Maria Zachwatowicz

Maria Zachwatowicz (auch: Maria Chodźko-Zachwatowicz, geb. Chodźko, * 12. März 1902 in Lublin; † 20. Juli 1994 in Warschau) war eine polnische Architektin und Gebäudekonservatorin, die vor allem beim Wiederaufbau Warschaus nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte.

Die unter Maria Zachwatowicz wiederaufgebaute Kasimir-Kirche in Warschau

Leben

Ihr Vater war Witold Chodźko (1875–1954), ein polnischer Hochschullehrer und Politiker (Gesundheits- und Sozialminister). Maria Zachwatowicz war die Ehefrau des Architekten Jan Zachwatowicz und die Mutter der Schauspielerin Krystyna Zachwatowicz (Ehefrau des Regisseurs Andrzej Wajda) und der Sängerin Katarzyna Zachwatowicz-Jasieńska (* 1932)[1].

Zachwatowicz studierte an der Architekturfakultät der Technischen Universität Warschau, wo sie 1933 ihren Abschluss erlangte. Sie arbeitete als Architektin im Staatlichen Büro für Denkmalpflege (poln.: Pracownie Konserwacji Zabytków). Die bedeutendsten Objekte, die auf Basis ihrer Entwürfe wieder errichtet wurden, waren die Kirche des Heiligen Kasimirs (polnisch: Kościół pw. św. Kazimierza, ss. Sakramentek) am Marktplatz der Warschauer Neustadt (1947–1952)[2] sowie der ebenfalls in der Neustadt gelegene Sapieha-Palast (1951–1955). Zachwatowicz gehörte zur Architektengruppe, die den Królikarnia-Palast in den 1960er Jahren zum Xawery-Dunikowski-Skulpturmuseum umbaute.[3] Sie war darüber hinaus am Wiederaufbau vieler weiterer Gebäude beteiligt; unter anderen entwarf sie um 1957 die barocken Wohnhäuser in der Ulica Brzozowa 27/29 bei der Kamienne-Schodki am Rande der Warschauer Altstadt.

Im Warschau-Stadtführer „Warszawa kobiet“ (Warschau der Frauen) von Sylwia Chutnik wird sie neben bekannten Frauen wie Maria Skłodowska-Curie, Anna Jagiellonka, Bona Sforza genannt, die mit der Warschauer Geschichte verbunden sind.[4] Vom 10. Juni bis 31. August 2002 fand im Museum der Warschauer Geschichte eine Ausstellung über ihr Werk statt: „Maria Zachwatowicz, architekt - konserwator. W stulecie urodzin“ (Maria Zachwatowicz, Architektin und Konservatorin. Zum 100. Geburtstag).[5] Sie ist auf dem Warschauer Powązki-Friedhof beerdigt.

Einzelnachweise

  1. Vgl. „Twórczość“, Jg. 56 (2000), Ausgaben 4–6, S. 39
  2. Hanna Faryna-Paszkiewicz; Małgorzata Omilanowska; Robert Pasieczny: Atlas zabytków architektury w Polsce, Wydawnictwo Naukowe PWN, Warschau 2001, ISBN 978-83-01-13478-5, S. 308.
  3. Dokumentation Ostmitteleuropa, hrsg. von Johann Gottfried Herder-Institut, Band 3, 1977, S. 245.
  4. Katarzyna Kazimierowska: Wbrew mainstreamowi – kobiety kobietom@1@2Vorlage:Toter Link/publica.pl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. In: „ResPublica“, 16. Dezember 2009 (in Polnisch)
  5. Cecylia Pietrzak (Bearb.): Kronika muzealna, Kalendarium wystaw 2001-2002, S. 420 (in Polnisch, abgerufen am 3. Februar 2013; PDF; 4,6 MB)
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