Meckenlohe
Meckenlohe (fränkisch: Mägalou[2]) ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Roth im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3]
Meckenlohe Kreisstadt Roth | |
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Koordinaten: | 49° 16′ N, 11° 8′ O |
Höhe: | 347 m ü. NHN |
Einwohner: | 93 (2. Jan. 2018)[1] |
Postleitzahl: | 91154 |
Vorwahl: | 09171 |
Luftaufnahme von Meckenlohe (2020) |
Geographische Lage
Das Dorf liegt 3,5 Kilometer nordöstlich von Roth inmitten von Wäldern (Nordwesten: „Lehlein“, Norden: „Meckenloher Holz“, Osten: „Kronholz“, Südosten: „Taubenlohe“, Süden: „Heiligenholz“, Südwesten: „Vorbild“). Der Finsterbach, ein rechter Zuflusses der Rednitz, teilt den Ort in eine nördliche und eine südliche Hälfte.[4] 1987 wurde der Bauabschnitt des Main-Donau-Kanales bei Meckenlohe fertiggestellt und geflutet. Der Finsterbach unterquert diesen seitdem auf 150 Meter Länge verdolt. Die Gewässergüte des Finsterbaches, wie auch die des Main-Donau-Kanales, gilt im Gemeindegebiet des Ortes als mäßig belastet.[5]
Geschichte
Meckenlohe wurde vermutlich im 11./12. Jahrhundert gegründet. 1225/76 wurde er als „Meckenloch“ erstmals urkundlich erwähnt.[6] Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Mecko, der Personenname des Siedlungsgründers, das Grundwort loch (mhd. für Wald).[7][8]
Im 16-Punkte-Bericht für das Oberamt Roth von 1608 sind für Meckenlohe 13 Anwesen verzeichnet, wovon 6 Anwesen das Richteramt Schwand, 1 Gut das Richteramt und Gotteshaus Schwand, 1 Gut das pfalz-bayerische Kastenamt Hilpoltstein, 2 Höfe das Reiche Almosen in Nürnberg und 2 Höfe und 1 Gut das St. Klara-Klosteramt als Grundherrn hatten.[6] Laut den Vetter’schen Oberamtsbeschreibungen von 1732 gab es in Meckenlohe 16 Anwesen, von denen 8 das Richteramt Schwand, 7 die Reichsstadt Nürnberg (Landesalmosenamt, St. Klara-Klosteramt, Klosteramt Pillenreuth) und 1 das Kastenamt Hilpoltstein als Grundherrn hatten.[9]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Meckenlohe 15 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht nördlich des Finsterbachs übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Schwand aus, südlich des Finsterbachs das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Richteramt Schwand. Grundherren waren das Richteramt Schwand (3 Ganzhöfe, 3 Gütlein, 1 Gütlein mit Zapfenwirtschaft), das pfalz-bayerischen Kastenamt Hilpoltstein (1 Dreiviertelhof) und die Reichsstadt Nürnberg (St. Klara-Klosteramt: 2 Ganzhöfe, 2 Gütlein; Landesalmosenamt: 2 Ganzhöfe, 1 Gütlein).[10] 1801 gab es im Ort weiterhin 15 Anwesen.[11]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Roth. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Meckenlohe dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Pfaffenhofen und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Pfaffenhofen zugeordnet.[12] Seit dem Jahr 1888 besteht die Freiwillige Feuerwehr Meckenlohe. Am 5. Juli 1925 stellte der Ort einen Antrag auf Umgemeindung nach Schwand bei Nürnberg. Dieser wurde jedoch abgelehnt.[9] Am 1. Juli 1971 wurde der Ort im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Roth eingegliedert.[12]
Meckenlohe ist heute überwiegend land- und forstwirtschaftlich geprägt, die Bausubstanz ist jedoch inzwischen teilweise modern, darüber hinaus gibt es verschiedene kleinere Betriebe.
Baudenkmäler
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes der Täufer (Schwand bei Nürnberg) gepfarrt.[10] Die Katholiken sind nach Herz Jesu (Büchenbach) gepfarrt.[23][26]
Verkehr
Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Pruppach (2,5 km westlich), nach Harrlach zur Kreisstraße RH 35 (4,6 km nordöstlich), über die Obere Glasschleife nach Roth zur Staatsstraße 2409 (3,7 km südwestlich) und zur RH 1 bei Schwand (3,4 km nördlich). Meckenlohe befindet sich an der Haltung Leerstetten am Main-Donau-Kanal-Kilometer 87.[4]
Durch Meckenlohe führt der Fernwanderweg Rangau-Pfalz-Weg.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Meckenlohe. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 481 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6.
- Georg Paul Hönn: Meckenlohe. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 353 (Digitalisat).
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, OCLC 632541189, S. 429.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 47.
Weblinks
- Ortsteile > Meckenlohe. In: stadt-roth.de. Abgerufen am 3. August 2023.
- Meckenlohe in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Meckenlohe in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
- Meckenlohe im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- www.stadt-roth.de
- E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 47. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „męgɒlǫu“.
- Gemeinde Roth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. August 2023.
- Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- Gewässergüte des Finsterbaches
- F. Eigler: Schwabach, S. 175.
- E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 47.
- Nach W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 429, soll sich der Ortsname von der Ziegenzucht ableiten. „Möcken“ meine das Meckern der Ziegen, „Lohe“ stehe ahd. für Glut, Flamme, aber auch Lichtung.
- W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 429.
- F. Eigler: Schwabach, S. 405f.
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 481.
- F. Eigler: Schwabach, S. 479.
- Ruhestein bei Meckenlohe
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 58 (Digitalisat). Dort als Mekenlohe aufgelistet.
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 218 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1090, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1257, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1192 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1264 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1302 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1126 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 825 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 180 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 349 (Digitalisat).
- Pfarrverband Roth-Büchenbach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 4. Juni 2023.