Marklowice Górne

Marklowice Górne (deutsch Ober Marklowitz[1]) ist eine Ortschaft mit einem Schulzenamt der Gemeinde Zebrzydowice im Powiat Cieszyński der Woiwodschaft Schlesien, Polen.

Marklowice Górne
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Marklowice Górne (Polen)
Marklowice Górne (Polen)
Marklowice Górne
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Schlesien
Powiat: Cieszyn
Gmina: Zebrzydowice
Fläche: 464 km²
Geographische Lage: 49° 53′ N, 18° 35′ O
Einwohner: 1018 (2008)
Postleitzahl: 43-410
Telefonvorwahl: (+48) 32
Kfz-Kennzeichen: SCI



Ortsmitte

Geographie

Marklowice Górne liegt im Ostrauer Becken (Kotlina Ostrawska),[2] am Piotrówka etwa 35 Kilometer westlich von Bielsko-Biała und 55 Kilometer südlich von Katowice im Powiat (Kreis) Cieszyn.

Das Dorf hat eine Fläche von 464 Hektar.[3]

Nachbarorte sind die Stadt Jastrzębie-Zdrój im Norden, Zebrzydowice im Osten, Tschechien im Westen (Petrovice u Karviné/Dolní Marklovice).

Geschichte

Das Dorf liegt im Olsagebiet (auch Teschener Schlesien, polnisch Śląsk Cieszyński).

Der Ort wurde um 1305 im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis (Zehntregister des Bistums Breslau) erstmals urkundlich als „Item [in] Marclowitz debent esse triginta mansi“ erwähnt.[4][5][6] Der Name ist patronymisch abgeleitet vom deutschen Vornamen Mark(e)l (≤ Markwart) mit dem typischen patronymischen Wortende -(ow)ice.[1]

Politisch gehörte das Dorf ursprünglich zum Herzogtum Teschen, dies bestand ab 1290 in der Zeit des polnischen Partikularismus. Seit 1327 bestand die Lehnsherrschaft des Königreichs Böhmen und seit 1526 gehörte es zur Habsburgermonarchie.

Im 15. Jahrhundert wurde Marklowice erstmals in zwei Teile geteilt: Marklowice Górne wurde erstmals im Jahre 1467 als wes wrchnye Marklowycze und später im Jahre 1590 als wes Horny Marklowicze erwähnt.[1] Deutliche Teilung entstand im 17. Jahrhundert.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurden sie ab 1850 zwei Gemeinde in Österreichisch-Schlesien, Bezirk Teschen (ab 1868 Freistadt) und Gerichtsbezirk Freistadt. Im späten 19. Jahrhundert wurden die Gemeinden verbunden mit etwa 960 ha. In den Jahren 1880–1910 stieg die Einwohnerzahl der Gemeinde Marklowice von 1194 im Jahr 1880 auf 1512 im Jahr 1910 an, es waren überwiegend polnischsprachige (zwischen 98 % und 99,6 %), deutschsprachige (18 oder 1,6 % im Jahre 1880) und tschechischsprachige (1 oder 1 % im Jahre 1890). Im Jahre 1910 waren 98,4 % römisch-katholisch, 13 (0,9 %) evangelisch, es gab 11 (0,7 %) Juden.[7][8]

1920, nach dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie und dem Ende des Polnisch-Tschechoslowakischen Grenzkriegs, wurde die Gemeinde geteilt, Marklowice Dolne kam zu Polen und Dolní Marklovice zu Tschechoslowakien. Unterbrochen wurde dies nur durch die Besetzung Polens durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Von 1975 bis 1998 gehörte Marklowice Górne zur Woiwodschaft Katowice.[9]

Baudenkmäler

Das Haus Nummer 24 ist ein Wehrhaus (Dwór obronny) im Stil der Spätrenaissance. Es wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts für die Teschener Herzogin Elisabeth Lukretia errichtet und im 18. und 19. Jahrhundert zu einem Speicher umgebaut.[10]

Commons: Marklowice Górne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Robert Mrózek: Nazwy miejscowe dawnego Śląska Cieszyńskiego. Uniwersytet Śląski w Katowicach, 1984, ISSN 0208-6336, S. 114 (polnisch).
  2. Marcin Żerański: Śląsk Cieszyński od Bielska-Białej do Ostrawy. Przewodnik turystyczny. Pracownia na Pastwiskach, Cieszyn 2012, ISBN 978-83-933109-3-7, S. 264 (polnisch).
  3. Gmina Zebrzydowice: Sołectwo Marklowice Górne. 31. Dezember 2010, archiviert vom Original am 12. April 2015; abgerufen am 2. Juni 2015 (polnisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hazlach.pl
  4. Idzi Panic: Śląsk Cieszyński w średniowieczu (do 1528). Starostwo Powiatowe w Cieszynie, Cieszyn 2010, ISBN 978-83-926929-3-5, S. 297–299 (polnisch).
  5. Wilhelm Schulte: Codex Diplomaticus Silesiae T.14 Liber Fundationis Episcopatus Vratislaviensis. Breslau 1889, ISBN 978-83-926929-3-5, S. 110–112 (online).
  6. Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis. Abgerufen am 24. August 2014 (Latein).
  7. Kazimierz Piątkowski: Stosunki narodowościowe w Księstwie Cieszyńskiem. Macierz Szkolna Księstwa Cieszyńskiego, Cieszyn 1918, S. 273, 290 (polnisch, opole.pl).
  8. Ludwig Patryn: Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in Schlesien. Hrsg.: Statistisches Amt des schlesischen Landesausschusses, Troppau 1912, S. 19.
  9. Dz.U. 1975 nr 17 poz. 92 (polnisch) (PDF-Datei; 783 kB).
  10. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 247.
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