Matanzas
Matanzas ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Kuba mit 151.624 Einwohnern (Zensus 2012).[1] Die Stadt Matanzas ist der größte Ort im gleichnamigen Municipio. Der internationale Flughafen Varadero liegt auf dem Gebiet des Municipios Matanzas.
Matanzas | ||||
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Koordinaten | 23° 2′ 48″ N, 81° 34′ 42″ W | |||
Basisdaten | ||||
Staat | Kuba | |||
Provinz | Matanzas | |||
Stadtgründung | 1693 | |||
Einwohner | 151.624 (2012) | |||
Detaildaten | ||||
Fläche | 317 km2 | |||
Bevölkerungsdichte | 408,8 Ew./km2 | |||
Höhe | 3 m | |||
Vorwahl | +53-52 | |||
Zeitzone | UTC−5 | |||
Geografie
Die Stadt liegt lediglich 3 m über dem Meeresspiegel, 102 km östlich von Havanna, 40 km westlich von Varadero und 833 km westlich von Santiago de Cuba zwischen den Flüssen Yumuri und San Juan im Nordwesten von Kuba.
Geschichte
1693 erfolgte die Gründung der Stadt. Der Name Matanzas bedeutet so viel wie „Gemetzel“ oder „Schlachtungen“ und steht für die Schlachtungen, die am Hafen durchgeführt wurden. Es ist der einzige Hafen, über den früher Rinder exportiert wurden. Eine andere Theorie besagt, dass sich der Name der Stadt aus der Zeit der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Ureinwohnern und Einwanderern ableitet.
Matanzas war ein wichtiger Umschlagplatz für Sklaven, Tabak, Kaffee und Zuckerrohr. Im 19. Jahrhundert wurde Matanzas zur Hauptstadt des Zuckers mit mehr als der Hälfte der Gesamtproduktion Kubas. Im Kuba des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt auf Grund der Exporte von Zucker und anderen Produkten in die Vereinigten Staaten mit hoher Geschwindigkeit. Diese Blüte ging darauf zurück, dass eine schöne, nützliche Bucht sowie ein ausgedehntes, fruchtbares Tal vorhanden waren und wichtige Zuckerrohrpflanzungen nahe lagen. Diese wirtschaftliche Entwicklung schuf ein kulturelles Klima, das Intellektuelle, Schriftsteller und Musiker anzog und der Stadt damals den Namen „das Athen Kubas“ eintrug. Matanzas ist der Geburtsort der kubanischen Tänze „Danzon“ und „Danzonete“.
Heutzutage ist Matanzas in erster Linie (ähnlich wie die Stadt Cárdenas) Wohnort der im Touristenort Varadero beschäftigten Kubaner. Matanzas ist der Standort eines der großen Kraftwerke (Guiteras), die Kuba mit Elektrizität versorgen. Die Stadt lebt weiterhin von der Zuckerverladung, dem Kraftwerk, einer Düngemittelfabrik und einem Zementwerk. Geplant ist der Bau einer Erdölraffinerie, in der täglich 150.000 Barrel Öl verarbeitet werden sollen.[2]
Sehenswürdigkeiten
- Das Pharmazeutische Museum am Freiheitspark, Avenida Milanes: wurde 1882 vom Arzt Ernesto Triolet gegründet. Nach der Revolution von 1959 musste die Apotheke schließen und seither ist sie ein Museum. Antike Porzellanfläschen aus Frankreich und alte Glasbehälter aus Böhmen füllen die Regale. Anhand von Mörsern, alten Glasflaschen, Porzellanschalen, Destillierkolben und medizinischen Instrumenten lässt sich die damalige Arzneimittelherstellung nachvollziehen.
weitere Sehenswürdigkeiten:
- Bellamar Höhle (Tropfsteinhöhle)
- Brücken von Matanzas (Puente de la Concordia und andere)
- Kunstgalerie im Sitz der Poder Popular (Calle Ayuntamiento)
- Sauto Theater an der Bucht von Matanzas
- Castillo de San Severino (im Norden der Stadt)
- Historisches Museum am Freiheitspark
- Hershey-Bahn Kubas einzige elektrische Bahnstrecke nach Havanna
- Acuaducto de Matanza, erbaut vom deutschen Ingenieur F. Heydrich 1870[3]
- Consejo Provincial de Artes Visuales in der Galerie Pedro Esquerré, zeigt Ausstellungen zeitgenössischer Kunst.
- Puente de Bacunayagua (20 km westlich im Zuge der Vía Blanca)
- Puente de Canímar (9 km östlich im Zuge der Vía Blanca)
Bildung
In der Stadt befindet sich die Universidad de Matanzas „Camilo Cienfuegos“.
Söhne und Töchter der Stadt
- Fernando Heydrich Klein (1827–1903), Erbauer des Aquädukts von Matanza
- José White Lafitte (1836–1918), Geiger und Komponist
- Louis Oscar Amoëdo y Valdes (1863–1945), Arzt und Zahnarzt, Begründer der modernen forensischen Zahnmedizin
- Agustín Acosta (1886–1978), Politiker und Schriftsteller
- Ángel Reyes (1889–nach 1941), Komponist und Violinist
- Rogelio Martínez Díaz (1905–2001), Gitarrist, Sänger und Leiter der Sonora Matancera
- Pérez Prado (1916–1989), Musiker und Komponist
- Rafael Bienvenido Cruz (* 1939), US-amerikanischer Mathematiker, Physiker und Pastor, Vater von Ted Cruz
- Sugar Ramos (1941–2017), Boxer
- Willy "El Baby" Rodríguez (* 1941), Sänger
- Hilda Elvira Santiago (* 1947), Pianistin, Komponistin, Chorleiterin und Musikpädagogin
- Odaline de la Martinez (* 1949), Komponistin und Dirigentin
- Pedro Juan Gutiérrez (* 1950), Schriftsteller, Maler, Bildhauer und Journalist
- Andrés Aldama (* 1956), Olympiasieger im Boxen
- Joel Isasi (* 1967), Sprinter
- Omar Rodriguez Calvo (* 1973), Jazzmusiker
- Yosvany Sánchez Larrudet (* 1975), Ringer und Olympionike
- Ricardo Izquierdo (* 1978), Jazzmusiker
- Sergio Álvarez Boulet (* 1979), Gewichtheber
- Lisandra Guerra (* 1987), Bahnradsportlerin und Weltmeisterin
- Andy Granda (* 1992), Judoka
- Javier Ibáñez (* 1996), bulgarisch-kubanischer Boxer
Einzelnachweise
- ONE, Zensus 2012 (Memento des vom 24. Juli 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 257 kB)
- Handelsabkommen für zwei Milliarden Dollar. In: Venezuela aktuell. Red Globe, 14. Dezember 2008, abgerufen am 15. Dezember 2008.
- Jorge Méndez Rodríguez-Arencibia: Cuba y Alemania, más vínculos que distancias. Excelencias Magazines, 2016, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 5. Juli 2017 (spanisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
Weblinks
- La Ciudad de Matanzas bei guije.com (spanisch)