Martinsberg

Martinsberg ist eine Marktgemeinde mit 1065 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Zwettl in Niederösterreich.

Marktgemeinde
Martinsberg
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Martinsberg
Martinsberg (Österreich)
Martinsberg (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Zwettl
Kfz-Kennzeichen: ZT
Fläche: 33,77 km²
Koordinaten: 48° 23′ N, 15° 9′ O
Höhe: 825 m ü. A.
Einwohner: 1.065 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 32 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 3664, 3665
Vorwahl: 02874
Gemeindekennziffer: 3 25 17
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Martinsberg 6
3664 Martinsberg
Website: www.martinsberg.at
Politik
Bürgermeister: Friedrich Fürst (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Martinsberg im Bezirk Zwettl
Lage der Gemeinde Martinsberg im Bezirk Zwettl (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Martinsberg im Bezirk Zwettl (anklickbare Karte)
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Ortszentrum von Martinsberg
Ortszentrum von Martinsberg
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

Martinsberg liegt im südwestlichen Teil des Waldviertel am Ostende des Weinsberger Waldes. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 34 Quadratkilometer. Mehr als die Hälfte der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt, 43 Prozent sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 17 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Edlesberg (38)
  • Größenbach (23)
  • Holzwiese (15)
  • Hundsbach (10)
  • Kleingerungs (35)
  • Kleinpertholz (88)
  • Loitzenreith (16)
  • Martinsberg (480)
  • Mitterndorf (50)
  • Oed (66)
  • Pitzeichen (18)
  • Poggschlag (66)
  • Reitzendorf (41)
  • Thumling (56)
  • Walpersdorf (21)
  • Weixelberg (32)
  • Wiehalm (10)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Edlesberg, Kleingerungs, Kleinpertholz, Loitzenreith, Martinsberg, Mitterndorf, Oed, Reitzendorf, Thumling, Walpersdorf, Weixelberg und Wiehalm.

Nachbargemeinden

Bad Traunstein Ottenschlag
Gutenbrunn Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Kirchschlag
Pöggstall

Geschichte

Die Gemeinde wurde 1135 zum ersten Mal schriftlich im Zuge der Schenkung des Gebiets von Gräfin Adelheid von Wildberg an das Stift Kremsmünster als Prumste erwähnt, die dem Heiligen Martin geweihte Kirche wurde 1140 durch den Passauer Bischof Reginbert geweiht und zur Pfarrkirche erhoben. Der Ort erhielt 1299 das Marktrecht und hatte zur gleichen Zeit auch einen Schulmeister namens Magister Leo. 1503 wurde der Markt und die umliegenden Dörfer an die Herrschaft Pöggstall verkauft, während der Reformationszeit war der Ort stark protestantisch geprägt und wurde erst 1784 wieder eine eigene Pfarre. 1906 wird der Ort an das Eisenbahnnetz angeschlossen, der Eisenbahnverkehr aber 1986 wieder eingestellt.[3]

Einwohnerentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ortskapelle Kleingerungs
  • Katholische Pfarrkirche Martinsberg hl. Martin
  • Pranger Martinsberg
  • Ortskapelle Kleingerungs hl. Anna
  • Meteorstation Martinsberg des Österreichischen Astrovereins bei Oed
  • Sternwarte Orion
  • Edlesbergersee: Westlich von Martinsberg im Gemeindeteil Edlesberg befindet sich der Edlesbergersee (seltener auch Edlesbergerteich genannt). Dieser stellt ein Naherholungsgebiet und Fischreservat dar. Zusammen mit dem Hanslteich, dem Kampleitenteich und Reitzendorferteich wurde der 13,67 Hektar große Teich unter Anton Freiherr von Seldern Mitte des 18. Jahrhunderts angelegt, um als Wasserspeicher für die Holzschwemme im Weitenbach zu fungieren.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden sechzig im Haupt- und vierzig im Nebenerwerb geführt. Im Produktionssektor waren fast drei Viertel der Beschäftigten im Baugewerbe tätig. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren der Handel mit 56 Erwerbstätigen und die sozialen und öffentlichen Dienste mit 41 Erwerbstätigen (Stand 2011).[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 106 132 114 115
Produktion 16 12 144 166
Dienstleistung 39 33 128 124

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Verkehr

Bhf. Martinsberg-Gutenbrunn mit Dieseltriebwagen ÖBB 5042.14
  • Bahn: Der Ort bildete den Endpunkt der Lokalbahn Schwarzenau–Zwettl–Martinsberg, welche bis 1986 auch den Personenverkehr bediente. Danach wurde sie nur mehr für Gütertransporte (insbes. Holz, Abfallentsorgung sowie Heizöl) genutzt, 2014 wurden die Gleise endgültig abgetragen.
  • Industriebahn: Zwischen 1922 und 1933 existierte die Industriebahn Gutenbrunn–Martinsberg, diese führte vom Bahnhof Martinsberg zur Säge in Gutenbrunn.
  • Straße: Durch den Osten des Gemeindegebietes verläuft die Zwettler Straße B36, die von Ybbs nach Dobersberg führt.

Öffentliche Einrichtungen

In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten,[7] eine Volksschule, eine Mittelschule und eine Musikschule.[8][9]

Politik

BW

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 6 SPÖ.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 5 Unabhängige Wahlgemeinschaft – Liste Franz Ledermüller und 3 SPÖ.[10]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 5 Unabhängige Wahlgemeinschaft – Liste Franz Ledermüller und 3 SPÖ.[11]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 5 SPÖ und 3 Unabhängige Wahlgemeinschaft – Liste Gernot Mader.[12]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 4 SPÖ und 3 Unabhängige Wahlgemeinschaft – Liste Gernot Mader.[13]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP und 5 SPÖ.[14]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 3 SPÖ.[15]

Bürgermeister

  • bis 2010 Johann Höllrigl (ÖVP)
  • seit 2010 Friedrich Fürst (ÖVP)[16]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger der Gemeinde

  • 2015: Josef Rehberger[17]
Commons: Martinsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Martinsberg, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Januar 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Franz Eppel: Das Waldviertel, Wien 1963
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Martinsberg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Januar 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Martinsberg, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Januar 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Martinsberg, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Januar 2021.
  7. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 3. Oktober 2020.
  8. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 28. September 2020.
  9. Schule und Bildung. Martinsberg, abgerufen am 21. Januar 2023 (österreichisches Deutsch).
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Martinsberg. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 31. Dezember 2019.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Martinsberg. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 31. Dezember 2019.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Martinsberg. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 31. Dezember 2019.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Martinsberg. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 31. Dezember 2019.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Martinsberg. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 31. Dezember 2019.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Martinsberg. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 31. Januar 2020.
  16. Martinsberg. Abgerufen am 13. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
  17. Josef Rehberger erster Ehrenbürger von Martinsberg. In: meinbezirk.at. 11. Dezember 2015, abgerufen am 5. Dezember 2022.
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