Marietta Meade

Marietta Meade (* 8. Dezember 1956; eigentlich Ora Simcha Mead) ist eine belgisch-US-amerikanische Schauspielerin, Synchronsprecherin, Übersetzerin und Buchautorin.

Marietta Meade (2010)

Schauspielerin

Ab ihrem sechsten Lebensjahr nahm Meade Ballettunterricht. Ihr Schauspieldebüt gab sie (unter dem Namen Marietta Schupp) mit sieben Jahren neben Heidi Brühl im Deutschen Theater München in dem Musical Annie Get Your Gun. Es folgten zahlreiche Auftritte in TV-Werbespots.

Mit 16 Jahren erhielt sie als Schülerin des US-Choreographen und Tänzers Bill Milié ein Stipendium der Stadt München als bestes Tanz-Nachwuchstalent. Sie ist ausgebildete Tänzerin in den Bereichen klassisches Ballett, Jazztanz, Stepptanz und Flamenco. Zu ihren Lehrern gehören Larry Fuller (New York), Gordon Coaster (Zürich), Birgitta Trommler (München), Yella Colombo (Zürich), Richard Demi (Paris), Zoe Sealy (Minneapolis). Ebenso hat sie eine abgeschlossene Gesangs- und Musicalausbildung.

Im Jahr 1972 stand Meade (als Marietta Schupp) als Filmtochter von Peter Alexander in Hauptsache Ferien vor der Kamera (Regie: Peter Weck). Im selben Jahr drehte sie Divorce His, Divorce Hers mit Elizabeth Taylor und Richard Burton. Es folgten weitere Rollen in Mein Leben selber bestimmen (Regie: Peter Schulze-Rohr), Two Women (Regie: Carl Schenkel), Härte 10 (mit Wolfgang Kieling, Regie: Gordon Fleming), 2 Finger einer Hand (mit Ferdy Mayne, Regie: Georg Marischka), Der Alte (Regie: Vadim Glowna und Zbyněk Brynych), Mutters Courage (Regie: Michael Verhoeven), Das Verkehrsgericht (Regie: Bruno Jantos), Ehen vor Gericht (Regie: Ruprecht Essberger), Kommissar Zufall (Regie: Christian Kühn) und Streit um drei (Regie: Hartwig van der Neut). Sie arbeitete zudem mit Regisseuren wie Tom Toelle, Harald Philipp, Waris Hussein, Robert Chetwyn und Volker Vogeler.

Meade stand des Weiteren in den USA mit Sir Peter Ustinov in dem von ihm verfassten Theaterstück Beethoven’s Tenth auf der Bühne (Rolle: Countess Giulietta Guiccardi), 1983–1984.

In den Fernsehserien Onkel Bräsig (Regie: Hermann Leitner, Stanislav Barabáš), Achtung Zoll! (Regie: Hermann Leitner) und Sankt Pauli Landungsbrücken (Regie: Dieter Wedel) und Der Alte (z.B.1988, Folge 125, Regie: Theodor Grädler, 1996, Folge 219, Regie: Vadim Glowna) trat sie ebenfalls auf.

Modell

Von 1962 bis 1984 war Meade auch als Fotomodell tätig.

Synchronsprecherin

Zu Marietta Meades bekanntesten Sprechrollen gehörte die von Jane Seymour gespielte Dr. Michaela „Mike“ Quinn in der Serie Dr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft. Auch sprach sie mehrfach für Geena Davis (unter anderem in den drei Stuart-Little-Filmen) und Tilda Swinton.

Marietta Meade (rechts) mit Jane Seymour in Sarasota, Florida

Wendie Malick

Tilda Swinton

Geena Davis

Jane Seymour

  • 1993–1998: als Dr. Michaela "Mike" Quinn in Dr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft
  • 1995: als Jane Seymour in Die Nanny
  • 1998: als Anna Robinson in Allein auf der Pirateninsel
  • 1998: als Chris Winslow Whitney in Geborgtes Glück
  • 2001: als Kathy Robbins in Blackout – Terror im Dunkeln

Filme (Auswahl)

Serien (Auswahl)

Meade war zudem die deutsche Synchronstimme von: Julie Haggerty, Amanda Plummer, Sela Ward, Melissa Gilbert, Barbara Stanwyck, Rebecca de Mornay, Vanessa Williams, Donna Reed, Marisa Berenson, Dyann Cannon, Kate Capshaw, Rae Dawn Chung, Virginia Madsen und Mary Elisabeth Mastrantonio. Sie synchronisierte auch Siv (Ylva Lööf), die Frau des Pastors, im Film Wie im Himmel.

Meade ist zudem die deutsche, englische und italienische Stimme des BMW-Navigationssystems CARIN.

Sprachkurse

Aufgrund ihrer Vielsprachigkeit – sie spricht Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Niederländisch und Hebräisch – hat Meade eine Vielzahl an Sprachkursen in den Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch und Spanisch aufgenommen; ebenso Sprachkurse auf Deutsch für das Goethe-Institut. Auch hat Meade mehrere Audio-Bücher gesprochen und zahlreiche Hörspiele aufgenommen.

Übersetzerin

Unter ihrem seinerzeit bürgerlichen Namen Ora S. James stellte Meade folgende Übersetzungen her für den britischen Journalisten Phillip Day und dessen Verlag Credence Publications, dessen europäisches Hauptbüro sie von 2000 bis 2006 leitete:

  • Cancer: Why We’re Still Dying to Know the Truth (deutscher Titel: Stahl, Strahl, Chemo und Co.: Vom langen Ende eines Schauermärchens)
  • Health Wars (deutscher Titel: Der Kampf um die Gesundheit; Meade zeichnet auch verantwortlich als Co-Produzentin des gleichnamigen Videos)
  • Food For Thought (deutscher Titel: Freche Rüben und helle Birnen)

Weiterhin hat Meade zahlreiche Übersetzungen für Synchronbücher hergestellt.

Buchautorin

Als Ora S. James zeichnet Meade zudem als Co-Autorin des Buches Tatwaffe Handy - das (un-)heimliche Legat verantwortlich, das sie zusammen mit ihrem verstorbenen Ehemann David R. James verfasste (2004). Die von ihr bearbeitete Übersetzung ins Englische lautet A Handy Way to Cook Your Brain – What’s the Damage?. Die von Meade bearbeitete, gekürzte Neuauflage erschien unter dem Titel Cellular Radiation: Is This Our Next Titanic? (2009).

Prosa und Lyrik

In der Prosasammlung Fish, Sin and Moon stellte Meade eine Auswahl ihrer Prosa und Lyrik aus den Jahren zwischen 1997 und 2008 vor.

Persönliches

Von 1986 bis 1995 war Meade mit dem renommierten belgischen Fotokünstler und Fotojournalisten Jean-Marie Albert Bottequin verheiratet. Aus dieser Ehe stammen die gemeinsamen Kinder Ezra (geb. 1988), Avital (geb. 1989) und Ayalah (geb. 1992). Von 2001 bis 2009 war Meade mit dem britischen Ernährungs- und Gesundheitsberater David R. James verheiratet. Seit 2009 ist Meade, die in den USA lebt, mit dem US-Finanzberater Michael L. Murphy verheiratet.

Sonstiges

Seit 2009 ist Meade Präsidentin der Firma eSmog-Responders, Inc., die sich mit Informationen und Produkten zum Thema Elektrosmog (Esmog) befasst.

Commons: Marietta Meade – Sammlung von Bildern
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