Martin von Campe
Martin Victor Ascania von Campe (* 25. Mai 1866 in Bückeburg; † 26. Juli 1931 in Hannover)[1] war ein deutscher Jurist und Landeshauptmann der Provinz Hannover.[2]
Leben
Martin von Campe war der Sohn des Karl Heinrich Siegfried von Campe (* 30. März 1818 in Bückeburg; † 3. Februar 1879 ebenda) und der Klara Freiin von Uslar-Gleichen (* 28. Mai 1829 in Hannover; † 10. Februar 1882 in Ilten). Er wurde in der Bückeburg geboren,[3] der seinerzeitigen Residenzstadt des Fürstentums Schaumburg-Lippe, wenige Wochen, bevor im Deutschen Krieg und nach der Schlacht bei Langensalza das umliegende Königreich Hannover durch Preußen annektiert wurde und dadurch als „Provinz Hannover“ Teil des preußischen Staates wurde.[4] In ebendieser preußischen Provinz durchlief Martin von Campe nach seinem Jurastudium in mehr als 35 Jahren die Beamtenlaufbahn in der Verwaltung des preußischen Staates und zuletzt als Landeshauptmann der Provinz Hannover.[2]
Um 1929 ließ der Landeshauptmann sein Porträt durch den hannoverschen Maler August Heitmüller zeichnen und sich als vielseitig interessierten und freundlichen Menschen darstellen.[2] So wurde er – nachdem 1927 auf Initiative von Friedrich Tewes der Abriss des Geburtshauses von Wilhelm Busch in Wiedensahl verhindert worden war – Erster Vorstandsvorsitzender der dort am 24. Juni 1930 gegründeten Wilhelm-Busch-Gesellschaft.[5] Bei der Vorstandsarbeit standen ihm Landeskirchenrat Walther Lampe, Emil Conrad, Landessyndikus Otto Levin und Provinzialkonservator Heinrich Siebern zur Seite.[6]
Am 12. Mai 1931 wurde von Campe die Ehrenbürgerwürde der Technischen Hochschule Hannover verliehen.[7]
Schriften
- Sechzig Jahre Hannoversche Provinzialverwaltung, 383 Seiten mit Abbildungen und einem Vorwort von Martin von Campe, herausgegeben vom Landesdirektorium, Hannover: Göhmannsche Buchdruckerei, 1928
Literatur
- o.V.: Landeshauptmann Dr. jur. von Campe. In: Hannoversche Köpfe aus Verwaltung, Wirtschaft, Kunst und Literatur, Bd. 1. Verlag H. Osterwald, Hannover (o. D., um 1929), o. S. (August Heitmüller zeichnete die Köpfe. Wilhelm Metzig entwarf die Gesamtausstattung des Werkes.)
- Eike Christian Hirsch: Martin von Campe (1866–1931) ..., in: Persönlichkeiten, die unsere Geschichte geprägt haben, Broschüre, hrsg. von den VGH Versicherungen, [o. O., o.D], S. 22f.
Weblinks
- Martin Victor Ascania VON CAMPE und Familie in der genealogischen Datenbank des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Martin Victor Ascania VON CAMPE und Familie in der genealogischen Datenbank des Vereins für Computergenealogie
- N.N.: Landeshauptmann Dr. jur. von Campe. In: Hannoversche Köpfe aus Verwaltung, Wirtschaft, Kunst und Literatur, Bd. 1, Verlag H. Osterwald, Hannover 1929. (Der Maler August Heitmüller zeichnete die Köpfe. Wilhelm Metzig entwarf die Gesamtausstattung des Werkes. Die Texte haben keine Autoren-Nennung, im Buch sind keine Seitenzahlen oder ein Inhaltsverzeichnis angegeben)
- Jens Kästner-Brandes, Wulf v. Restorff: Martin von Campe / männlich 1866 - 1931 auf der Seite schlossarchiv.de des Institut für Genealogie und Heraldik in der Version vom 20. Januar 2016
- Klaus Mlynek: Deutscher Krieg 1866. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 130.
- Hugo Thielen: Wilhelm-Busch-Gesellschaft. In: Stadtlexikon Hannover, S. 678f.
- Gisela Vetter-Liebenow (Verantw.): Die Gründung der Wilhelm-Busch-Gesellschaft 1930 (Memento des vom 21. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Seite des Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst in der Version vom 20. Januar 2016
- Christian-Alexander Wäldner: Die Technische Hochschule Hannover und der Entzug akademischer Titel in der NS-Zeit. Ergebnisse hannöverscher Vorgänge unter der Berücksichtigung des Falles Walter Dux ( = Geschichte, Bd. 122), zugleich Masterarbeit 2012 an der Universität Hannover, Berlin; Münster: Lit, 2012, ISBN 978-3-643-11908-7, S. 118; online über Google-Bücher