Melchior Ernst von Knobloch
Melchior Ernst von Knobloch (* 28. Januar 1732; † 22. Juni 1788 in Königsberg) war ein preußischer Wirklicher Geheimer Rat und Minister.
Leben
Herkunft und Familie
Melchior Ernst war Angehöriger des preußischen Adelsgeschlechts von Knobloch. Seine Eltern waren der preußische Rittmeister und Erbherr auf Losgehnen Melchior Erdmann von Knobloch (1698–1733) und Dorothea Emerentia Ursin von Baer a.d.H. Blockinnen, (1710–1746),[1] einer Enkelin des Hofpredigers und Bischofs Benjamin Ursinus von Baer.[2]
Er vermählte sich 1760 mit Johanna Charlotte von Petzinger a.d.H. Pomedien (1733–1806). Aus der Ehe sind zwei Töchter und drei Söhne hervorgegangen.[1]
Werdegang
Knobloch schrieb sich 1740 an der Albertus-Universität Königsberg ein, um Jurisprudenz zu studieren. In den Jahren 1754 bis 1756 war er Referendar am Königsberger Hofgericht. Später ging er ans Berliner Kammergericht und arbeitete kurzzeitig als Kommissarius am Justizkollegium in Neuhausen. Während der Besatzungszeit durch die Russen verließ er das Kollegium. Nachdem er 1763 das große Examen mit guten Ergebnissen bestanden hatte, wurde er 1764 als Hofgerichtsrat bestallt. 1777 avancierte er zum ostpreußischen Tribunals- und Pupillenrat sowie 1785 zum Geheimen Etatminister und wurde gleichzeitig viertes Mitglied der ostpreußischen Regierung. Er beschloss seine Laufbahn 1788 als Minister und Oberburggraf. Sein Amtsnachfolger in Königsberg wurde Christoph Albrecht von Ostau (1735–1805).
Er war Erbherr auf Losgehnen und Barücken.[1]
Literatur
- Christian August Ludwig Klaproth, Immanuel Karl Wilhelm Cosmar: Der königlich preußische und kurfürstlich brandenburgische wirkliche geheime Staatsrat an seinem 200jährigen Stiftungstage den 5ten Januar 1805, Berlin 1805, S. 483
- Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. In: Historische Kommission zu Berlin (Hrsg.): Einzelveröffentlichungen. 85. K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 504 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon, Band 3, Leipzig 1837, S. 130
Einzelnachweise
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, Justus Perthes, Gotha 1902, S. 488f.
- Lars A. Severin: Beiträge zu einer Nachfahrenliste des Oberhofpredigers Benjamin Ursin(us) von Bär. In: Der Herold, Vierteljahrsschrift für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften. Neue Folge, Band 18, Jahrgang 56, Heft 1–2, Berlin 2013, S. 446–456.