Mazerator
Ein Mazerator ist aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften ein Nasszerkleinerer.[1] Durch Schneidräder oder Schneidplatten ist der Apparat in der Lage, durch Zerkleinern, Homogenisieren und Dispergieren ein fließfähiges Flüssig-/Feststoffgemisch herzustellen. Die Feinverteilung der produzierten Partikel reduziert die Viskosität und sorgt dafür, dass das Gemisch pumpfähig bleibt. Viele Förderaufgaben erfordern einen Mazerator als integralen Bestandteil, um nachgeschaltete Anlagenkomponenten vor Fremdkörperschäden, Verstopfungen und Blockaden zu schützen.
Einsatzgebiete
Mazeratoren werden häufig im Abwasserbereich auf Pumpwerken oder bei der Schlammbehandlung eingesetzt. Besonders faserige Inhaltsstoffe müssen sorgfältig zerkleinert werden, damit eine Zopfbildung an den rotierenden Pumpenlaufrädern verhindert wird. Der Klärschlamm mit seinen teilweise groben Bestandteilen wird durch sie fließfähig gehaltem und für den Faulprozeß aufgeschlossen. Besonders bei der Co-Vergärung in Faulbehältern erfolgt die Zugabe des Co-Substrats über Mazeratoren.[2]
Des Weiteren findet man Mazeratoren u. a. bei:[1]
- Biogasanlagen in der Landwirtschaft - Zerkleinern und mischen von Abwasser und Gülle mit Abfällen und Mist
- Fischmehlherstellung - Zerkleinern von Fischen und Fischabfällen
- Tierfutterherstellung - Zerkleinern von gekochten Tierkadaverteilen bei der Tierkörperverwertung
- Nassfutterherstellung - Zerkleinern von Lebensmittelabfällen
- Chemische Industrie - Mischung und Feststoffzerkleinerung im Medium bei der Produktion von Reinigungsmitteln und Klebern
- Farbindustrie - Zerkleinerung von Lackpartikeln und Lackrückständen
Küchenabfallzerkleinerer
Ein Mazerator in Kleinform ist der Küchenabfallzerkleinerer, der beispielsweise in den USA durchaus üblich ist und unter dem Ausguss der Spüle eingebaut wird. Unter Einsatz von viel Wasser können damit organische Küchenabfälle fein zerkleinert werden, um sie mit dem normalen Küchenabwasser durch die Kanalisation zu entsorgen. Nachteilig ist der unnötige Verbrauch von Trinkwasser sowie die Erhöhung der Kläranlagenbelastung. Daher verbieten Gesetze oder Ortssatzungen in deutschsprachigen Ländern das Einleiten von Speiseresten oder Fetten in die Kanalisation, so dass der Betrieb solcher Küchenabfallzerkleinerer nicht erlaubt ist. Die Entsorgung solcher Abfallstoffe muss über den Restmüll erfolgen.[3][4] Die Auswirkungen der unsachgemäßem Entsorgung von Abfällen, besonders in der Kombination mit Speisefetten, wird seit den 2000er Jahren beobachtet und hat schon zu umfangreichen Verstopfungen in der Kanalisation geführt. Die Beseitigung dieser Fettberge ist kostspielig, da die steinartigen Ablagerung nur bergmännisch unter hohem Zeitaufwand beseitigt werden können.
Weblinks
- Zerkleinerer und Separatoren für Profis auf vogelsang.info
- Mazeratoren auf allweiler.de
- PCM-Mazeratore auf pcm.eu
- Die Verwendung von Küchenabfallzerkleinerern (KAZ) aus abwasser- und abfallwirtschaftlicher Sicht Universität Karlsruhe
Einzelnachweise
- Abwasserlexikon: Mazeratoren. In: wasser-wissen.de. Wasser-Wissen, abgerufen am 3. Februar 2022.
- Co-Vergärung organischer Materialien in Faulbehältern von kommunalen Abwasserbehandlungsanlagen. (PDF; 236 kB) In: rp-kassel.hessen.de. Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, 10. September 2009, abgerufen am 3. Februar 2022.
- Küchenabfallzerkleinerer – ein zunehmendes Problem. In: umweltberatung.at. DIE UMWELTBERATUNG Wien, abgerufen am 3. Februar 2022.
- Küchenabfallzerkleinerer. In: kommunen.nrw. Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen e.V., abgerufen am 5. Dezember 1997.