Meensen
Meensen ist ein Ortsteil der Gemeinde Scheden, die wiederum der Samtgemeinde Dransfeld im niedersächsischen Landkreis Göttingen angehört.
Meensen Gemeinde Scheden | ||
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Koordinaten: | 51° 27′ N, 9° 46′ O | |
Höhe: | 375 m | |
Einwohner: | 291 (31. Dez. 2021)[1] | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 | |
Postleitzahl: | 37127 | |
Vorwahl: | 05546 | |
Lage von Meensen in Niedersachsen | ||
Geographie
Im Naturpark Hann.Münden liegt bei Meensen die Burgruine Brackenburg (auch Ruine Brackenberg genannt) auf dem 461 Meter hohen Brackenberg und der 435 Meter hohe Steinberg. Mit einer Höhe von 375 über NN ist Meensen der höchstgelegene Ortsteil in der Gemeinde Scheden.[2]
Bei Meensen entspringt die Dramme, ein linker bzw. westlicher Nebenfluss der Leine.
Die A 7 verläuft östlich in 6 km Entfernung.
Geschichte
Die früheste Erwähnung fällt in das Jahr 990, als Manisi als Eigentum des Klosters Hilwartshausen genannt wird. Das Kloster vergab damals an die einzelnen Meiern in Meensen 4 Höfe mit einer Größe von je 120 Morgen, weiterhin erhielten verschiedene andere Ackerleute Besitzungen zwischen 60 und 30 Morgen.[3] In späterer Zeit erwarb das adlige Geschlecht derer zu Stockhausen mehrere Güter im Ort. Ein wesentlicher Erwerbszweig war die Töpferei, da sich viele Töpfer und Gröpner in Meensen niedergelassen hatte. Meensen wurde zur Unterscheidung vom benachbarten, wüst gefallenen Vriemeensen auch Gropmeynsen genannt, was für Töpfersiedlung (Gröperort) steht. Der Verweis auf den einstigen Töpferstandort ist heute noch im Ortswappen zu sehen. Er zeigt unter anderem eine Grope, einen dreifüßigen Topf aus Ton oder Metall, kleiner als ein Kessel mit Henkeln oder Griffen.[4] Zur Mitte des 13. Jahrhunderts wird ein adliges Geschlecht zu Meensen bekannt, so tritt 1246 Wedekind von Meynse als Zeuge in einer Urkunde über den Verkauf des Zehnten zu Holzhausen an das Kloster Hilwartshausen. 1260 und 1263 werden Bartholdus und Wedekindus de Meynse genannt, während 1433 nochmals ein Hans von Meynsen auftritt.
Meensen unterstand der Verwaltung des Amts Brackenberg und wurde mit diesem 1825 dem Amt Friedland zugelegt. 1852 bis 1855 gehörte es vorübergehend zum Amt Münden.[5]
Am 1. Januar 1973 wurde Meensen in die Gemeinde Scheden eingegliedert.[6]
Religionen
Die Protestanten des Ortes gehören zur evangelisch-lutherischen Trinitatis-Kirchengemeinde Jühnde-Barlissen-Meensen.
Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Kirche St. Johannis der Täufer hat einen mittelalterlichen quadratischen Westturm und ein saalartiges Langhaus. Die Südseite des Baues aus Kalkbruchstein ist verputzt.[7]
- Außerdem gibt es die Ruine Vriemeensen, eine wüst gefallene Siedlung ca. 1,3 km südlich von Meensen.
Persönlichkeiten
- Karl Stalmann (1877–1953), Generalsuperintendent und Mitglied des Landeskirchenamts der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, geboren in Meensen
Weblinks
Einzelnachweise
- Bevölkerungsfortschreibung. Landkreis Göttingen, 31. Dezember 2021, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 2. September 2022. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
- Hans Paddags: Samtgemeinde Dransfeld. In: Der Landkreis Göttingen. Kommunikation und Wirtschaft, Oldenburg 1980, ISBN 3-88363-012-8, S. 43.
- Wilhelm Lotze: Geschichte der Stadt Münden nebst Umgegend. Eigenverlag, Hann. Münden 1878, S. 288.
- Günter Neumann: Namenstudien zum Altgermanischen. Hrsg.: Heinrich Hettrich u. Astrid van Nahl. Walter de Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-11-020100-0, S. 153.
- Manfred Hamann: Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs in Hannover. Dritter Band: Mittel- und Unterbehörden in den Landdrostei- bzw. Regierungsbezirken Hannover, Hildesheim und Lüneburg bis 1945. Göttingen 1983, S. 385
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 213.
- MEENSEN Gem. Scheden, Kr. Göttingen. Ev. Kirche St. Johannis d. T. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1992, S. 934; ISBN 3-422-03022-0