Maubisse (Suco)
Maubisse (Maubesse, Mau-Bessi, Maobisse, Maubise) ist ein Suco im Nordosten der osttimoresischen Gemeinde Ainaro.
Maubisse (Suco) | |||
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Daten | |||
Fläche | 19,59 km²[1] | ||
Einwohnerzahl | 7.256 (2022)[2] | ||
Chefe de Suco | Wilson Nivio P. Mendonça (Wahl 2016) | ||
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | ||
Cano-Rema | 1500 | ||
Goulala | 326 | ||
Hato-Fae | 353 | ||
Hato-Luli | 404 | ||
Hautado | 462 | ||
Lequi-Tei | 561 | ||
Ria-Leco | 382 | ||
Ria-Mori | 634 | ||
Sarlala | 157 | ||
Teli-Tuco | 162 | ||
Ura-Hou | 689 | ||
Vila | 599 | ||
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Geographie
Maubisse (Suco) | ||
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Orte | Position[3] | Höhe |
Cano-Rema | 8° 51′ 21″ S, 125° 34′ 41″ O | 1573 m |
Hato-Fae | 8° 49′ 45″ S, 125° 35′ 53″ O | 1515 m |
Hato-Luli | 8° 51′ 15″ S, 125° 35′ 23″ O | 1415 m |
Hautado | 8° 49′ 56″ S, 125° 35′ 30″ O | 1593 m |
Lebibo | 8° 50′ 31″ S, 125° 36′ 42″ O | 1300 m |
Maubisse | 8° 50′ 17″ S, 125° 35′ 50″ O | 1439 m |
Ria-Leco | 8° 50′ 2″ S, 125° 35′ 3″ O | 1610 m |
Ria-Mori | 8° 51′ 41″ S, 125° 34′ 12″ O | 1650 m |
Sarlala | 8° 49′ 34″ S, 125° 35′ 31″ O | 1711 m |
Tartehi | 8° 50′ 58″ S, 125° 35′ 22″ O | 1413 m |
Der Suco Maubisse liegt im Nordwesten des gleichnamigen Verwaltungsamt. Westlich befindet sich der Suco Liurai, südlich die Sucos Horai-Quic und Aituto und östlich die Sucos Edi und Maulau. Im Norden grenzt der Suco Maubisse an das Verwaltungsamt Aileu (Gemeinde Aileu) mit seinen Sucos Fatubossa, Lahae und Lequitura.[4] Der Fluss Colihuno, ein Nebenfluss des Carauluns, fließt entlang einem Teil der Grenze zu Horai-Quic und Aituto.[5] Maubisse hat eine Fläche von 19,59 km²[1] und teilt sich in die zwölf Aldeias Cano-Rema (Canurema, Kanurema), Goulala (Kaulala), Hato-Fae (Hato Fae, Hatu-Fae, Hatupae), Hato-Luli (Hatululi), Hautado (Haulato, Hautato), Lequi-Tei (Liquitei, Lekitei), Ria-Leco (Rileco, Rileko), Ria-Mori (Riamori, Rimori), Sarlala, Teli-Tuco (Telhuko, Tehtuko), Ura-Hou und Vila.[4][6] Die Stadt Maubisse liegt im Osten des Sucos, etwa 40 km südlich der Landeshauptstadt Dili, an der gut ausgebauten Straße von Dili zur Gemeindehauptstadt Ainaro. In keiner anderen Gemeinde in Osttimor gibt es sonst zwei urbane Zentren.
Hato-Fae schließt sich im Norden an die Stadt Maubisse an und die Siedlung Hautado liegt im Westen etwas oberhalb der Stadt. Von hier gehen Straßen in die Nachbarorte Sarlala und Ria-Leco. Südlich der Stadt befinden sich an der Überlandstraße nach Ainaro die Siedlungen Tartehi und Hato-Luli und westlich davon Cano-Rema und Ria-Mori. An der Ostgrenze liegt die Siedlung Lebibo. Grundschulen gibt es in der Stadt Maubisse und in den Dörfern Sarlala, Ria-Leco, Tartehi und Ria-Mori.[4] In Maubisse befindet sich außerdem die Pfarrkirche São Mateus, eine vorbereitende Schule für die Sekundärstufe, ein kommunales Gesundheitszentrum, ein Hubschrauberlandeplatz und eine Polizeistation. Der ehemalige Amtssitz des portugiesischen Administrators beherbergt heute die Pousada (Herberge) von Maubisse.[7]
In der Aldeia Teli-Tuco, nahe dem Ort Tartehi, befindet sich der Ponor Erlesubuti, in dem sich der kleine Hakmatek-Wasserfall ergießt (08° 50′ 54″ S, 125° 35′ 10″ O ).[8][9][10]
Einwohner
Im Suco Maubisse leben 7.256 Menschen (2022), davon sind 3.704 Männer und 3.552 Frauen. 3.370 Menschen wohnen in der Stadt Maubisse, 3.886 in den ländlichen Teilen des Sucos. Im Suco gibt es 1.160 Haushalte.[2] Über 70 % der Einwohner geben Mambai als ihre Muttersprache an. Über 20 % sprechen Tetum Prasa.[11]
Geschichte
Maubisse war um 1900 ein Verbündeter des rebellischen Reichs von Manufahi. Im Krieg von Manufahi wurde Maubisse am 18. Oktober 1900 von den Portugiesen eingenommen.[12] 1911 kam es zur Rebellion von Manufahi gegen die portugiesischen Kolonialherren. Auch hier unterstützte das Reich von Maubisse die Rebellen unter Boaventura, dem Liurai von Manufahi, die erst 1912 besiegt werden konnten.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde Portugiesisch-Timor von den Japanern besetzt und wurde Schauplatz der Schlacht um Timor, in der australische Kommandos und ein Teil der Bevölkerung in Guerillataktik gegen die Besatzer kämpften. Maubisse wurde während der japanischen Offensive von August 1942 besetzt. Am 11. August kam es zur Rebellion von Maubisse, in der sich die ansässige nicht-christliche Bevölkerung gegen die Portugiesen und christianisierten, pro-portugiesischen Timoresen von Ainaro und Same, und hier gegen Dom Aleixo Corte-Real, dem Liurai von Soro, wandte. Ein portugiesischer Beamter wurde getötet, die Kolonialmacht und die mit ihnen verbündeten Moradores konnten die Rebellen aber in die Berge vertreiben.[13] Evaristo de Sá Benevides, Herrscher von Maubisse, wurde 1943 von den Japanern umgebracht. Ihm gedenkt heute ein Mahnmal in der Stadt.
In Maubisse kam es am 11. Juni 2006 zu Unruhen. Der Ort galt als eine Hochburg der rebellischen Soldaten unter Alfredo Alves Reinado, die Ende April die schlimmsten Unruhen in Osttimor seit der Unabhängigkeit ausgelöst hatten. Hunderte Menschen demonstrierten in Maubisse gegen Premierminister Marí Alkatiri. Als ein Mann unter zunächst ungeklärten Umständen eine Stichwunde erlitt, begannen zwei rivalisierende Gruppen von Demonstranten, sich Straßenkämpfe zu liefern. Polizisten feuerten in die Luft und drohten mit dem Einsatz einer Granate. Gleichzeitig fielen auch in der Menge Schüsse, so dass die Demonstranten schließlich in Panik flohen.[14]
Am 22. November 2006 wurde von Straßenkämpfen in Maubisse berichtet. Einheimische waren mit Mitgliedern von Colimau 2000 in Streit geraten, als diese Bewohner Maubisses zwingen wollten, Mitglied in der Organisation zu werden. Eine Person wurde dabei getötet, eine weitere verletzt. Als die Polizei eingreifen wollte, wurde ein Polizist krankenhausreif geschlagen.[15][16][17]
Politik
Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Adelino M. Espirito Santo zum Chefe de Suco gewählt[18] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[19] Bei den Wahlen 2016 gewann Wilson Nivio P. Mendonça .[20]
Wirtschaft
In der Region wächst neben Gemüse auch ein hocharomatischer Kaffee. In Maubisse steht daher eine Fabrik zur Kaffeeverarbeitung. Eigentümer und Betreiber ist die Cooperativa Café Timor (CCT), Osttimors größte Kooperative mit etwa 20.000 Pflanzern als Mitglieder. Zusammen mit der Fabrik in Estado kann die CCT 25.000 Tonnen Kaffee aufkaufen. Die bekannte Aktivistin Bella Galhos betreibt mit dem Leublora Green Village ein Zentrum für organische Landwirtschaft mit angeschlossenem Restaurant und Schule.[21] Die Kooperative Hakmatek betreibt bei einigen traditionellen Gebäuden im Ort Tartehi eine Pension.
- Auf dem Markt
- Öffentlicher Personentransport
- Hakmatek Kooperative in Tartehi
Partnerstädte
Weblinks
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Maubisse (tetum; PDF; 8,2 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Maubisse (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Agriculture Calendar (englisch)
- Seeds of Life: Suco information sheets Maubisse (tetum)
Einzelnachweise
- Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
- Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Aileu, abgerufen am 21. März 2021.
- Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
- UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 583 kB)
- Turismo Timor-Leste: Erlesu no Ersali Buti, 17. Oktober 2020, abgerufen am 3. August 2021.
- Turismo Timor-Leste: Bild des Ponors Erlesu, abgerufen am 17. Juli 2022.
- Hakmatek Waterfall auf Google Maps, abgerufen am 18. Juli 2022.
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Maubisse (tetum; PDF; 8,2 MB)
- Frédéric B. Durand: History of Timor-Leste, S. 70, ISBN 978-616-215-124-8.
- Kisho Tsuchiya: Indigenization of the Pacific War in Timor Island: A Multi-language Study of its Contexts and Impact, S. 13, Journal War & Society, Vol. 38, No. 1, Februar 2018.
- Neue Unruhen in Osttimor. In: Blick, 11. Juni 2006
- Four believed dead in more Timor violence. (Memento des vom 14. März 2007 im Webarchiv archive.today) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. The Australian, 16. November 2006
- Kolimau 2000 Group Attacks Martial Arts Group. (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) UNOTIL, 17. November 2006
- One killed, two injured in fresh E Timor violence. (Memento vom 24. Januar 2007 im Internet Archive) ABC news, 22. November 2006
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven), abgerufen am 17. Juni 2020.
- Homepage des Leublora Green Village, abgerufen am 11. Juni 2018.
- Bendigo Advertiser: Bendigo creating links with the world, 9. November 2013, abgerufen am 11. November 2013