Maria Gerhart

Maria Gerhart, auch Marie Gerhart, verheiratete Maria Gerhart-Gschwandtner (10. Juli 1890 in Wien29. November 1975 ebenda[1]) war eine österreichische Opernsängerin (Sopran).

Schallplatte von Maria Gerhart (Wien 1924)

Leben

Maria Gerhart absolvierte eine Ausbildung am Konservatorium in Wien. 1918 debütierte sie an der Volksoper Wien, 1919 an der Wiener Staatsoper (die offizielle Bezeichnung war damals Operntheater). Von 1923 bis 1939 war sie Ensemblemitglied der Staatsoper und verkörperte in dieser Zeit insgesamt 24 Rollen in 394 Vorstellungen.[2] Bei den Salzburger Festspielen sang die Künstlerin von 1926 bis 1933 tragende Rollen, vor allem die Königin der Nacht, aber auch Konstanze und Fiordiligi in Mozart-Opern sowie die Zerbinetta in Ariadne auf Naxos von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss. Als Konstanze „errang [sie] sich nach der ‚Marterarie‘ Beifall auf offener Szene“, wie die Neue Musikzeitung in einem Festspielbericht schreibt.[3] 1934 wurde sie an der Wiener Staatsoper mit dem Titel Kammersängerin ausgezeichnet.[1] Vom 1. November 1950 bis zum 30. September 1955 unterrichtete sie an der Wiener Musikakademie, zu ihren Schülern zählte unter anderem die Sopranistin Liselotte Maikl[4] und Maria von Guggenberg-Barska. 1970 wurde die Sängerin zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt.

Gerhart brillierte in den klassischen Koloraturpartien - Donizettis Lucia, Mozarts Konstanze und Königin der Nacht, Verdis Gilda, Strauss’ Sophie, Zerbinetta und Fiakermilli - sang aber auch lyrische Partien, wie die Fiordiligi, die Liu, den Oscar oder die Adina im L’elisir d’amore.

Gerhart war mit dem Korrepetitor und Dirigenten Rudolf Gschwandtner verheiratet.

Sie hinterließ Schallplatten für die Firma Odeon (Wien 1924), eine weitere Aufnahme existiert auf der kleinen Marke Tilophan (Wien, ca. 1931).

Rollen (Auswahl)

Donizetti:

Gluck:

  • Fatime in Der betrogene Kadi

Grosz:

  • Dorimene in Sganarell

Halévy:

Kienzl:

  • Die Herzogin in Don Quixote

Leoncavallo:

Meyerbeer:

Mozart:

Nicolai:

Pfitzner:

Puccini:

Richard Strauss:

Verdi:

Wagner:

Weber:

Quellen für das Rollenverzeichnis:[5][6]

Literatur

  • Elisabeth Th. Hilscher-Fritz: Gerhart, Maria. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
  • Alexander Rausch, Monika Kornberger: Maikl, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
  • Josef Kaut: Die Salzburger Festspiele 1920–1981. Mit einem Verzeichnis der aufgeführten Werke und der Künstler des Theaters und der Musik von Hans Jaklitsch. Residenz Verlag, Salzburg 1982, ISBN 3-7017-0308-6, S. 248–250, 253, 261, 26, 265 und 268.
  • Rainer E. Lotz, Axel Weggen, Christian Zwarg: Discographie der deutschen Gesangsaufnahmen. Band 3. Bonn 2001

Einzelnachweise

  1. Elisabeth Th. Hilscher-Fritz: Gerhart, Maria. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
  2. Maria Gerharts Auftritte an der Wiener Staatsoper
  3. Die Salzburger Festspiele. In: Neue Musikzeitung, 1927, Heft 1, S. 16; Textarchiv – Internet Archive.
  4. Alexander Rausch, Monika Kornberger: Maikl, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
  5. SUCHERGEBNISSE Vorstellungen mit Marie GerhartWiener Staatsoper; abgerufen am 6. Dezember 2016. Das Rollenverzeichnis der Sängerin an der Wiener Staatsoper ist mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nicht vollständig, da das Archiv der Wiener Staatsoper bislang seit 1955 vollständig erfasst wurde und an den Jahren davor gearbeitet wird.
  6. Besetzung der Zauberflöte 1933. Salzburger Festspiele (Archiv); abgerufen am 6. Dezember 2016.
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