Michael Moorer
Michael Lee Moorer (* 12. November 1967 in Brooklyn, New York City) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Boxer.
Michael Moorer | |
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Daten | |
Geburtsname | Michael Lee Moorer |
Geburtstag | 12. November 1967 |
Geburtsort | Brooklyn, New York City |
Nationalität | US-Amerikanisch |
Kampfname(n) | Double M |
Gewichtsklasse | Schwergewicht |
Stil | Rechtsauslage |
Größe | 1,89 m |
Kampfstatistik als Profiboxer | |
Kämpfe | 57 |
Siege | 52 |
K.-o.-Siege | 40 |
Niederlagen | 4 |
Unentschieden | 1 |
Schon im Kindesalter erlernte Moorer das Boxen, als ihn sein Großvater, selbst Box-Trainer, zu einem talentierten Jugendlichen heranzog. Später erhielt er im renommierten Detroiter „Kronk“-Gym von Star-Coach Emanuel Steward den technischen Feinschliff.
Anfänge im Halbschwergewicht
So kam es, dass er im jungen Alter von zwanzig Jahren ins Profigeschäft einstieg. Bereits nach einem Profijahr und zwölf Kämpfen bezwang er im Dezember 1988 Ramzi Hassan durch technischen K. o. in der fünften Runde, womit er sich den WBO-Titel im Halbschwergewicht sicherte. Diesen WM-Gürtel konnte er insgesamt achtmal erfolgreich verteidigen. Er war nie bei unabhängigen Ranglisten die Nummer 1 im Halbschwergewicht, hatte aber trotzdem einen guten Ruf, da er alle Kämpfe durch K. o. gewann.
Schwergewicht
Nachdem er den WBO-Titel niederlegte, entschloss er sich, in die Schwergewichtsklasse aufzusteigen. Dort gab er im April 1991 erfolgreich sein Debüt, als er Alex Stewart vorzeitig schlagen konnte. Der Niederschlag gegen den durchschnittlichen Clubfighter Everett „Bigfoot“ Martin ließ jedoch schon damals erahnen, dass es ihm an Nehmerqualitäten fehlte. Nach weiteren Aufbaukämpfen bezwang er im Mai 1992 Bert Cooper in einem spektakulären „Shootout“ (beide waren mehrfach am Boden) in der fünften Runde durch K. o. und holte sich den WBO-Gürtel. Da er diesen aber als wertlos ansah, legte er auch seinen zweiten Titel nieder (die neue WBO galt zur damaligen Zeit als ein unbedeutender Weltverband). Für viele Experten gilt der Cooper-Kampf als seine letzte Topleistung. Seither boxte er mit meist großer Vorsicht und einer ausgefeilten Verteidigungsbereitschaft. Ein möglicher Grund für die Veränderung seines Box-Stils ist die Trennung von Trainer Emanuel Steward. Fortan trainierte er unter den Fittichen von Teddy Atlas.
Nach einigen weiteren Aufbaukämpfen durfte er am 22. April 1994 den damaligen Weltmeister Evander Holyfield um die Titel der IBF und WBA herausfordern. Nachdem Moorer in der zweiten Runde zu Boden gegangen war, konnte er das Geschehen über weite Strecken dominieren. Mit einer guten Kondition und exzellenter Technik gelang es ihm, Holyfield nach zwölf Runden auszupunkten. Er war somit der erste Linkshänder (Rechtsausleger), der es auf den Thron im Schwergewicht schaffte. Allerdings war Holyfield nach eigenen Angaben ab der 2. Runde durch einen Herzinfarkt gehandicapt. Nach dem Kampf wurde bei ihm ein Herzfehler diagnostiziert, der zu seinem vorübergehenden Rücktritt führte (später dann behoben wurde).
Moorers erste Titelverteidigung fand in Las Vegas am 5. November desselben Jahres statt. Sein Gegner war kein Geringerer als „Big“ George Foreman. Man sah den ungeschlagenen Titelverteidiger als Favoriten, da der 45-jährige Foreman seine beste Zeit hinter sich zu haben schien und in seinem letzten Kampf von Tommy Morrison klar ausgepunktet worden war. Doch Foreman gelang die Sensation, als er Moorer in der zehnten Runde, nach Punkten einmal mit 4:5 und zweimal mit 2:7 Runden zurückliegend, mit einer Links-rechts-Kombination k. o. schlug. Es war die erste Niederlage in Moorers Karriere.
Seinen ersten Kampf nach dem Titelverlust gegen Foreman bestritt er im Mai 1995 gegen Melvin Foster, den er nach Punkten besiegen konnte. Dieser Sieg katapultierte ihn in den Weltranglisten wieder nach vorn und ermöglichte einen erneuten WM-Kampf. Am 22. Juni 1996 erhielt er dann die Chance, in Dortmund um den vakanten IBF-Titel gegen Axel Schulz zu boxen. Moorer konnte das Gefecht dank variabler Technik für sich entscheiden (ein Punktrichter hatte Schulz vorne gesehen, was für Unverständnis sorgte) und somit ein zweites Mal Weltmeister der IBF werden. Seinen WM-Titel verteidigte er am 9. November 1996 durch Technischen K.-o.-Sieg in der zwölften Runde gegen den Südafrikaner Francois Botha. Bei seiner zweiten Titelverteidigung im März 1997 punktete er seinen Landsmann Vaughn Bean aus.
Am 8. November 1997 stand der Rückkampf und die Titelvereinigung gegen WBA-Titelträger Evander Holyfield an. Es sollte der nächste große Zahltag für Moorer werden, sportlich aber endete es katastrophal. Insgesamt fünf Mal musste Moorer zu Boden, bevor der Kampf in der achten Runde abgebrochen wurde. Nachdem er seinen Titel wieder verloren und seine zweite Niederlage kassiert hatte, beschloss er, sich vom Boxsport zurückzuziehen.
Nach drei Jahren Ringabstinenz und einigen Konflikten mit dem Gesetz kehrte er Ende 2000 in den Ring zurück. Nach Siegen gegen die Clubfighter Terrence Lewis und Robert Davis musste er dann jedoch zwei Niederlagen, gegen den schlagstarken David Tua (schwerer K. o. in der ersten Runde) und den ungeschlagenen Eliseo Castillo (Punktniederlage) hinnehmen. Eine WM-Chance erhielt er folglich nicht mehr. Seinen zunächst letzten Kampf bestritt er im Dezember 2004 gegen Wassili Schirow, den er, nach Punkten zurückliegend, durch Technischen K. o. in der neunten Runde besiegte.
Genau zwei Jahre nach diesem Kampf startete er ein erneutes Comeback und gewann gegen Cliff Couser durch K. o. in der ersten Runde. Moorer gewann noch weitere 4 Kämpfe, bis er nach einem K.-o.-Sieg über Shelby Gross 2008 endgültig vom Profiboxen zurücktrat.
Weblinks
- Michael Moorer in der BoxRec-Datenbank
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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— | Boxweltmeister im Halbschwergewicht (WBO) 3. Dezember 1988–1991 | Leeonzer Barber |
Ray Mercer | Boxweltmeister im Schwergewicht (WBO) 15. Mai 1992–2. Februar 1993 | Tommy Morrison |
Evander Holyfield | Boxweltmeister im Schwergewicht (WBA) 22. April 1994–5. November 1994 | George Foreman |
George Foreman | Boxweltmeister im Schwergewicht (IBF) 22. Juni 1996–8. November 1997 | Evander Holyfield |