Matthias Amoor

Matthias Amoor (auch: Amoort, Amoord, Amor, Amour) († 27. Januar 1769) war ein niederländischer Orgelbauer in Groningen.

Leben

Amoor ist erst ab 1725 nachweisbar. Gebürtig stammte er aus Danzig,[1] siedelte aber in die Niederlande über. Am 1. Oktober 1726 heiratete er Johanna Gesine Wilkens in Groningen und erwarb am 20. Januar 1727 das Kleine Bürgerrecht der Stadt. Er wurde Mitglied der Krämergilde und trat als Weinhändler und Krämer in Erscheinung.[1] Fünf Kinder werden im Taufbuch der katholischen Kirche in Groningen aufgeführt.[2] Dort leitete Amoor zusammen mit dem Schnitger-Schüler Rudolf Garrels und Johannes Radeker, der ebenfalls der Schule Arp Schnitgers angehörte, eine Art Schnitger-Filiale.[3]

Werk

Amoor gilt als Schnitger-Schüler, obwohl dies nicht direkt nachgewiesen ist, oder wird zumindest der Schnitger-Schule zugerechnet.[1] Er war hauptsächlich im Groninger Land tätig, hat aber auch in Ostfriesland Reparaturarbeiten und Umbaumaßnahmen an Orgeln durchgeführt. Nur ein einziger Neubau ist bisher bezeugt, der sich heute in Berkhuizen findet.

In der Tabelle steht in der fünften Spalte ein großes „P“ für ein selbstständiges Pedal, kleines „p“ für ein angehängtes Pedal. Die römische Zahl gibt die Anzahl der Manuale wieder.

JahrOrtKircheBildManualeRegisterAnmerkungen
1725 Aurich Lambertikirche Reparaturarbeiten an der Orgel von Joachim Kayser; nicht erhalten
1725–1753 Groningen Gertruids-Gasthuiskerk II/P 22 Nach Reparatur 1725 Pflege der Orgel von Arp Schnitger (1696–97) bis 1753; heute in Peize (Foto)
1726 Zeerijp Jacobuskerk II/P 22 Reparatur der Orgel von Theodorus Faber (1645)
1733 Scheemda Hervormde Kerk
I/p Neubau? (oder bereits 1704?); später Erweiterungsumbauten durch Herman Eberhard Freytag und Petrus van Oeckelen (1874); noch Pfeifenwerk von Amoor erhalten
1728/1738 Groningen Der Aa-kerk
III/P 32 Reparaturen der Orgel von Arp Schnitger (1702) → Orgeln der Der Aa-kerk (Groningen)
 ? Groningen Pelstergasthuiskerk II/P 20 Reparaturen der Orgel von Arp Schnitger (1693)
1736/1737 Rysum Rysumer Kirche I 7 Äußerer Umbau der Orgel durch seitliche Ohren aus Schnitzwerk statt der gotischen Flügeltüren und wahrscheinlich DispositionsänderungOrgel der Rysumer Kirche
1740 Zuidbroek Petruskerk Pflegearbeiten der Orgel von Andreas de Mare (1578); nicht erhalten
1743 Berghuizen Geref. Kerk I/p 9 Einziger bezeugter Neubau; ursprünglich für eine andere, unbekannte Kirche (in Groningen?) gebaut, später erweitert; im 18. Jh. nach Raamsdonk überführt, 1850 nach Aartswoud, 1884 nach Berghuizen; 1951 um Rückpositiv und ein Pedalregister erweitert; weitgehend erhalten

Literatur

  • Cornelius H. Edskes, Harald Vogel: Arp Schnitger und sein Werk (= 241. Veröffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde). 2. Auflage. Hauschild, Bremen 2013, ISBN 978-3-89757-525-7.
  • Walter Kaufmann: Die Orgeln Ostfrieslands. Ostfriesische Landschaft, Aurich 1968.
  • Ralph Nickles: Orgelinventar der Krummhörn und der Stadt Emden. Hauschild Verlag, Bremen 1995, ISBN 3-929902-62-1.
  • Harald Vogel, Reinhard Ruge, Robert Noah, Martin Stromann: Orgellandschaft Ostfriesland. Soltau-Kurier-Norden, Norden 1995, ISBN 3-928327-19-4.

Einzelnachweise

  1. Nickles: Orgelinventar der Krummhörn und der Stadt Emden. 1995, S. 132.
  2. Kaufmann: Die Orgeln Ostfrieslands. 1968, S. 44.
  3. Müller-Orgel Beverwijk (Memento des Originals vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pknbeverwijk.nl (PDF; 2,8 MB), S. 8.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.