Maria Wendt

Anna Luise Maria Wendt[1], auch Marie Wendt, (* 6. Mai 1876 in Bremerhaven; † 1. Juli 1961 in Leipzig) war eine deutsche Schauspielerin.

Franz Julius Schönfeld (1851–1932) mit Marie Wendt, Lustspielhaus (Berlin), aufgenommen 1906.

Leben

Maria Wendt war die Tochter des Schauspielers Gottfried August Carl Wendt. Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie bei Albert Steinrück. Ihre Karriere begann 1892 am Lobetheater, danach war sie 1893 in Posen, 1894 am Residenztheater in Berlin und ging 1895 erneut nach Breslau. In Breslau war sie auch von 1899 bis 1901 für zwei Spielzeiten fest engagiert. 1902 nahm sie ständigen Wohnsitz in Berlin, von wo sie Gastspielreisen unternahm.

Sie trat noch auf Bühnen in Berlin, Königsberg, Kiel und Essen auf, bevor sie für viele Jahre dem Ensemble der Städtischen Bühnen Leipzig angehörte, wo sie 1959 auch Ehrenmitglied wurde. Wendt galt als ausgezeichnete Charakter- und Mütterdarstellerin.

Ihr Filmdebüt gab sie wohl bereits 1913 in dem Stummfilm Eva mit Henny Porten in der Hauptrolle. Danach trat er sie erst nach dem Zweiten Weltkrieg in einigen DEFA-Filmen wieder vor die Kamera. Überzeugende späte Filmaufgaben hatte sie als altes Mütterchen in dem Märchenfilm Das Feuerzeug (1959) und als Ost-Umsiedlerin Helene Klimm in dem Zweiteiler Schlösser und Katen (1956/57).

Wendt, die nach Aussagen von Kollegen niemals altern wollte, machte sich in amtlichen Dokumenten um 19 Jahre jünger; als Geburtsjahr gab sie meist 1895 an.

Verheiratet war sie mit dem Schauspieler Rudolf Lettinger.

Filmografie (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Landesarchiv Berlin, Geburtsregister Standesamt Berlin VIIa, Nr. 1321/1902 der Tochter Käthe Erna Marie Lina Lettinger (gestorben 1904).

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 596 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Frank-Burkhard Habel, Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2002, ISBN 3-89602-391-8, S. 417.
  • Wilhelm Kosch (Hrsg.): Deutsches Theaterlexikon. Band VI. Weisbrod–Wolansky. De Gruyter, Berlin [u. a.]. Dezember 2008. Seite 3218. ISBN 978-3-908255-46-8
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.