Mesochelidura apfelbecki
Mesochelidura apfelbecki ist eine kaum erforschte Art der zu den Insekten gehörenden Ohrwürmer. Die Art lebt in Bosnien und Herzegowina und Griechenland.
Mesochelidura apfelbecki | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mesochelidura apfelbecki | ||||||||||||
(Werner, 1907) |
Merkmale
Die Körperlänge beträgt einschließlich der Zangen in beiden Geschlechtern 13–16 mm. Die Färbung ist einfarbig dunkel rötlichbraun. Der Kopf ist breit, etwas länger als breit und mit nur schwach ausgeprägten postfrontalen und coronalen Nähten. Der Kopfhinterrand ist in der Mitte konkav, die Augen sind klein und deutlich kleiner als die Länge des Kopfes hinter den Augen. Das erste Antennenglied ist kurz und kürzer als die Distanz zwischen den Antennenbasen. Das zweite Antennenglied ist quer, das dritte etwas länger als das vierte und die übrigen Antennenglieder sind zylindrisch, aber basal verengt. Das Pronotum ist quer, die Seitenränder sind mehr oder weniger gerade und zum Ende hin leicht verbreitert. Der Hinterrand ist konvex, die mediane Längsfurche ist deutlich erkennbar. Die Elytren sind vom Chelidura-Typ, also nur als spangenartige Schuppen ausgebildet. Hinterflügel fehlen. Das Abdomen ist gut entwickelt, breit und die Seitenränder sind von oben betrachtet konvex. Die seitlichen Drüsenfalten auf dem 3. Tergit sind klein, diejenigen auf dem 4. Tergit groß. Das letzte Tergit der Männchen ist quer und die Scheibe besitzt zwei große, deutlich erkennbare, stumpfe Tuberkel nahe der Zangenwurzel. Das männliche Pygidium ist charakteristisch, sehr groß, breit, der Hinterrand ist abgeflacht und der lamellierte Hinterrand gekrümmt und nach oben gerichtet. Beide Zangenzweige des Männchens sind kurz, stark gekrümmt, mehr oder weniger zylindrisch im Querschnitt und die Innenränder besitzen mittig einen sehr kleinen Zahn. Die männlichen Genitalien besitzen eine typische zentrale Parameralplatte, die Virga innerhalb der Penisloben ist blätterartig, kurz und die basalen Vesikel sind stark sklerotisiert. Die externen Paramere sind voll entwickelt und haben stumpfe Enden. Die Weibchen ähneln den Männchen, aber die Zange ist einfach, abgeflacht und spitz zulaufend.[1]
Ähnliche Arten
Generell ähnelt die Art anderen Mesochelidura- und Chelidura-Arten. Auf der Balkanhalbinsel finden sich noch Mesochelidura chelmosensis, Chelidura carpathica und Chelidura trannsilvanica. Chelidurella-Arten wie der Waldohrwurm (Chelidurella acanthopygia) sind schlanker gebaut und die männlichen Zangen sind dünner, weniger massiv gebaut und länger.
Die männliche Zange ist stärker gebogen als bei Mesochelidura chelmosensis und Chelidura carpathica. Andere europäische Chelidura- und Mesochelidura-Arten haben eine kürzere Virga.[1]
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet beinhaltet das ehemalige Jugoslawien (und hier speziell Bosnien) und Griechenland[2][1] Für die Angabe Griechenland liegen nur wenige Literaturangaben und keine weiteren Angaben vor, während die Typuslokalität der Berg Trebević in Bosnien ist.[3] Dieser gehört zur Jahorina. Es handelt sich vermutlich, wie bei anderen Arten der Gattungen Mesochelidura und Chelidura, um eine gebirgsbewohnende Art. Das zugehörige Gebirge ist das Dinarische Gebirge und insbesondere das Bosnische Erzgebirge.
Taxonomie
Die Art wurde 1907 von Franz Werner als Chelidura apfelbecki erstbeschrieben. Das Art-Epitheton ist ein Dedikationsname für den Zoologen Viktor Apfelbeck. Synonyme der Art lauten Chelidura reiseri Werner, 1907,[4][5] Burriola apfelbecki Burr, 1911, Burriola reiseri Burr, 1911, Anechura (Borelliola) apfelbecki Maran, 1965, Anechura apfelbecki Popham & Brindle, 1968, Anechura reiseri Popham & Brindle, 1968, Maraniola apfelbecki Harz & Kaltenbach, 1976 und Anechura (Maraniola) apfelbecki Sakai, 1982. Auch die Schreibweisen Chelidoura apfelbecki und Chelidoura reiseri finden sich in der Literatur.[2] Die Einordnung in die Gattung Mesochelidura erfolgte durch Kirstova et al. im Jahr 2020.[6]
Das männliche Typus (Nomenklatur) befindet sich im Nationalmuseum von Bosnien und Herzegowina. Die Typuslokalität ist Bosnien. Für das Synonym Chelidura reiseri wird als Typuslokalität Jugoslawien angegeben.
Einzelnachweise
- Henrik Steinmann (1993) – Teilband 108. Dermaptera: Eudermaptera II. Das Tierreich / The Animal Kingdom. ISBN 3-11-012298-7.
- Henrik Steinmann (1989)b – World Catalogue of Dermaptera. Akadémiai Kiadó, Budapest. ISBN 963 05 4819 4.
- Kurt Harz & Alfred Kaltenbach (1976) Die Orthopteren Europas III. Springer Science & Business Media, B.V., 1976. doi:10.1007/978-94-017-2513-2
- Mesochelidura apfelbecki (Werner, 1907) in GBIF Secretariat. GBIF Backbone Taxonomy. Checklist dataset doi:10.15468/39omei, abgerufen via GBIF.org am 12. Februar 2023.
- Mesochelidura apfelbecki in Dermaptera Species File, abgerufen am 12. Februar 2024.
- Markéta Kirstová, Robin Kundrata, Petr Kočárek (2020): Molecular phylogeny and classification of Chelidurella Verhoeff, stat. restit. (Dermaptera: Forficulidae). Insect Systematics & Evolution online ahead of print, doi:10.1163/1876312X-bja10004 (37 Seiten).