Methyprylon

Methyprylon ist ein Arzneistoff, der als Sedativum und Hypnotikum verwendet wurde. Es wurde 1954 für Hoffmann-La Roche patentiert und war in Deutschland unter dem Handelsnamen Noludar® ab 1955 auf dem Markt.[3]

Strukturformel
Strukturformel von Methylprylon
1:1-Gemisch aus (R)-Methyprylon (links) und (S)-Methyprylon (rechts)
Allgemeines
Freiname Methyprylon
Andere Namen
  • (RS)-3,3-Diethyl-5-methyl-2,4-piperidindion
  • (±)-3,3-Diethyl-5-methylpiperidin-2,4-dion (IUPAC)
Summenformel C10H17NO2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 125-64-4
EG-Nummer 204-745-4
ECHA-InfoCard 100.004.315
PubChem 4162
ChemSpider 21240264
DrugBank DB01107
Wikidata Q409558
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N05CE02

Wirkstoffklasse

Sedativum, Hypnotikum

Eigenschaften
Molare Masse 183,26 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

84,5 °C (polymorph)[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser, Ethanol, Diethylether und Chloroform[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Chemisch gesehen gehört es – wie auch Glutethimid, Pyrithyldion und Thalidomid – zur Gruppe der Piperidindione. Diese wiederum sind strukturelle Abwandlungen der Barbiturate.

Wirkmechanismus

Die Wirkungsdauer von Methyprylon entspricht der von mittellang wirksamen Barbituraten. Es hat gegenüber diesen keine Vorteile.

Unerwünschte Wirkungen

Eine längerfristige Anwendung kann zur Abhängigkeit führen.

Rechtsstatus

Methyprylon ist in der Anlage II zum deutschen Betäubungsmittelgesetz gelistet und zählt somit zu den verkehrsfähigen, aber nicht verschreibungsfähigen Betäubungsmitteln.

Literatur

  • Eintrag zu Methyprylon. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 2. Januar 2015.
  • H. J. Roth, H. Fenner: Arzneistoffe. Thieme, Stuttgart u. New York, 1988. S. 270–271.

Einzelnachweise

  1. H. P. T. Ammon (Hrsg.): Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch. 9. Aufl., Walter de Gruyter, Berlin u. New York, 2004. S. 987. ISBN 978-3-11-017475-5.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Psychopharmaka Zeittafel

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