Maximilian Oestreich

(Johann Georg) Maximilian Oestreich (* 25. Mai 1834 in Oberbimbach; † nach 1872 wahrscheinlich in Ashland, Pennsylvania, USA) war ein US-amerikanischer Orgelbauer deutscher Herkunft. Er wanderte 1855 mit seinem Stiefvater und einem Bruder in die USA aus.

Familie

Maximilian (Max) war der zweite von vier Söhnen des Orgelbauers Adam Joseph Oestreich (1799–1843) aus dessen Ehe mit Margarete geb. Gärtner (1805–1857). Sein älterer Bruder Emil Michael (* 1832 in Oberbimbach, † 1857 ebenda) und der dritte Bruder, Maurus (* 15. Januar 1836 in Oberbimbach, † 13. August 1912 in St. Clair (Pennsylvania), USA), wurden ebenfalls Orgelbauer und waren somit Mitglieder der letzten der fünf Generationen von Orgelbauern der Familie Oestreich.

Max lernte, wie auch seine beiden Brüder, in der Werkstatt seines Vaters in Oberbimbach. Nach dem Tod seines Vaters heiratete dessen jüngerer Bruder Augustin Oestreich (1807–nach 1855) 1844 dessen Witwe Margarete und kümmerte sich somit um deren Kinder Monika (* 1829), Emil Michael, Maximilian, Maurus, Mathilde (* 1838) und Damian (1843–1913). 1855 wanderten Augustin, Maximilian und Maurus in die USA aus. Sie ließen sich dort in dem 1850 gegründeten und 1857 inkorporierten Ort Ashland in Pennsylvania nieder und betrieben eine Orgel- und Holzbauwerkstatt im benachbarten Pottsville.

Wirken

Während Maurus, der nun auch Morris oder Maurice genannt wurde, während des Amerikanischen Bürgerkriegs als Freiwilliger im 96th Pennsylvania Infantry Regiment diente[1][2][3][4] und danach im Pottsville benachbarten St. Clair seine eigene Orgel- und Holzbauwerkstatt betrieb,[5] blieb Max in Ashland, heiratete die aus Bayern stammende Margaret Oberlies und übernahm die von seinem Stiefvater begründete Werkstatt in Pottsville: „Oestreich & Brother Organ & Melodion Manufactory, Pottsville, Pa., Max Oestreich, proprietor.“ Hergestellt wurden Orgeln, Tischler- und Holzbauarbeiten.[6]

Bisher ist von seinen Orgeln nur die 1872 fertiggestellte Orgel in der katholischen St. John Baptist Church in Pottsville sicher bekannt.[7] Wahrscheinlich war es aber ebenfalls Max, vielleicht aber auch noch sein Stiefvater Augustin, der die Orgel in der ersten, 1838–1842 erbauten und Ende der 1870er Jahre durch einen 1880 eingeweihten Neubau ersetzten First Presbyterian Church in Pottsville herstellte.[8]

Literatur

  • Gottfried Rehm: Die Orgelbauerfamilie Oestreich. In: Acta Organologica. Bd. 7, 1973, S. 37–66.
  • Gottfried Rehm: Beiträge zur Geschichte der Orgelbauerfamilie Oestreich. In: Acta Organologica. Bd. 21, 1990, S. 55–99.
  • Gottfried Rehm: Musikantenleben. Beiträge zur Musikgeschichte Fuldas und der Rhön im 18. und 19. Jahrhundert. Parzeller, Fulda 1997, ISBN 3-7900-0282-8 (= Veröffentlichung des Fuldaer Geschichtsvereins).
  • David H. Fox: A Guide to North America Organ Builders: Compiled from Historical Sources and the Work of Various Researchers. Organ Historical Society, Richmond, Va., 1991, ISBN 0-9134-9908-0

Fußnoten

  1. http://www.civilwarindex.com/armypa/Rosters/96th_pa_infantry_roster.pdf
  2. http://php.scripts.psu.edu/~sam21/regiment5.php?reg=96&state=PA
  3. Census: 1890, Saint Clair, Schuylkill County, PA; Special Schedule, Surviving Soldiers, Sailors, Marines and Widows, etc.
  4. Der 1843 geborene und erst 1859 in die USA gekommene jüngste Bruder Damian/Daniel diente im 27th Pennsylvania Infantry Regiment (http://php.scripts.psu.edu/~sam21/regiment5.php?reg=96&state=PA).
  5. Anthony F. C. Wallace: A Workingman’s Town – Kapitel 3 aus: St. Clair: A Nineteenth-Century Coal Town’s Experience with a Disaster-Prone Industry. Cornell University Press, Ithaca & London, 1987 (digital-reprint bei Historical Society of Pennsylvania: Exploring Diversity in Pennsylvania History, Immigrants in Coal Country), S. 54–55
  6. Wann Augustin Oestreich starb, ist nicht bekannt.
  7. History of Schuylkill County, PA, with Illustrations and Biographical Sketches of Some of its Prominent Men and Pioneers. W. W. Munsell & Co., New York, 1881, S. 285
  8. The First Presbyterian Church of Pottsville, Penna. In: Historical Society of Schuylkill County, Volume IV, Pottsville, Pa., 1912, S. 394–406 (hier: 405)
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