Max Waldau

Max Waldau (eigentlich Richard Georg Spiller von Hauenschild, * 25. März 1825 in Breslau; † 20. Januar 1855 auf Gut Tscheidt, heute Szczyty in Oberschlesien) war ein deutscher Schriftsteller, der literarisch stets unter diesem Pseudonym auftrat.

Max Waldau

Leben, Werk und Wirkung

Der junge Adelige verlor früh seinen Vater, wurde häuslich, dann auf Gymnasien erzogen und studierte zunächst an der Universität Breslau Jura, war nebenbei im Corps Silesia aktiv, widmete sich dann aber bald philosophischen, philologischen und historischen Studien an der Universität Heidelberg, wo er zum Dr. phil. promovierte, weitergehende akademische Pläne aber aufgab. Nach ausgedehnten Reisen (Deutschland, Schweiz, Frankreich, Belgien, Italien) zog er sich nach der niedergeschlagenen Revolution von 1848 als Liberaler auf sein Gut in Oberschlesien zurück, wo er unerwartet früh starb.[1]

Waldau publizierte ab 1847 Lyrik und Prosa, auch ein Kleinepos (Cordula), in zeitüblich gepflegter, künstlerisch nicht sonderlich glänzender Form, ohne eine engagierte Leserschaft zu gewinnen. Er stand dem „Jungen Deutschland“ nahe.[2]

Auf Max Waldaus Fürsprache bei Julius Campe und seine anschließenden redaktionellen Bearbeitungen geht die Veröffentlichung von Leopold Schefers seit 1819 entstandenen „erotischen“ Frühwerken Hafis in Hellas (Hamburg 1853) und Koran der Liebe (ebd. 1855) zurück.

Sein Nachlass auf Gut Tscheidt ist in den Kampfhandlungen von 1945 verlorengegangen. – Tscheidt wurde 1936 in Maxwaldau umbenannt.

Publikationen

Literatur

  • Ludwig Julius Fränkel: Spiller von Hauenschild, Richard Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 190–196.
  • Ludwig Julius Fränkel: Hauenschild, Georg von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 50, Duncker & Humblot, Leipzig 1905, S. 62–64.
  • Bernd-Ingo Friedrich: "Georg Spiller von Hauenschild und Leopold Schefer", in: Silesia Nova. Neisse Verlag, Dresden, Heft 02/2017, S. 42–62.
  • Georg von Hauenschild: Briefe an Dichter und Gelehrte, Verleger und Freunde. Herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von Gerhard Kosellek. Neisse Verlag, Dresden, 2016.
  • Franz Pietsch: Max Waldau. Ein Beitrag zur Geschichte des Jungen Deutschland unter Benutzung ungedruckter handschriftlicher Quellen, Phil. Diss., Breslau 1921
  • Robert Prutz: "Zur Erinnerung an Max Waldau", in: Deutsches Museum, Nr. 4, 20. Januar 1859, S. 129–141
  • Karl Schumacher: Max Waldau (Richard Georg von Hauenschild). Leben, Werke und Schicksal eines deutschen Dichters; unter Benutzung des Nachlasses und bisher nicht bearbeiteter Quellen, Germanische Studien 38, Ebering, Berlin 1925
Commons: Max Waldau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Max Waldau – Quellen und Volltexte

Anmerkungen

  1. Vgl. Schumacher 1925.
  2. Vgl. Pietsch 1921.
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