Maurizio Nannucci

Maurizio Nannucci (* 20. April 1939 in Florenz) ist ein italienischer Konzept- und Lichtkünstler. Er arbeitet überwiegend mit Neoninstallationen und gestaltet Kunst im öffentlichen Raum. 1977 war er auf der documenta 6 in Kassel vertreten.

MORE THAN MEETS THE EYE, Maurizio Nannucci, 2012.

Leben und Werk

Maurizio Nannucci ist seit den 1960er Jahren als Fotograf, Videoproduzent und Lichtkünstler (Neon-installationen von 1967) an Untersuchungen über die Struktur der Formen und Reihungen, später an dem Einsatz der Sprache in den neuen Medien beteiligt. Seine Forschungsarbeit wird seit Ende der 1960er Jahre von Auflagenobjekten wie Druckgrafiken, Multiples, Schallplatten und Künstlerbücher begleitet, in denen er seine gedanklichen Prozesse einem größeren Publikum zugänglich machte.[1] Nannucci war Chefredakteur der Zeitschrift Méla (1976–1981) und gründete 1968 „Zona Archives Editions“, ein Künstlerprojekt, in dem Editionen von u. a. Lawrence Weiner, Sol LeWitt, John Armleder, James Lee Byars, Robert Filliou, Ian Hamilton Finlay und Heimo Zobernig, Carsten Nicolai, John Giorno, Antoni Muntadas, Olivier Mosset, Richard Long erschienen.

Seit Anfang der 1970er Jahre ist Maurizio Nannucci mit seinen Lichtinstallationen – parallel zu Bruce Nauman, Joseph Kosuth, Jenny Holzer – zu einem weltweit bekannten Neonkünstler geworden. „Er verbindet Sprache, Licht und Raum zu poetischen Situationen und erzeugt mit der Flüchtigkeit des Lichtes sphärische Räume, die auch durch die Vorstellungskraft der Betrachter entstehen.[2]

„Blauer Ring“ für die Bibliothek des Deutschen Bundestages im Spreebogen

Exemplarisch ist die Arbeit mit dem Titel „Blauer Ring“,[3] die er für die Bibliothek des Deutschen Bundestages in Berlin konzipierte und die in der Rotunde der Bibliothek unterhalb der Decke als blaue Neonschrift verläuft. Angeregt durch die Textpassage Hannah ArendtsFreiheit ist denkbar als Möglichkeit des Handelns unter Gleichen / Gleichheit ist denkbar als Möglichkeit des Handelns für die Freiheit“ weist er auf das Spannungsverhältnis zwischen den Prinzipien Freiheit und Gleichheit hin.[4]

Leuchtschriftinstallation am Alten Museum.

Am Portal des Berliner Alten Museums leuchtete 2005 die Lichtinstallation „ALL ART HAS BEEN CONTEMPORARY“.[5]

Seine 2012 entstandene Neonarbeit There is another way of looking at things diente 2020 einer Ausstellung im Schauwerk Sindelfingen als Titel und Motto.[6]

Ausstellungen (Auswahl)

Werke in öffentlichen Sammlungen

Einzelnachweise

  1. Übersichtsausstellung: Nothing is Original. Editionen, Multiples, Artist’s Books, Records, Ephemera im Sprengel Museum Hannover, 2002
  2. Sabine Oppholzer in: Kunst in Salzburg.@1@2Vorlage:Toter Link/oe1.orf.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. oe1.ORF.at
  3. „Blauer Ring“, Neon-Installation, 1998 / 2003, Bibliothek des Deutschen Bundestages im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Berlin (Flyer: Maurizio Nannucci; Kunst im Bundestag, PDF)
  4. Maurizio Nannucci bundestag.de
  5. All Art has been contemporary – 2005 (Memento vom 8. Februar 2016 im Internet Archive) museumstechnik.de
  6. There is Another Way of Looking at Things im Schauwerk Sindelfingen. In: museumsfernsehen.de. Visuell Kommunizieren GbR, 2. November 2020, abgerufen am 21. Februar 2022.
  7. Irene Netta, Ursula Keltz: 75 Jahre Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München. Hrsg.: Helmut Friedel. Eigenverlag der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München 2004, ISBN 3-88645-157-7, S. 223.
  8. The collection I – Fall 2002 M HKA, Antwerpen
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