Michele Mosca

Michele Mosca (* 1971) ist ein kanadischer Mathematiker, der sich mit Quanteninformationstheorie befasst.

Werdegang

Mosca studierte Mathematik an der University of Waterloo mit dem Bachelor-Abschluss 1995 und an der Universität Oxford (Wolfson College) mit dem Master-Abschluss in Mathematik und Informatik 1996 und der Promotion bei Artur Ekert 1999 (Quantum Computer Algorithms).[1] Er ist Professor an der University of Waterloo (volle Professur ab 2009) und dort seit 1999 am Centre for Applied Cryptographic Research. 2002 bis 2016 war er Deputy Director des Institute of Quantum Computing, das er mit gründete. 2002 bis 2012 hatte er einen Canada Research Chair.

Er forscht auch am Perimeter Institute, dessen Gründungsmitglied er ist.

Er befasst sich mit Quantenalgorithmen, den Grenzen von Quantencomputern, Selbst-Tests für Quantengatter[2] und Quantenkryptographie (Private Quantum Channels, Optimale Methoden Quanteninformation mit klassischen kryptographischen Verfahren zu verschlüsseln).[3] Er entwickelte mit Ekert und anderen den Phasenabschätzungs-Zugang zu Quantenalgorithmen,[4] lieferte damit mit Ekert Beiträge zum Hidden Subgroup Problem,[5][6] zur Quantensuche und zum Quanten-Zählen. Mit Kollegen in Oxford (Jonathan A. Jones)[7] realisierte er einige der ersten Quantenalgorithmen auf Quantencomputern mit NMR.

2013 erhielt er die Queen Elizabeth II Diamond Jubilee Medal.

Schriften

  • mit Phillip Kaye, Raymond Laflamme: An introduction to quantum computing, Oxford UP 2007, ISBN 0198570007
  • Quantum Algorithms, in: Springer Encyclopedia of Complexity and Systems Science, Arxiv 2008

Einzelnachweise

  1. Michele Mosca im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
  2. Mosca u. a., Self-Testing of Universal and Fault-Tolerant Sets of Quantum Gates, STOC 2000, S. 688
  3. Mosca, Alan Tapp, Ronald de Wolf: Private Quantum Channels and the Cost of Randomizing Quantum Information, Arxiv 2000
  4. R. Cleve, A. Ekert, C. Macchiavello, M. Mosca: Quantum algorithms revisited, Proc. Roy. Soc. A, Band 454, 1998, S. 339–354, Arxiv
  5. Gegeben sei eine Funktion auf einer Gruppe G, die konstant auf allen Nebenklassen einer Untergruppe H ist, aber verschieden auf unterschiedlichen Nebenklassen von H (die Funktion verbirgt H), und die Funktion sei durch ein Orakel mit logarithmisch von der Mächtigkeit von G und X begrenzter Bitzahl gegeben. Dann besteht das Hidden Subgroup Problem (HSP) darin aus den Informationen des Orakels die Generatoren von H zu bestimmen. Der Quanten-Faktorisierungsalgorithmus von Shor ist äquivalent zum HSP für endliche abelsche Gruppen G. Das Graph-Isormophismenproblem ist äquivalent zum HSP für nicht-abelsche symmetrische Gruppen.
  6. Ekert, Mosca, The Hidden Subgroup Problem and Eigenvalue Estimation on a Quantum Computer, 1999
  7. Zum Beispiel Jones, Mosca, Implementing a quantum algorithm to solve Deutsch's problem on a Nuclear Magnetic Resonance Quantum Computer, J. Chem. Phys., Band 109, 1998, S. 1648–1653, Arxiv, Jones, Mosca, R. Hansen, Implementing a quantum search algorithm on a NMR QC, Nature, Band 393, 1998, S. 344–346, Arxiv, Jones, Fast searches with a Nuclear Magnetic Resonance Computer, Science, Band 280, 1998, S. 229, Jones, Mosca, Approximate quantum counting on an NMR ensemble quantum computer, Phys. Rev. Lett., Band 83, 1999, S. 1050, Arxiv
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.