Melisa Erkurt

Melisa Erkurt (* 19. Februar 1991 in Sarajevo, SFR Jugoslawien, heute Bosnien und Herzegowina)[1] ist eine österreichische Journalistin und Publizistin.

Melisa Erkurt 2021

Leben

Melisa Erkurt wurde als Kind bosnischer Eltern in Sarajevo geboren. Aufgrund des Bosnienkrieges floh ihre Mutter mit ihr, als sie noch ein Kleinkind war, nach Österreich. Sie besuchte ein Gymnasium in der Nähe von Wien. Nach ihren Worten verdankt sie dem Zufall, dass ihre Lehrerin sie „ans Gymnasium, nicht an die Sonderschule geschickt hat“. Sie studierte anschließend an der Universität Wien Deutsch, Psychologie und Philosophie. Ein Jahr lang war sie Deutschlehrerin an einem Wiener Gymnasium. In ihrer Ausbildung zur Lehrerin fühlte sie sich „darauf vorbereitet, Hülyas und Alis auszusortieren, um Annas und Pauls zu unterrichten.“[2]

Ihre journalistische Tätigkeit begann Erkurt beim Magazin biber, wo ihre 2016 erschienene Reportage Generation haram über die Verbotskultur muslimischer Jugendlicher für öffentliches Interesse sorgte und bei den Österreichischen Journalismustagen zur Story des Jahres gekürt wurde.[3] 2017 erschien ihre Investigativreportage Süleymans Kinder über ein streng konservatives muslimisches Internat in Niederösterreich.[4] Ein Jahr lang unterrichtete Erkurt an einer AHS in Wien. Auf dieser Erfahrung basiert ihr 2020 erschienenes Buch Generation haram – Warum Schule lernen muss, allen eine Stimme zu geben. Danach war sie Redaktionsmitglied der ORF-Sendung Report.[5]

In der Zeitschrift Falter schreibt sie wöchentlich die Kolumne Nachhilfe, vorwiegend über bildungspolitische Themen.[6] Für die taz schreibt sie die Kolumne Nachsitzen.[7] Für Ö1 betreibt sie den Podcast Sprechstunde. Anfang 2021 startete sie die_chefredaktion auf Instagram. Ebenso ist sie bei Twitter aktiv.

Preise und Auszeichnungen

Werke

Commons: Melisa Erkurt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. falter.at vom 6. April 2022: Melisa Erkurt Alles, was ich über Sarajevo weiß; abgerufen am 7. April 2022
  2. Süddeutsche Zeitung vom 19. Jänner 2021: Die Hülyas und Alis sind keine Problemschüler; abgerufen am 20. Jänner 2021
  3. dasbiber.at: Melisa Erkurt@1@2Vorlage:Toter Link/www.dasbiber.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; abgerufen am 18. August 2020
  4. derstandard.at vom 29. August 2018: Wie haben Sie verdeckt recherchiert, Frau Erkurt?; abgerufen am 18. August 2020
  5. derstandard.at vom 3. Juli 2019: Journalistin Melisa Erkurt künftig beim ORF-"Report"; abgerufen am 18. August 2020
  6. falter.at: Melisa Erkurt; abgerufen am 18. August 2020
  7. taz.de: Melisa Erkurt; abgerufen am 18. August 2020
  8. journalismustage.at: Gesucht: Die Storys des Jahres 2017; abgerufen am 3. Februar 2021
  9. Preisträger Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis 2018; abgerufen am 18. August 2020
  10. ORF-Anchor Armin Wolf ist Journalist des Jahres. In: DerStandard.at. 15. Dezember 2020, abgerufen am 16. Dezember 2020.
  11. forbes.at: Melisa Erkurt; abgerufen am 3. Februar 2021
  12. Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2020 an Publizist Roger de Weck. In: ots.at. 1. Januar 2021, abgerufen am 3. Februar 2021.
  13. Melisa Erkurt und Elisabeth Puchhammer-Stöckl sind "Kommunikatorinnen des Jahres 2020". In: DerStandard.at. 5. Mai 2021, abgerufen am 5. Mai 2021.
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