zeitintervallen zwischen vor- und zurücklaufendem Strahl die Position zur Landebahn bzw. zum Gleitpfad. Über die Azimutantenne werden zusätzlich Daten (azimuth track, minimaler Anflugwinkel, zusätzlich z. B. Beschaffenheit der Landebahn, Windscherung oder Wetter) übermittelt. DME/P liefert den Entfernungsanteil, um zusammen mit den beiden Winkeln die Position im Raum zu bestimmen. Die Präzisions-Version des Distance Measuring Equipment (DME/P) ist Bestandteil des MLS. DME/P genügt aber auch der Kompatibilitätsanforderung zum Standard-DME. Die höhere Präzision des DME/P resultiert u. a. aus einer gesteigerten Flankensteilheit der Hüllkurve der Abfrage- und Antwortimpulse. Dadurch ist in DME/P-Anlagen eine genauere Bestimmung der Impuls-Anfangszeitpunkte möglich.
MLS bietet 200 Übertragungskanäle, ILS nur 40.