Matthias Schiffer
Matthias Schiffer (* 1744 in Puch in der Steiermark; † 1827 in Graz) war ein österreichischer Maler, Zeichner und Graphiker in der Zeit des Klassizismus.
Leben
Schiffer wirkte als Architektur-, Landschafts- und Freskenmaler nicht nur in Kärnten und in der Steiermark, sondern auch in Bayern sowie in Kroatien und Ungarn. Seine Herkunft und der Stil seiner Werke brachte ihm die Bezeichnung „letzter Monumentalmaler des steirischen Barocks“ ein, der sich nicht nur den Wurzeln seines Œuvres in der Kunst des 18. Jahrhunderts, sondern auch dem hohen Niveau seines Schaffens verdankt. Er verzierte unter anderem eine 1795 erbaute Schießanlage in Grätz mit Plafondmalereien.[1] In den letzten Jahren litt er an zunehmender Sehschwäche, so dass einige Gemälde unvollendet blieben. Sein Sohn Franz Josef Schiffer wurde Bühnenbilder und war später in Klagenfurt und Bruck und der Mur tätig, er betrieb in Graz eine Laterna magica. Der Landschaftsmaler Anton Schiffer (1811–1876) war dessen Sohn und Schiffers Enkel.[2] Ein weiterer Sohn hieß Franz (Franciskus) Theodor Schiffer er wurde am 25. April 1783 als Sohn des Kunstmalers „Matthias Schifer“ in der Kirche St. Ulrich in Regensburg getauft.[3]
Werke
- um 1774 Mariaort bei Regensburg: Fresken der Wallfahrtskirche Mariaort
- 1776 Kloster Mallersdorf: Deckenfresko im Schiff der Klosterkirche
- 1780 Regensburg: Wandfresken mit Landschaftsausblicken im Kapitelsaal am Domkreuzgang
- 1795 Stift Rein: Szenen aus der griechischen Mythologie in einem Saal der Prälatur
- um 1800 Fresken in der Frauenkirche Bad Radkersburg
- 1803 Graz: Deckenfresko in der Dismas-Kapelle am Kalvarienberg
- 1803 Graz: Deckenfresken im Haus Herrengasse 6
- 1807 Hochaltarbild Mariä Geburt in der Stadtpfarrkirche Bruck an der Mur
Werke in nicht kirchlichen Gebäuden[4]
- 1792 Graz: Fresken des von Franz Karl Deyerkauf errichteten Mozartdenkmals in der Schubertstraße; beim Umbau 1911 zerstört
- Ausmalung eines Tanzsaales im Goldenen Kreuz in Regensburg
- Ein Saal im Haus des Grafen von Bombelles
- Großer Saal im Postgebäude in Straubing
- Mehrere Säle in Schloss Pertlsheim der Freiherrn von Hornstein
Gemälde
Literatur
- Schiffer, Mathias. In: Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexikon. Band 15, München 1845, S. 227 (books.google.de).
- Constantin von Wurzbach: Schiffer, Mathias. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 29. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1875, S. 294 f. (Digitalisat).
- Josef Wastler: Steirisches Künstler-Lexicon. Leykam, Graz 1883.
- Schiffer, Mathias. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 30: Scheffel–Siemerding. E. A. Seemann, Leipzig 1936, S. 63 (biblos.pk.edu.pl).
Weblinks
- Eintrag zu Matthias Schiffer im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
Einzelnachweise
- Franz Ziska: Kunst und Alterthum in dem österr. Kaiserstaate. Geographisch dargest. von Franz Tschischka. Beck, Wien 1836, S. 161 (Textarchiv – Internet Archive).
- Anton Schiffer – Künstler. Österreichischen Galerie Belvedere, 2000, abgerufen am 19. März 2020.
- Regensburgisches Diarium oder wöchentliche Frag- und Anzeige-Nachrichten: 1783. Zeidler, 1783, S. 138 (books.google.de).
- Matthias Schiffer. In: Steiermärkische Zeitschrift. Neue Folge, 7. Jahrgang, Heft 1. Damian u. Sorge, Grätz 1842, S. 88–89 (books.google.de).
- Georg Biermann: Deutsches Barock und Rokoko : herausgegeben im Anschluss an die Jahrhundert-Ausstellung Deutscher Kunst 1650–1800, Darmstadt, 1914. E. E. Schwabach, Leipzig 1914, S. XLVIII und 558 (Textarchiv – Internet Archive, Textarchiv – Internet Archive).
- Friedrich Schlie: Schiffer – Mathias Schiffer. In: Beschreibendes Verzeichniss der Werke älterer Meister in der Grossherzoglichen Gemälde-Gallerie zu Schwerin. Druck der Bärensprungschen Hofbuchdruckerei, Schwerin 1882, S. 575 (Textarchiv – Internet Archive).