Matthias Ilgen
Matthias Ilgen (* 6. Dezember 1983 in Husum) ist ehemaliger Wrestler und deutscher Politiker der SPD. Er wurde bei der Bundestagswahl 2013 über die Landesliste Schleswig-Holstein in den 18. Deutschen Bundestag gewählt und gehörte diesem bis 2017 an.
Leben
Beruf und politische Karriere
Nach seinem Abitur 2003 studierte Ilgen von 2003 bis 2010 Erziehungs-, Geschichts- und Sozialwissenschaften[1] auf Lehramt an der Universität Hamburg, entschied sich aber anschließend für eine Karriere in der freien Wirtschaft und arbeitete insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energie.
Politisch engagierte er sich seit 1998, zunächst bei den Jusos und seit 2004 bei der Hamburger SPD. Von 2008 bis 2013 war er Stadtverordneter in seinem Heimatort Husum und war auch Vorsitzender des dortigen Ortsverbands.[2] Darüber hinaus war Matthias Ilgen 2013 Kreistagsabgeordneter in Nordfriesland und kandidierte bei der Bundestagswahl als Direktkandidat im Bundestagswahlkreis Nordfriesland – Dithmarschen Nord. Über die Landesliste Schleswig-Holstein wurde er in den Deutschen Bundestag gewählt. Dort wollte er nach eigenen Angaben die Energiewende in Schleswig-Holstein vorantreiben.[3] Während seiner Zeit im Bundestag war Ilgen ordentliches Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie[4] und ab 2015 (als Nachfolger für den aus dem Bundestag ausgeschiedenen Hans-Peter Bartels) im Ausschuss für Verteidigung.[5]
Bei der Bundestagswahl 2017 verpasste er den Wiedereinzug ins Parlament. Weder erreichte er erneut ein Mandat über die Landesliste noch konnte er sich als Direktkandidat gegen Astrid Damerow durchsetzen.[6] Im Oktober 2017 wurde bekannt, dass er sich aus der aktiven Politik zurückziehen wird.[7]
Wrestler
Matthias Ilgen wurde von Karsten Kretschmer trainiert und trat unter dem Ringnamen Matthias Rüdiger Freiherr von Ilgen (bzw. kurz „der Freiherr“) seit 2006 als Freelancer in diversen europäischen Wrestling-Promotionen an.[8] Dabei war er sowohl als Manager als auch als Wrestler aktiv. Er trat stets als Heel an, also als Bösewicht.[9][10] Seit dem Wahlkampf 2013 pausiert er als Wrestler.[11]
Literatur
- Hulk Ilgen. In: Der Spiegel. Nr. 40, 30. September 2013, S. 20 (spiegel.de).
- Thomas Steensen: Nordfriesland. Menschen von A–Z. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 2020, ISBN 978-3-96717-027-6, S. 186.
Weblinks
- Offizielle Website
- Biographie beim Deutschen Bundestag
- Interview mit Matthias Ilgen über Wrestling und Politik – erschienen im interkulturellen Magazin „unique“ (online)
Einzelnachweise
- SPD Husum: Kandidatenflyer Matthias Ilgen (Memento vom 8. Januar 2014 im Internet Archive) (PDF; 127 kB), abgerufen am 8. November 2013.
- fu: SPD Nordfriesland: Matthias Ilgen legt Parteiämter nieder | shz.de. Abgerufen am 6. März 2021.
- Zu meiner Person. Offizielle Website, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. Oktober 2013; abgerufen am 4. Oktober 2013.
- Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft und Energie (Memento vom 28. Juli 2014 im Internet Archive) bundestag.de, online, abgerufen am 18. September 2014.
- Mitglieder des Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages (Memento vom 18. Juni 2015 im Internet Archive) bundestag.de, online, abgerufen am 16. Oktober 2015
- Lars Peters: Bundestagswahl: Matthias Ilgen erleidet Schiffbruch. In: Husumer Nachrichten/shz. (online auf shz.de [abgerufen am 31. Mai 2018]).
- Jörg von Berg: Matthias Ilgen legt Parteiämter nieder. In: Husumer Nachrichten, 2. Oktober 2017.
- Philip Oltermann: German wrestler enters the Bundestag ring for Social Democrats. In: The Guardian. 8. Oktober 2013, abgerufen am 30. Juni 2016 (englisch).
- Der Hulk von der SPD: Wrestler Ilgen zieht in den Bundestag ein. In: Spiegel Online Video. 2. Oktober 2013, abgerufen am 5. Dezember 2014.
- Matthias Rüdiger Freiherr von Ilgen. Cagematch.de, abgerufen am 4. Oktober 2013.
- Matthias Rüdiger Freiherr von Ilgen. Genickbruch.com, abgerufen am 4. Oktober 2013.