Meister der von Grooteschen Anbetung
Als Meister der von Grooteschen Anbetung wird ein flämischer Maler bezeichnet, der um 1510 in Antwerpen tätig war. Benannt ist der namentlich nicht bekannte Künstler nach einem aus der Familie von Groote kommenden und heute im Städel Museum in Frankfurt aufbewahrten Triptychon mit der Anbetung der Heiligen Drei Könige. Das Gemälde wurde 2008 dem Museum durch die Frankfurter Mäzenin Dagmar Westberg gestiftet.[1] Es wird als ein Meisterwerk der angehenden Renaissance in Antwerpen betrachtet.[2]
Der Kunsthistoriker Max J. Friedländer schuf den Notnamen für den Meister und machte dessen Bild der Anbetung aus der Sammlung van Grootes stilistisch zum Kernwerk der von ihm geschaffenen Werke.[3] In der Kunstgeschichte wurde dann nicht nur von Friedländer durch Stilvergleich weitere Werke in Museen in Antwerpen, London, New York und Philadelphia sowie Werke in Privatbesitz um das Bild gruppiert und dem Meister der von Grooteschen Anbetung zugeschrieben. Die Kunsthistoriker sahen das Gleichbleibende innerhalb dieser Gruppe weniger in gleicher Ausführung als vielmehr in der Wiederholung eines Kompositionsschemas und typische Figuren, so wiederholen sich beispielsweise eine typische Darstellung der unteren Gesichtshälfte und Mundpartie.
Der Meister der von Grooteschen Anbetung ist ein Vertreter eines Stils, den die in der Kunstgeschichte unter dem Begriff Antwerpener Manieristen zusammengefassten Mitglieder der Antwerpener Lukasgilde zum Beginn des 16. Jahrhunderts vertraten. Diese Maler stehen am Übergang der Gotik zur Renaissance.
Literatur
- Max J. Friedländer: Die Antwerpener Manieristen von 1520. In: Jahrbuch der königlich preußischen Kunstsammlungen 36, 1915, S. 65–91, hier S. 78–79 JSTOR:25168785 (C: Gruppe der Grooteschen Anbetung digizeitschriften.de).
- Max J. Friedländer: Die Niederländischen Manieristen. Band 3, E. A. Seemann, Leipzig 1921, S. 9 und Abbildung 12–13 (Textarchiv – Internet Archive).
- Max J. Friedländer: Die Altniederländische Malerei. Band 11: Die Antwerpener Manieristen, Adriaen Ysenbrandt. Sijthoff, Leiden 1934, S. ?.
- Meister der von Grooteschen Anbetung. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 37: Meister mit Notnamen und Monogrammisten. E. A. Seemann, Leipzig 1950, S. 128 (biblos.pk.edu.pl).
- Jochen Sander (Hrsg.): Gold, Weihrauch und Myrrhe. Die „von Grootesche Anbetung der Heiligen Drei Könige“; ein wiederentdecktes Meisterwerk der Renaissance in Antwerpen. Frankfurt 2001 (Begleitpublikation zur Ausstellung des Städel).
Weblinks
- Altar des „Meisters der von Grooteschen Anbetung“, Städel Museum, Frankfurt
Einzelnachweise
- Geschenk – Der alte Niederländer und die junggebliebene Mäzenin. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 9. Dezember 2008 (faz.net).
- Jochen Sander (Hrsg.): Gold, Weihrauch und Myrrhe : die "von Grootesche Anbetung der Heiligen Drei Könige" ; ein wiederentdecktes Meisterwerk der Renaissance in Antwerpen (Begleitpublikation zur Ausstellung des das Städel. Frankfurt 2001)
- M. J. Friedländer: Die Antwerpener Manieristen von 1520. In: Jahrbuch der königlich preußischen Kunstsammlungen. 36, 1915, S. 65–91.