Max Jacobson

Max Jacobson (geb. 3. Juli 1900 in Fordon; gest. 1. Dezember 1979 in New York City) war ein deutsch-US-amerikanischer Arzt.

Max Jacobson wurde in Fordon an der damaligen preußisch-polnischen Grenze geboren. Sein Vater war ein koscherer Fleischer und zog mit der Familie nach Berlin, als Max Jacobson ein Jahr alt war.[1] Wegen der Verfolgung durch die Nationalsozialisten floh der jüdische Arzt 1936 vor den Nationalsozialisten nach New York City. Er betrieb dort eine Praxis an der Upper East Side.

Der Arzt mit den Spitznamen „Miracle Max“ und „Dr. Feelgood“, verabreichte zahlreichen prominenten Kunden, darunter Präsident John F. Kennedy, Amphetamine und andere Medikamente. Seit dem Präsidentschaftswahlkampf 1960 vertraute John F. Kennedy auf die Wirkung der Injektionen von Jacobson. Jacobson experimentierte mit Spritzkuren, mischte dazu Vitamine, Hormone, Plazenta, Knochenmark und tierische Zellen und versetzte sie mit Steroiden und Aufputschmitteln. Die genaue Mixtur verriet er den Patienten nicht.[2]

In den späten 1960er-Jahren brachten Recherchen der New York Times Jacobson in die Schlagzeilen, als sie die Verbindung von „Miracle Max“ zu Kennedy und vielen weiteren Prominenten aufdeckten. Jacobson behandelte auch die Schriftsteller Truman Capote, Tennessee Williams und Henry Miller, Regisseur Billy Wilder, den Politiker Nelson Rockefeller, Sängerin Maria Callas sowie die Schauspielerinnen Marilyn Monroe, Elizabeth Taylor, Hedy Lamarr und Judy Garland. Das in die Venen injizierte Mittel machte euphorisch und hochproduktiv, aber auch in vielen Fällen abhängig.[3] Die Reporter fanden heraus, dass Jacobson für seine Praxis 80 Gramm Amphetamine pro Monat orderte – genug für 100 starke Injektionen à 25 Milligramm pro Tag.

1967 besang die junge Aretha Franklin Jacobson als legendären „Dr. Feelgood“ in ihrem Lied.[4]

1975 verlor Jacobson seine Lizenz. Er starb vier Jahre später.

Literatur

  • James N. Giglio: Kenndy’s White House Physicians and Medical Treatment. In: Anthony J. Eksterowicz, Glenn P. Hastedt (Hrsg.): White House Studies Compendium. Band 6. Nova Science Publishers, New York City 2008, ISBN 978-1-60021-680-0, S. 289–300.

Einzelnachweise

  1. Richard A. Lertzman, William J. Birnes: Dr. Feelgood: The Shocking Story of the Doctor Who May Have Changed History by Treating and Drugging JFK, Marilyn, Elvis, and Other Prominent Figures. Simon and Schuster, 2013, ISBN 978-1-62636-335-9 (google.de [abgerufen am 23. Juni 2020]).
  2. Jasmin Lörchner: Kennedy und der geheimnisvolle Dr. Feelgood. In: Der Spiegel. 16. April 2018, abgerufen am 14. Januar 2020.
  3. Boyce Rensberger: Amphetamines Used by a Physician To Lift Moods of Famous Patients. In: The New York Times. 4. Dezember 1972, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 12. Mai 2020]).
  4. Karl Gaulhofer: So krank waren die Mächtigen des 20. Jahrhunderts. In: Die Presse. 19. Februar 2019, abgerufen am 14. Januar 2020.
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