Meister des Wolfgangaltars

Als Meister des Wolfgangaltars oder Meister des Wolfgang-Altars wird der mittelalterliche Maler bezeichnet, der um 1450–1460 den auf Goldgrund gemalten Altar des hl. Wolfgang in der Sankt Lorenzkirche zu Nürnberg geschaffen hat. Dem Meister wird auch der um 1460 für die Dominikanerkirche in Nürnberg gemalte Epitaphaltar für Peter Zenner zugeschrieben, eines der frühesten bekannten Beispiele eines Epitaphaltars,[1] heute in der Dreifaltigkeitskirche zu Nürnberg.

Heilig-Geist-Retabel, Kolumba-Museum

Er war noch der traditionellen auf böhmische Wurzeln zurückgreifenden Malweise verpflichtet, wie sie in der Mitte des 15. Jahrhunderts in Nürnberg vorherrschte, als unter dem Einfluss zeitgenössischer niederländischer Malerei dann eine zum Beispiel durch den Meister des Tucheraltars vertretene neue Malrichtung entstand.[2]

Der Meister hat wohl eine größere Werkstatt betrieben und einige weitere Werke werden ihm oder seinem Umfeld zugeschrieben. So soll der Meister zum Beispiel das um 1449 entstandene Nürnberger Heilig-Geist-Retabel gemalt haben, Teil des Zwölf-Boten-Altars aus dem Heilig-Geist-Spital in Nürnberg, ehemals in der Nürnberger Lorenz-Kirche und heute im Kunstmuseum des Erzbistums Köln.[3]

Einzelnachweise

  1. Epitaphaltar. In: Ludwig H. Heydenreich, Karl August Wirth (Hrsg.): Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte. Band 5, Stuttgart 1967, Sp. 921.
  2. Sven Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert: historische und kunsthistorische Untersuchungen. Göttingen 2000, S. 178
  3. Kulturstiftung der Länder - Aktuelles - Retabel in Kolumba, 2010 (On-Line Ausgabe aufgerufen September 2014 (Retabel in Kolumba (Memento des Originals vom 17. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kulturstiftung.de))

Literatur

  • Henry Thode: Die Malerschule von Nürnberg im XIV. und XV. Jahrhundert. Frankfurt am Main 1891, S. 79ff.
  • Eberhard Lutze: Der Meister des Wolfgangaltars in der St. Lorenzkirche zu Nürnberg und sein Kreis. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1932/33, S. 8–42.
  • Peter Strieder: Tafelmalerei in Nürnberg 1350-1550. Königstein im Taunus 1993, S. ?.
  • Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern I: Franken. 2. Auflage, München 1999, S. 706ff.
  • Gerhard Weilandt: Der Wolfgangaltar der Nürnberger Lorenzkirche – Bildprogramm, liturgische Nutzung und eine Neudatierung. In: Christian Schmidt, Georg Stolz (Hrsg.): Hundert Jahre Verein zur Erhaltung der St. Lorenzkirche 1903-2003. Nürnberg 2004, S. 71–79.
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