Marienklausensteg
Der Marienklausensteg ist eine Fußgängerbrücke in München. Sie wurde 1997 an Stelle einer baufällig gewordenen Holzbrücke errichtet und führt auf der Höhe der Marienklause über die Isar auf den Damm des Isar-Werkkanals, auf dem sich nur wenige Meter nördlich des Stegs eine der beiden Wachstationen der Wasserwacht „Isarrettung“ befindet. Von dem Damm aus gelangt man über eine zweite, ältere Stahlbetonbrücke mit Kanalschleuse über den Isar-Werkkanal nach Westen auf das Gelände der Floßlände und zum Campingplatz im Stadtteil Thalkirchen. Südwestlich dieser Kanalbrücke liegt der Hinterbrühler See.
Marienklausensteg | ||
---|---|---|
Nutzung | Fußweg | |
Querung von | Isar | |
Ort | München | |
Konstruktion | Profilstahl und Beton | |
Eröffnung | 1997 | |
Lage | ||
Koordinaten | 48° 5′ 32″ N, 11° 33′ 0″ O | |
|
Baugeschichte
Der erste Steg an dieser Stelle stammte von 1887. 1928/29 erfolgte ein Neubau, wieder aus Holz.[1]
Der heutige Steg wurde vom Münchner Architekten Felix Schürmann entworfen, die Tragwerksplanung erledigte das Ingenieurbüro Lothar Fritsche in Deggendorf. Sie erhielten 1999 den BDA Preis Bayern. Unter der Bauherrschaft der Landeshauptstadt München entstand ein einfaches und zweckmäßiges Brückenbauwerk, das durch einen leichten Versatz in der Wegeführung eine Aufweitung aufweist, die beim Überqueren des Flusses zum Verweilen und Betrachten des Flusslaufes und der renaturierten Isarauen einlädt. An dieser Versatzstelle zweigt zusätzlich ein zweiter, schmaler Stichsteg in Flussrichtung nach Norden von der Brücke ab und führt zu einem Aussichtspunkt auf der älteren Trennmauer, durch die die Flossrutsche am östlichen Ufer von der Staustufe im Flussbett abgeteilt wird. Die schwingende Konstruktion dieses Stichsteges und sein transparenter Gitterrostbelag bieten ein besonderes Erlebnis des bewegten Wassers darunter.
Die Brückenkonstruktion ist der Aufgabe entsprechend einfach gehalten: Schmale Betonpfeilerscheiben tragen schwebend über filigranen Spreizarmen einen vierachsigen Überbau aus geschweißten Doppel-Flanschprofilen. Die Konstruktionshöhen dieser Träger wurden der statischen Beanspruchung angepasst. Der Belag des Hauptsteges besteht aus einfachen Eichenbohlen mit offenen Fugen. Die geschweißte Flachstahlkonstruktion der Geländer wird von handelsüblichen Stahlgittermatten getragen. Alle Widerlager und Pfeilerscheiben sind in Sichtbeton mit horizontaler, sägerauer Brettschalung ausgeführt.
Aus dem Isarkanal wird auf der westlichen Flussseite an einer Brückenschleuse seit 1906 der Auer Mühlbach ausgeleitet und in einem Düker, dessen Verlauf an der Kante des Wasserfalls ablesbar ist, unter der Isar hindurchgeführt. Einige Meter nördlich der Marienklause tritt er an der Grenze zum Tierpark wieder ans Tageslicht.
Literatur
- Nicolette Baumeister: Architektur neues München: Münchner Baukultur 1994–2004. Verlagshaus Braun, Berlin 2004, ISBN 3-935455-50-X, S. 114.
- Christine Rädlinger: Geschichte der Münchner Brücken. Hrsg.: Landeshauptstadt München, Baureferat. Verlag Franz Schiermeier, München 2008, ISBN 978-3-9811425-2-5.
Weblinks
Einzelnachweise
- Josef Bogner: Thalkirchen und Maria Einsiedel. In: Oberbayerisches Archiv, Band 107 (1982), S. 235–288, 273