Martin Heuseler

Martin Heuseler (auch Martin(us) Heussler, Heusler; † 14. Mai 1555 in Dresden) war ein sächsischer Jurist, Dresdner Ratsherr und Bürgermeister.

Leben

Wirken als Stadtschreiber, Ratsherr und Bürgermeister

Martin Heuseler studierte, wahrscheinlich an der Leipziger Universität, Jura und war Doktor beider Rechte. 1526 wurde er in Dresden zum Oberstadtschreiber bestellt, womit ihm neben der Erstellung amtlicher Urkunden und Dokumente auch die Erledigung aller juristischen Aufgaben des Rates oblag. 1540 ist er als Oberstadtschreiber und Syndikus in den Urkunden erwähnt. Drei Jahre später übergab er das Amt an Jobst Kettwig, der später ebenfalls Dresdner Bürgermeister wurde.

Ab 1539 gehörte Heuseler dem Dresdner Rat an und ist als licenciat in den Ratsakten verzeichnet. 1546 wurde er in das Amt des Kämmerers berufen und war 1554 regierender Bürgermeister. Im Folgejahr verstarb er in Dresden, die Regulierung seines Nachlasses findet sich im Ratsbuch von 1557.

Wirken als Brückenmeister

Neben seiner Ratstätigkeit war Martin Heuseler auch Brückenmeister der steinernen Elbbrücke und für deren Instandhaltung und notwendige Baumaßnahmen zuständig. In seiner Amtszeit erfolgten 1547 umfangreiche Erneuerungsarbeiten, bei denen noch vorhandene hölzerne Bauteile durch steinerne ersetzt wurden. Die Finanzierung übernahm dabei die ihm unterstellte Brückenamtskasse, das Baumaterial wurde vom Kurfürsten zur Verfügung gestellt.[1] Zu Ehren des Landesherren Moritz von Sachsen wurde zudem auf Altendresdner Seite ein Triumphbogen auf der Brücke errichtet.[2]

Der Überlieferung nach befand sich auf der Brücke bis zu deren Abbruch und Neubau 1727 ein Stein mit Schild und der Abbildung einer Schnecke sowie den Buchstaben D.O.D.A. Diese bedeuteten in deutscher Übersetzung ich gebe, gieb Du auch bzw. wie Du mir, so ich Dir, womit Heuseler als Stifter dieses Gedenksteins auf die herrschenden politischen Verhältnisse in Sachsen Bezug nahm. Römische Jahreszahlen und die Initialen M. H. L. (= Martin Heuseler Licenciat) erinnerten an den von ihm geleiteten Umbau der Elbbrücke.[3]

Literatur

  • Sieglinde Richter-Nickel: Der ehrwürdige Rath zu Dresden, in: Dresdner Geschichtsbuch Nr. 5, Stadtmuseum Dresden (Hrsg.); DZA Verlag für Kultur und Wissenschaft, Altenburg 1999, ISBN 3-9806602-1-4.
  • Otto Richter: Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Stadt Dresden, Band 1, Verlag W. Baensch, Dresden 1885.

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Schäfer: Chronik der Dresdener Elbbrücke, nebst den Annalen der größten Elbfluthen von der frühesten bis auf die neueste Zeit. Adler & Dietze, Dresden 1848, S. 35 f. (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  2. Martin Bernhard Lindau: Geschichte der Haupt- und Residenzstadt Dresden, Band 1, Verlag R. Kuntze, 1859, S. 492.
  3. Der Stein auf der Dresdner Brücke. In: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Verlag Schönfeld, 1855, S. 79/80.
VorgängerAmtNachfolger
Michel Wedelich (1553)Bürgermeister von Dresden
1554
Andreas Pfeilschmidt (1555)
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