Mattar & Scheler

Mattar & Scheler war eine 1908 gegründete Architektensozietät in Köln, München und Linz am Rhein, die von den deutschen Architekten Heinrich Mattar (1881–1951) und Eduard Scheler (1883–1964) geführt wurde.

Architektengravur am ehemaligen Textilhaus Hirsch in Linz am Rhein

Die von Mattar & Scheler ausgeführten Bauten stehen teilweise unter Denkmalschutz und wurden insbesondere im zeitgenössischen Heimatschutzstil errichtet.

Bauten und Entwürfe (Auswahl)

Bauten in Linz am Rhein

BauzeitAdresseBildObjektMaßnahmeAnmerkungen
1913Rheinstraße 1
Lage
weitere BilderWohn- und Geschäftshaus (Textilhaus Hirsch) als dreieinhalbgeschossiger Eisenbetonbau[1][2]:12Neubauerster Stahlbetonbau in Linz am Rhein; Denkmalschutz
1914–1915Oberlöh 8
Lage
Villa[2]:13NeubauDenkmalschutz
1914–1915Linzhausenstraße 22
Lage
Wohnhaus (Bauherr: Basalt AG)[2]:14Neubau1924 angebaut; erhalten
1920Asbacher Straße 123–125
Lage
Wohnanlage für 12 Familien (Bauherr: Basalt AG)[2]:19NeubauDenkmalschutz
1920–1921In der Au 4
Lage
weitere BilderDirektorenvilla der Basalt AG[2]:15Neubau1924 angebaut; erhalten
1920–1921Vor dem Leetor 15
Lage
weitere BilderPferdestall (erbaut 1897)Umbau zum Wohn- und Garagenhaus der Basalt AG[2]:20/21Denkmalschutz
1920–1922Linzhausenstraße 18/20
Lage
weitere BilderVerwaltungsgebäude der Basalt AG als repräsentativer elfachsiger Bau unter Mansarddach[2]:16–18[3][4]NeubauDenkmalschutz
1921–1922(nordöstlich der Stadt)
Lage
weitere BilderSterner Hütte, Basaltsteinwerk der Basalt AG[2]:22NeubauDenkmalschutz; heute Reparaturwerkstatt der Basalt AG
1922Altenbachstraße 10
Lage
Wohnhaus für sechs Familien (Bauherr: Basalt AG)[2]:25Neubauerhalten
1922Am Schoppbüchel 13/13a
Lage
Doppelwohnhaus (Bauherr: Basalt AG)[2]:26Neubauerhalten
1922In der Au 2
Lage
weitere BilderWohnhaus (Bauherr: Hans Barkhausen, Vorstandsmitglied der Basalt AG)[2]:27/28NeubauDenkmalschutz
1922–1924Kretzhaus/Kalenborn[5]
Asbacher Straße
Lage
Produktionsanlagen der Schmelzbasalt AG: Verwaltungsgebäude, Fabrikhallen, Wasserturm; Wohnhaus des Direktors (Asbacher Straße 65)[2]:23/24Neubauheute Kalenborn Kalprotect
1925Am Sändchen 34
Lage
weitere BilderGeschäftshaus einer Sektkellerei[2]:29Umbau eines WohnhausesDenkmalschutz
1925–1926Asbacher Straße 130–132
Lage
weitere BilderWohnblock für Angestellte der Reichsbahn[2]:30Neubauerhalten
1927–1928Linzhausenstraße 11
Lage
weitere BilderWohnhaus[2]:32/33Umbauerhalten
1928–1929Kaiserbergstraße 3
Lage
Wohnhaus[2]:34Neubauerhalten
1931Kaiserbergstraße
Lage
weitere BilderKatholische Pfarrkirche St. MartinTreppenanlage Nordseite, Vergrößerung der Sängerempore[2]:48
1931–1932KirchplatzKindergarten auf dem Gelände der ehemaligen Vikarie der St.-Martins-Kirche[2]:34[6][2]:48Neubau
1932Am Sändchen 22
Lage
Wohnhaus[2]:35Umbauerhalten
1933Oberlöh 31
Lage
Wohnhaus[2]:36Neubauerhalten
1934In der Au 43
Lage
weitere BilderWohnhaus[2]:37Neubauerhalten
1934–1935Oberlöh 38
Lage
weitere BilderWohnhaus[2]:38Neubauerhalten
1935In der Au 39
Lage
weitere BilderWohnhaus[2]:39Neubauerhalten
1935–1936Beethovenstraße 4
Lage
weitere BilderWohnhaus[2]:40Neubauerhalten
1936Altenbachstraße 15
Lage
Wohnhaus als zweigeschossiger Klinkerbau[2]:41Neubauerhalten
1937Beethovenstraße 1
Lage
weitere BilderWohnhaus[2]:42Neubauerhalten
1937Im Bondorf 39
Lage
Wohnhaus[2]:43Neubauerhalten
1937–1938Saarlandstraße 12
Lage
weitere BilderWohnhaus[2]:44Neubauerhalten

Bauten außerhalb von Linz am Rhein

BauzeitGemeinde
Ortsteil
AdresseBildObjektMaßnahmeAnmerkungen
1911–1913Königsberg (Ostpreußen)
Stadtteil Maraunenhof
evang. Herzog-Albrecht-Gedächtniskirche (als Folgeprojekt des Wettbewerbs von 1908, s. u.)Neubaukriegsbeschädigt, 1972 abgebrochen
um 1912Köln
Stadtteil Lindenthal
(am Stadtwaldgürtel)Doppelvilla[7]:881Neubau
1912–1913Köln
Stadtteil Marienburg
Marienburger Straße 25
Lage
Villa (Bauherr: Mattar & Scheler)[7]:465/466Neubaukriegszerstört, 1950 verändert wiederaufgebaut, 1984 abgebrochen
1913–1914Köln
Stadtteil Marienburg
Lindenallee 5Villa (Bauherr: Gottfried Wegelin, Fabrikant)[7]:378Neubauum 1970 abgebrochen
1920–1921Köln
Stadtteil Riehl
Theodor-Schwann-Straße 16–18.
Lage
Doppelvilla für britische Besatzungsoffiziere (Hauptleute)[7]:881NeubauDenkmalschutz
1921–1922Köln
Stadtteil Höhenberg
Meininger Straße/ Germaniastraße
Lage
Siedlungshäuser[7]:881Neubau
1921–1922AltenglanFriedelhauser Straße 11
Lage
(ehemaliges) Verwaltungsgebäude der Basalt AG; neubarocker Bau unter Walmdach, mit rückwärtigem Remisen- und StallgebäudeNeubauDenkmalschutz
1921–1922Bonn
Stadtteil Mehlem
Rüdigerstraße 42
Lage
VillaNeubauDenkmalschutz
1922–1924Eßweiler
Wohnplatz Schneeweiderhof

Lage
als Arbeiterwohnsiedlung errichtete Kolonie auf dem Gelände des „Schneeweiderhofs“[8]Neubau
1926–1928NeuwiedRaiffeisenplatz 1a
Lage
weitere BilderKreismuseum; dreigeschossiger kubischer Putzbau in klassizistischen Formen[9][2]:31NeubauDenkmalschutz; heute „Roentgenmuseum“
1927–1928Köln
Stadtteil Sülz
Emmastraße 6
Lage
weitere Bilderevangelisches Gemeindezentrum Tersteegenhaus[10]Neubau
1928Köln
Stadtteil Marienburg
Pferdmengesstraße 30
Lage
DoppelvillaErweiterung[7]:641/642stark verändert erhalten
1928–1929Köln
Stadtteil Buchforst
Fraunhoferstraße/ Besselstraße
Lage
Siedlungshäuser[7]:881Neubau

Nicht ausgeführte Entwürfe

  • 1908:–9999 Königsberg (Ostpreußen), Stadtteil Maraunenhof, zwei Wettbewerbsentwürfe für den Neubau einer evang. Kirche mit Wohngebäuden für die Tragheimer Kirchengemeinde (prämiert mit dem 1. Preis und einem Ankauf des Entwurfs „Dominante“)[11][12]
  • 1909:–9999 Neunkirchen (Saar), Wettbewerbsentwurf für eine katholische Kirche (prämiert mit einem von vier gleichrangigen Preisen)[13][14]
  • 1909:–9999 Memmingen, Wettbewerbsentwurf für eine katholische Kirche (lobende Anerkennung)[7]:881
  • 1909:–9999 Dresden, Stadtteil Plauen, Wettbewerbsentwurf für ein Rathaus (lobende Anerkennung)[7]:881
  • 1909/1910:. Köln, Wettbewerbsentwurf für eine Kunstgewerbeschule (Ankauf)[7]:881
  • 1911:–9999 Sablou (heute Stadtteil von Metz), Wettbewerbsentwurf zu einer katholischen Kirche (Ankauf)[15]
  • 1911:–9999 Köln, Wettbewerbsentwurf für das Kaufhaus Tietz (heute Kaufhof), erbaut nach einem Entwurf von Wilhelm Kreis[2]:6
  • 1913:–9999 Köln, Wettbewerbsentwurf für ein Konservatorium der Musik (Ankauf)[7]:881
  • 1913:–9999 Köln, Stadtteil Ehrenfeld, Wettbewerbsentwurf für eine evangelische Kirche, Pfarrhaus und Volksschule (Ankauf)[7]:881

Rezeption

„Mattar und Scheler praktizierten eine Art ‚rheinischen Sonderweg‘ in ihrer Architektur, der zwischen barocker Repräsentation und Funktionsbau pendelt und völlig von den zeitgleichen Strömungen des Bauhauses oder ihrer rheinischen Ausprägungen im Werk des Kölner Architekten Wilhelm Riphan unbeeinflusst bleibt.“

Literatur

  • Mattar, Heinrich. In: Hermann Alexander Müller (Bearb.), Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexikon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Band 6 (2. Nachtrag mit Berichtigungen), Rütten & Löning, Frankfurt am Main 1922, S. 190, archive.org
  • Kreisverwaltung Neuwied, Untere Denkmalschutzbehörde (Hrsg.): H. Mattar & E. Scheler. Architekten des „Heimatstils“ und ihre Bauten in Linz und in Neuwied. Neuwied 2001, ISBN 3-920388-95-X.
  • Moderne Bauformen, Monatshefte für Architektur und Raumkunst, 28. Jahrgang 1929, S. 326 ff.
  • Hermann Burghard, Cordula Capser: Linz am Rhein. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart. S. 254. (Digitalisat).
Commons: Mattar & Scheler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Textilhaus Hirsch. myheimat.de; abgerufen am 3. November 2013
  2. Kreisverwaltung Neuwied, Untere Denkmalschutzbehörde (Hrsg.): H. Mattar & E. Scheler. Architekten des „Heimatstils“ und ihre Bauten in Linz und in Neuwied.
  3. Hauptgebäude der Basalt AG (Memento vom 8. März 2016 im Internet Archive) vg-linz.de; abgerufen am 3. November 2013
  4. Judith Breuer: Wiederentdeckt. Das Gemälde eines Sternbilderhimmels von Julius Mössel in Linz am Rhein. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 2008, 37. Jahrgang, Heft 4, S. 238 ff. (Heft 4. (Memento vom 3. November 2013 im Internet Archive; PDF; 19,4 MB) denkmalpflege-bw.de; abgerufen am 31. Oktober 2013)
  5. Kalenborn: Ortsteil der Gemeinde Vettelschoß
  6. Die St. Martinskirche. regionalgeschichte.net; abgerufen am 3. November 2013.
  7. Wolfram Hagspiel: Köln. Marienburg. Bauten und Architekten eines Villenvororts. (=Stadtspuren, Denkmäler in Köln, Band 8) 2 Bände, J. P. Bachem Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7616-1147-1.
  8. Die Steinbrüche auf dem Schneeweiderhof. essweiler.de; abgerufen am 30. November 2013.
  9. Roentgen-Museum in der Kurzbeschreibung der geöffneten Denkmäler. (Memento vom 4. November 2013 im Internet Archive; PDF; 80 kB) kreis-neuwied.de, am Tag des offenen Denkmals 2012; abgerufen am 31. Oktober 2013.
  10. „Glockenweg“ durch Köln-Sülz (Memento vom 5. November 2013 im Internet Archive), abgerufen am 31. Oktober 2013
  11. Deutsche Bauzeitung, 42. Jahrgang 1908, Nr. 97 (vom 2. Dezember 1908), S. 668. (Notiz zum Wettbewerbsergebnis) Nrn. 97–105 kobv.de (PDF; 34,2 MB)
  12. Berliner Architekturwelt, 11. Jahrgang 1908/1909, H. 12 (vom März 1909), S. 479. (Notiz zum Wettbewerbsergebnis)
  13. Deutsche Konkurrenzen, Band XXIV, Heft 4, Nr. 280 (1910).
  14. Deutsche Bauzeitung, 43. Jahrgang 1909, Nr. 72 (vom 8. September 1909), S. 492. (Notiz zum Wettbewerbsergebnis)
  15. Zentralblatt der Bauverwaltung, 31. Jahrgang 1911, Nr. 55 (vom 8. Juli 1911) online; S. 347.
  16. Kreisverwaltung Neuwied, Untere Denkmalschutzbehörde (Hrsg.): H. Mattar & E. Scheler. Architekten des „Heimatstils“ und ihre Bauten in Linz und in Neuwied. Neuwied 2001, ISBN 3-920388-95-X, S. 10.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.