Marine-Flakschulen (Kriegsmarine)

Für die Ausbildung von Marinepersonal der Kriegsmarine bzgl. Marine-Flak wurde 1941 erst zwei, dann 1943 weitere sechs Marine-Flakschulen eingerichtet.

Marine-Flakschule I

Im September 1941 wurde durch die Umbenennung der Flugabwehrschule in Swinemünde die Marine-Flakschule I das erste Mal eingerichtet. Die Unterstellung erfolgte unter die Artillerie-Inspektion. Die Marine-Flakschule I hatte eine Wettkampfgemeinschaft und trat als WKG Marine-Flakschule Swinemünde im Fußball in der Gauliga Pommern an.

Im Oktober 1943 wurde die Schule in sieben selbstständige Marine-Flakschulen geteilt und zugleich der Kommandeur zum Höheren Kommandeur der Marineflak- und Küstenartillerieschulen ernannt.

Im Oktober 1943 wurde eine Marine-Flakschule I in Usedom aufgestellt. Hierfür wurde die ehemalige 1. Abteilung (schwere Bordflak) der aufgelösten Marine-Flakschule I in Swinemünde herangezogen. Ab diesem Zeitpunkt war bis Kriegsende die Warendorp als E-Meß-Schulboot der Marine-Flakschule I zugeordnet.

Gliederung

  • Abteilung 1 (schwere Bordflak)
  • Abteilung 2 (schwere Landflak)
  • Abteilung 3 (leichte Flak)
  • Abteilung 4 (Flakscheinwerfer und Horchausbildung)
  • Abteilung 5 (Funkmeß)
  • Abteilung 6 (Artillerietechnik)
  • Abteilung 7 (Unterseebootflak)

Kommandeure

Marine-Flakschule II

Zeitgleich mit der Marine-Flakschule I wurde im September 1941 in Dax in Südfrankreich die Marine-Flakschule II eingerichtet. Die Unterstellung erfolgte anfangs fachlich unter den Inspekteur des Bildungswesens bzw. Kommandant der Seeverteidigung Gascogne.

Als im August 1944 Südfrankreich geräumt werden musste, bildete die ehemalige Marine-Flakschule II unter deren ehemaligen Kommandeur das Marine-Regiment Gebauer der Marinebrigade Weber.

Gliederung

  • Scheinwerfer-Lehr-Batterie
  • schwere Flak-Lehr-Batterie
  • 1. bis 4. leichte Flak-Lehr-Batterie

Kommandeure

  • Korvettenkapitän Klaus Bahr: von September 1941 bis Dezember 1941 in Vertretung, anschließend als Stabsoffizier zur Marine-Flakschule I und später Kommandeur des Festungs-Alarm-Regiment 5 der Festungs-Division Swinemünde
  • Kapitän zur See Max Gebauer: von Dezember 1941 bis zur Auflösung im August 1944, anschließend bis zu seiner Kriegsgefangenschaft im September 1944 Kommandeur des Marine-Regiments Gebauer der Marinebrigade Weber

Marine-Flakschule III

Die Marine-Flakschule III wurde erst im Oktober 1943 in Misdroy aufgestellt. Dabei wurde die 3. Abteilung (leichte Flak an Bord und Land) der Marine-Flakschule I für die Aufstellung herangezogen. Die Unterstellung erfolgte unter die Artillerie-Inspektion.

Im Januar 1945 wurde die Marine-Flakschule III aufgelöst und das Personal für die Aufstellung der Festungs-Division Swinemünde, u. a. für das Festungs-Alarm-Regiment 2, herangezogen.

Kommandeur war der Korvettenkapitän Willi Jahn.

Marine-Flakschule IV

Zeitgleich mit der Einrichtung von weiteren Marine-Flakschulen wurde im Oktober 1943 auf Usedom in Neuendorf aus der 4. Abteilung (Flakscheinwerfer- und Horchausbildung) der Marine-Flakschule I die Marine-Flakschule IV aufgestellt. Die Unterstellung erfolgte unter die Artillerie-Inspektion.

Im Januar 1945 wurde die Marine-Flakschule IV aufgelöst und das Personal für die Aufstellung der Festungs-Division Swinemünde, u. a. für das Festungs-Alarm-Regiment 4, herangezogen.

Kommandeur war der Korvettenkapitän (MA) Otto Koertge, vorher Lehrgangsleiter an der Marine-Flakschule I.

Marine-Flakschule V

Zeitgleich mit der Einrichtung von weiteren Marine-Flakschulen wurde im Oktober 1943 in Swinemünde aus der 5. Abteilung (Funkmeßausbildung) der Marine-Flakschule I die Marine-Flakschule V aufgestellt. Die Unterstellung erfolgte unter die Artillerie-Inspektion.

Im Januar 1945 wurde die Marine-Flakschule V aufgelöst und das Personal für die Aufstellung der Festungs-Division Swinemünde, u. a. für das Festungs-Alarm-Regiment 5, herangezogen.

Kommandeur war der Fregattenkapitän/Kapitän zur See Adolf Freiherr von Wieser. Von Wieser war zugleich Bataillonskommandeur bzw. Kommandeur des Marine-Regiments von Wieser.

Marine-Flakschule VI

Zeitgleich mit der Einrichtung von weiteren Marine-Flakschulen wurde im Oktober 1943 in Wesel aus der 6. Abteilung (Artillerietechnische Ausbildung) der Marine-Flakschule I die Marine-Flakschule VI aufgestellt. Die Unterstellung erfolgte unter die Artillerie-Inspektion.

Im Oktober 1944 wurde die Marine-Flakschule VI im Raum Swinemünde nach Ückeritz verlegt.

Im Januar 1945 wurde die Marine-Flakschule VI aufgelöst und das Personal für die Aufstellung der Festungs-Division Swinemünde herangezogen.

Kommandeure

  • Korvettenkapitän (MA)/Fregattenkapitän (MA) Max Krämer[1]: von 1943 bis Mai 1944, später Kommandeur von Marine-Artillerie-Abteilungen
  • Korvettenkapitän (W) Hermann Stetter: von Juni 1944 bis zur Auflösung im Januar 1945

Marine-Flakschule VII

Zeitgleich mit der Einrichtung von weiteren Marine-Flakschulen wurde im Oktober 1943 in Swinemünde aus der 7. Abteilung (Unterseebootflak) der Marine-Flakschule I die Marine-Flakschule VII aufgestellt.

Im Januar 1945 wurde die Marine-Flakschule VII aufgelöst und das Personal für die Aufstellung der Festungs-Division Swinemünde herangezogen.

Kommandeur war der Korvettenkapitän Heinrich Kamper.

Marine-Flakschule VIII

Zeitgleich mit der Einrichtung von weiteren Marine-Flakschulen wurde im Oktober 1943 im Raum Swinemünde in Zempin aus der 2. Abteilung (schwere Landflak) der Marine-Flakschule I die Marine-Flakschule VIII aufgestellt. Die Unterstellung erfolgte unter die Artillerie-Inspektion.

Im Januar 1945 wurde die Marine-Flakschule VIII aufgelöst und das Personal für die Aufstellung der Festungs-Division Swinemünde herangezogen.

Kommandeure

  • Fregattenkapitän Wolff Freiherr von Lupin: von Oktober 1943 bis November 1943, vorher Lehrgruppenleiter schwere Landflak an der Marine-Flakschule I
  • Korvettenkapitän (MA) d. R. Ernst-August Hartmann[2]: von November 1943 bis Mai 1945

Literatur

  • Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939–1945. Band 2, 1956, diverse Seiten.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Zweiter Band, 1965, Biblio-Verlag, Mittler & Sohn, S. 62, 133, 201, 266, 313.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Dritter Band, 1965, Biblio-Verlag, Mittler & Sohn, S. 37, 75, 115.

Anmerkungen

  1. Dr. med. dent.
  2. Dr. med.
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