Martin Neuhaus

Martin Neuhaus (* 21. April 1975 in Berlin-Pankow) ist ein deutscher Schauspieler, Sänger und Regisseur.

Martin Neuhaus beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2016

Leben

Martin Neuhaus wuchs in den Ost-Berliner Stadtteilen Oberschöneweide und Friedrichshagen auf und studierte zunächst Gesang an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, bevor er ins mecklenburgische Feldberg zog. Dort arbeitete er als Fährmann und Gastwirt, initiierte die Carwitzer Sommerkonzerte und gründete das Hotel Haus Seenland.

Nach prägenden Theaterbesuchen nahm er ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig auf, das er mit Diplom abschloss. In der Spielzeit 2003/2004 war er am Deutschen Nationaltheater Weimar beschäftigt, bevor er für vier Spielzeiten an das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin ging. Er arbeitete unter anderem mit den Theaterregisseuren Katja Paryla, Hartmut Wickert, Friedo Solter, Thomas Thieme, Alexander Lang, Matthias Brenner, Claudia Bauer, Peter Dehler, Patrick Wengenroth, Alice Buddeberg, Sascha Hawemann und Martin Nimz.

Martin Neuhaus war Mitbegründer der Schweriner Theatershow Spätschicht[1] und der daraus hervorgegangenen Spielstätte werk3. Seit Sommer 2008, nach der Arbeit am selbst inszenierten Monolog Rum und Wodka[2] von Conor McPherson, arbeitete Martin Neuhaus freiberuflich vor allem für Film und Fernsehen. Seine Inszenierung Sommer in der Hölle am Landestheater Marburg wurde zu den Hessischen Theatertagen 2009 eingeladen.[3]

In der ARD-Serie Dating Daisy spielte er den Gastwirt Adam.[4]

Er war auch im Musikvideo Partypiepel von Kai Lüftner zu sehen.[5]

Der mittellange Film Route B96, bei dem er als Schauspieler mitwirkte, erhielt 2016 den Publikumspreis des Filmfestival Max Ophüls Preis und den Studio Hamburg Nachwuchspreis. Der mittellange Film Gabi, bei dem er in einer Hauptrolle zu sehen war, eröffnete bei der Berlinale 2017 die Sektion Perspektive Deutsches Kino und gewann den Deutschen Kurzfilmpreis 2017.[6]

Seit 2016 ist er auch wieder im Mecklenburgischen Staatstheaters zu sehen.[7][8] So spielte er zum Beispiel den Dorfrichter Adam in Der zerbrochne Krug.[9] Ebenfalls in Schwerin zu sehen war er in der Stückfassung des Romans Ab jetzt ist Ruhe von Marion Brasch. Die Inszenierung zählte für die Kritiker von Deutschlandradio Kultur zu den zehn herausragendsten Inszenierungen des Theaterjahres 2016.[10]

Neuhaus war mehrfach Gast der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, so arrangierte er zum Beispiel 2018 einen Abend im Plenarsaal des Landtages.[11]

Er ist Initiator der Wiederbelebung des Säulengebäudes – der historischen Markthalle Schwerins –, in der er auch eine Kneipe betreibt.[12]

Für die Initiative Musikklub – von Mai bis September immer dienstags stattfindende Straßenmusikkonzerte auf dem Schweriner Marktplatz[13][14] – erhielt er den Kulturpreis der Landeshauptstadt Schwerin.[15]

Ebenfalls ehrenamtlich engagiert sich Neuhaus seit 2019 als Mitglied der Schweriner Stadtvertretung für die Partei Bündnis 90/Die Grünen.[16][17]

Neuhaus lebt in Schwerin und Feldberg. Er ist Vater eines Sohnes und einer Tochter.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

  • 2004: Förderpreis für Schauspielstudierende der Bundesministerin für Bildung und Forschung, erster Ensemblepreis an Studierende der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig, Studio Weimar (Christian Apel, Puja Behboud, Lea Draeger, Gina Henkel, Martin Klemm, David Kramer, Martin Neuhaus, Petra Schmidt-Schaller; Inszenierung: Olaf Hilliger) für Zeit zu lieben Zeit zu sterben von Fritz Kater beim Theatertreffen in Hannover der Ständigen Konferenz Schauspielausbildung[18]
  • 2006: Conrad-Ekhof-Sonderpreis des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin
  • 2022: Kulturpreis der Landeshauptstadt Schwerin[19] für die Initiative Musikklub

Einzelnachweise

  1. Kritik der Schweriner Volkszeitung vom 29. Januar 2008
  2. Stückbeschreibung des Mecklenburgischen Staatstheaters
  3. Sommer in der Hölle am Landestheater Marburg
  4. Martin Neuhaus ist Adam. Daserste.de zu Dating Daisy.
  5. „Partypiepel“ Martin Neuhaus: So geht „Kinderpunk“. Spot on news/Focus.de, 26. Mai 2015.
  6. http://m.gala.de/stars/interview/martin-neuhaus--die-berlinale-ist-das-groesste--21311654.html
  7. Sebastian Kabst: Schauspieler Martin Neuhaus in Schwerin: „Ich bin Rückkehrer, und zwar bewusst“. In: svz.de. 6. April 2019, abgerufen am 5. März 2024.
  8. https://www.mecklenburgisches-staatstheater.de/mensch/martin-neuhaus.html
  9. HOka: Fällt er in den Graben... | SVZ. In: svz.de. 27. September 2016, abgerufen am 5. März 2024.
  10. Theater - Die besten Inszenierungen 2016. In: deutschlandradiokultur.de. 4. Oktober 2020, abgerufen am 11. März 2024.
  11. https://www.kultur-mv.de/kunst-kultur/musik/unerhoerte-orte-plenarsaal.html
  12. Unbekannte Überschrift. In: ndr.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. März 2024.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ndr.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  13. TV:SCHWERIN: musiKKlub am 15.08.2023 auf YouTube, 18. August 2023, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 1:21 min).
  14. https://www.kultur-mv.de/veranstaltungen/musikklub-2.html
  15. https://www.schwerin.de/kultur-tourismus/kunst-kultur/information-foerderung/kulturfoerderung/kunst-und-kulturpreis-der-stiftung-der-sparkasse-mecklenburg-schwerin/.
  16. Wähle Martin Neuhaus | #GRNSN | Schwerin GRÜNE SCHWERIN. In: GRÜNE SCHWERIN. Abgerufen am 8. April 2020.
  17. https://bis.schwerin.de/kp0050.asp?smcred=4&__kpenr=2068
  18. Klaus Witzeling, Hrsg.: Europäische Theaterakademie „Konrad Ekhof“ GmbH: Dokumentation, Theatertreffen Deutschsprachiger Schauspielstudierender und 15. Wettbewerb zur Förderung des Schauspielnachwuchses des Bundesministeriums für Bildung und Forschung der Bundesrepublik Deutschland, Hamburg 2004, S. 48, 49 u. 66 (PDF, 1,19 MB)
  19. TV:SCHWERIN: 230223 SPK Portrait Musikklub HD 015515 auf YouTube, 24. Februar 2023, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 1:56 min).
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